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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Hallo alle zusammen,

    ich habe diese Woche 4 Bewerbungsgespräche gehabt: 3 waren per schriftlicher Bewerbung meinerseits letzte Woche gebahnt, das heutige hat sich während eines Bewerbungsgespräches am Dienstag ergeben – die Kollegin hatte kurzerhand während unseres Gesprächs im Nachbarort im KH angerufen und gefragt, ob Stellen vakant sind, da ich für sie wegen fehlender Qualifikation im Moment nicht in Frage komme.

    Generell waren die Gespräche sehr positiv und haben mir geholfen, meine eigene Position/Wert deutlich besser zu finden und zu bestimmen.

    Insgesamt ist der Dialog schon von Unsicherheit auf beiden (!) Seiten und einem gegenseitigen vorsichtigen "Abtasten" geprägt. Hier hätte ich mehr Asymmetrie erwartet, also mehr bohrende Fragen, die mich in die Defensive bringen und heruntergelassene Vorhänge auf der anderen Seite. Aber ganz im Gegenteil, bis jetzt sind es sehr menschliche und freundliche Gespräche gewesen.

    Durch meine selbstständige Tätigkeit in den letzten 10 Jahren bin ich recht kommunikationsstark und das kommt wohl gut an. Auf der Gegenseite steht meine medizinische Pause von 10 Jahren, die zu gefühlter Irritation führt. Allerdings haben alle Chefs/Chefinnen betont, dass man das schnell wieder lernt bzw. eingearbeitet wird.

    Was man deutlich merkt, ist die Ärzteknappheit und das Ringen/Suchen nach verlässlichen Leuten. Da habe ich Moment wohl einfach Glück und die Personalverantwortlichen wissen auch, dass es ein Geben und Nehmen ist.

    Bei 2 von den 4 Gesprächen könnte ich nun direkt anfangen bzw. wurde mir signalisiert, dass ich nur zusagen muss, z. T. mit anderen Bewerbern, z. T. ohne.

    Nun bin ich am Hadern, was ich mache:

    • 1 Jahr WBF Innere in einer Rehaklinik, wo ich das Gefühl hatte, sehr gut aufgenommen zu werden: Chef, Assistenzärzte, OA – alle nett und herzlich, Arbeitsklima scheint zu stimmen, es gibt einen Mentor für neue Kollegen, regelmäßige Rea-Weiterbildung für Dienste, 3 - 4 Dienste

    • 1 Jahr WBF Innere + volle WBF für Psychiatrie (die ich gerne mindestens 6 Monate hätte) in einem Psychiatrie KH mit vollem Psych-Spektrum: 2 - 3 Dienste (die es aber wohl in sich haben)

    Tariflich sind beide am Marburger Bund orientiert, d. h. normales Assi-Gehalt, bei mir ist es sicher noch Verhandlungssache, auf welcher Stufe ich mit meinen 3 Jahren einsteige, auf Stufe 1 würde ich mich nicht einlassen.

    Die Rehaklinik wäre sozusagen die pragmatische "Kuschellösung", da könnte ich mir vorstellen, "gut anzukommen", müsste allerdings nach 12 Monaten wieder los und weitere 12 Monate Innere woanders machen.

    In der Psychiatrie könnte ich die mir wichtige WB für 6 Monate in Psychiatrie und 12 Monate Innere machen und wäre erstmal 18 Monate versorgt, wenn es Spass macht auch gerne etwas länger. Hier bin ich aber im Moment unschlüssig bzw. befangen, wie ich mit den Patienten und den teilweise auftretenden Grenzsituationen zurecht komme: Ich denke da u. a. an die Zwangseinweisungen/Fixierungen, an die dann natürlich fehlende Einsicht und sicherlich auch an die damit verbundene Frustration, einfach nicht weiterzukommen, weil der Patient nicht will oder kann. Es würde halt sehr "menscheln" und das ist auch ein krasser Gegensatz zu meiner Arbeit am Rechner der letzten Jahre. Ich weiss im Moment einfach noch nicht, ob ich dem gewachsen bin, so ein Computer beschwert sich ja nicht lautstark, wenn ihm was nicht passt und der hat auch kein Begehren im eigentlichen Sinne

    In der Reha pragmatisch Rehaziele auszuarbeiten/festzulegen und zu sehen, dass diese Maßnahme auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität für den jeweiligen Patienten führt, erscheint mir bei meiner Unsicherheit mir selbst gegenüber zielführender zu sein, es wäre der einfachere Weg.

    Werde nun als Nächstes mal in der Psychiatrie 1 - 2 Tage hospitieren und schauen, was dann in mir passiert. Dabei kann ich ja auch mit den anderen Assistenzärzte sprechen. Evtl. sind meine Ängste unbegründet…



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  2. #12
    Registrierter Benutzer
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    Du hast 10 Jahre in einem anderen Bereich gearbeitet, es gibt auch Kolleg(inn)en, die wegen Kindern und Babypausen-in-Serie auch (fast) so lange nicht in diesem Bereich gearbeitet haben, zwischendurch Teilzeit etc. Das ist ja auch kein Problem. Ein Kollege kam nach 6 Jahren zurück um seinen FA in Neuro fertig zu machen und meinte, nach Woche 1 (!), es würde sich so anfühlen, als wäre er "nie weg gewesen". Er hatte vorher auch als Vorbereitung ein paar Konferenzen und öffentliche Vorträge besucht und ein paar Bücher gelesen. (In den 6 Jahren hat er einen Master gemacht und dann in einem Schreibtisch-lastigen Job gearbeitet, also keine Patienten gesehen). Also nach einer Woche ist es, als wärst Du nie weg gewesen.
    Viel Erfolg, für was auch immer Du Dich entscheidest.



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  3. #13
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    aufdersuche, darf ich rein aus eigenem persönlichem Interesse fragen, in welchem Bereich du Online genauer tätig warst? Gern auch per PN



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  4. #14
    Registrierter Benutzer
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    So, mittlerweile habe ich ein paar Wochen Psychiatrie auf dem Buckel. Eine Woche hat es (leider) nicht nur gedauert, bis ich etwas ruhiger und sicherer wurde, aber seit letzter Woche scheint es langsam zu werden. Bin ziemlich auf der Hut, dass ich nix wichtiges somatisches übersehe, bis jetzt hat das einigermassen geklappt. Der Rest (Kommunikation und Organisation) geht auch ganz gut. Muss jetzt nebenbei sehen, dass ich mir den Herold und den Klinikleitfaden Innere wieder draufbringe, das ist nach Feierabend gar nicht mehr so einfach. Zumindest ist noch etwa Wissen da, wenn auch nur fraktioniert und das auch noch verschüttet.



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