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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    ehemals RVT
    Mitglied seit
    17.01.2014
    Beiträge
    186
    wir haben die in der klinischen pharmazie kennengelernt, wie so vieles. inzwischen ist mir auch klar, warum ich da ein so breit gefächerstes wissen habe - wir haben doppelt (!) so viele klinische stunden wie laut approbationsordnung vorgesehen sind. kein wunder, dass ich immer so gestresst war



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  2. #7
    Verklumpungsprüfer
    Mitglied seit
    30.03.2006
    Ort
    An der Biegung des Flusses.
    Semester:
    War einmal.
    Beiträge
    6.874
    Man sollte wirklich grundsätzlich jeden Patienten darauf hinweisen, dass "pflanzlich" kein Synonym für mild, harmlos oder nebenwirkungsarm ist und für Schwangere gilt das ganz besonders. Pfefferminzöl ist bei externer Anwendung kein sehr wahrscheinlicher Kandidat für fruchtschädigende Wirkungen, allerdings ist dies nicht wirklich abschließend systematisch untersucht und ich würde es (auch vor dem Hintergrund der insgesamt zweifelhaften Wirksamkeit gegen Migränekopfschmerz) bleiben lassen.

    Akuttherapie in der Schwangerschaft:

    Paracetamol wäre bei behandlungsbedürftiger Migräne eine Option zur Akuttherapie, Ibuprofen wird auch im 1. & 2. Trimenon gegeben (bis zur 30. Schwangerschaftswoche). Für beide Therapie-Optionen gibt es (mit der zeitlichen Einschränkung für Ibuprofen) keine empirischen Hinweise für eine mögliche Schädigung, wobei die Gesamtdatenlage nicht ausreichend für ein uneingeschränktes "grünes Licht" ist. Unter individueller Nutzen-Risiko-Abwägung ist aber Ibuprofen im genannten Zeitraum eine vertretbare Option. Bei Migräne mit starker Übelkeit ist MCP eine als vertretbar angesehene zusätzliche Maßnahme. Sumatriptan und Naratriptan werden in der Schwangerschaft auch gegeben, Erfahrungen sind allerdings noch nicht umfassend und ich wäre (außer bei sonst Behandlungs-resistenter Migräne und fehlenden anderen KI) zurückhaltend mit dem Einsatz bei Schwangeren.
    Wirksamste nicht-medikamentöse Maßnahme ist: ab ins Bett, Fenster verdunkeln, Licht aus, Augen zu, versuchen zu Schlafen (jaaa, diese Maßnahme ist oft nicht anwendbar und funktioniert natürlich auch nicht zu 100%).

    Prophylaxe in der Schwangerschaft:

    Wenn eine medikamentöse Migräneprophylaxe notwendig ist (wg. Anfallshäufigkeit & Schwere), ist Metoprolol in der Schwangerschaft als am sichersten anzusehen (einige Tage vor dem Termin Einnahme beenden).

    Als "medikamentöse" Variante, die dem Wunsch nach "etwas Mildem" entgegenkommt wird zur Migräneprophylaxe in der Schwangerschaft auch das nicht tot zu kriegenden Coenzym Q10 diskutiert. Datenlage im Hinblick auf Wirksamkeit sehr bescheiden, im Hinblick auf Sicherheit ist die Empirie zwar günstiger, aber letztlich auch nicht über jeden letzten Zweifel erhaben. Daher m. E. in der Gesamtbewertung eher keine empfehlenswerte Option.

    Natürlich ist in der Schwangerschaft ein besonderes Augenmerk auf die nicht-medikamentöse Migräne-Prophylaxe zu richten, zumal wenn die Einnahme von Wirk(!)-stoffen grundsätzlich eher vermieden werden soll (wie wohl im zur Diskussion gestellten Fall von der werdenden Mutter gewünscht):
    - vermeiden von Triggerfaktoren ("Unterzuckerung"/unregelmäßiges Essen ist ein immer noch häufig unterschätzter Auslöser)
    - regelmäßige körperliche Bewegung, Versuch mit mildem Ausdauertraining
    - evtl. Versuch mit progressiver Muskelrelaxation nach Jacobsen
    - evtl. Versuch mit Akkunktur oder autogenem Training (Datenlage im Hinblick auf Wirksamkeit sehr... na... durchwachsen... aber im vorliegenden Fall mir immer noch sympathischer als "was Pflanzliches" zur Anfallsbehandlung

    Dann sollte man bei harmlosen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft auch noch dran denken, ob evtl. ein Koffein-Entzugskopfschmerz dahinter steckt, falls sich bei der Betroffenen die Ansicht durchgesetzt hat, auf Koffeinhaltige Lebensmittel komplett zu verzichten (was ich persönlich einer Schwangeren Bisher-Kaffee-Trinkerin vor dem Hintergrund der Gesamtdatenlage NICHT empfehlen würde und was auch nicht die allgemeine Empfehlungslage ist).



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  3. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Lissminder
    Mitglied seit
    20.01.2014
    Beiträge
    766
    Zitat Zitat von Flemingulus Beitrag anzeigen
    Man sollte wirklich grundsätzlich jeden Patienten darauf hinweisen, dass "pflanzlich" kein Synonym für mild, harmlos oder nebenwirkungsarm ist und für Schwangere gilt das ganz besonders. Pfefferminzöl ist bei externer Anwendung kein sehr wahrscheinlicher Kandidat für fruchtschädigende Wirkungen, allerdings ist dies nicht wirklich abschließend systematisch untersucht und ich würde es (auch vor dem Hintergrund der insgesamt zweifelhaften Wirksamkeit gegen Migränekopfschmerz) bleiben lassen.
    wer nimmt auch schon Pfefferminzöl systemisch? mir fallen da jetzt höchstens Lösungen zum Inhalieren ein, die mit Pfefferminzöl versetzt sind. Obwohl da auch nicht besonders viel im systemischen Kreislauf landet, so leicht flüchtig wie die öle sind...und die meisten Leute ohnehin eine total falsche Inhalationstechnik haben.
    Aber wie du auch schon sagst die Anwendung von Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen beruht wohl eher auf traditional Use.
    Vollzeit-PhiP



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  4. #9
    strahlt von innen :-) Avatar von *Neuritis Ulcerosa*
    Mitglied seit
    08.02.2012
    Ort
    fabulös tumorös
    Semester:
    welcome to DISSturbia
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    578
    Zitat Zitat von Lissminder Beitrag anzeigen
    wer nimmt auch schon Pfefferminzöl systemisch?
    Kannste doch innerlich gegen Verdauungsbeschwerden einnehmen
    Das Leben ist zum Lachen da, drum nehm ich Psychopharmaka.
    Anders, aber mit System!



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  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    30.06.2014
    Beiträge
    207
    Dieses Japanische Heilpflanzenöl, von dem ein Tropfen auf ein Glas Wasser einen 30qm-Raum in eine Eisbrise verwandelt, schluckt irgendjemand???



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