Ich sehe es jetzt mal eher wie Christoph_A und halte das Argument man muss auch seine Komplikationen komplett alleine versorgen können für falsch (ansonsten brauchen wir nämlich nur noch einen Arzt der alles kann).
Ich habe miterleben müssen wie in einem Haus unerfahrene Gefäßchirurgen den größten Mist gebaut haben, da es unter ihrer Würde war mit den sehr erfahrenen interventionellen Radiologen Zusammenzuarbeiten. Das ist einfach bescheuert. Genauso kenne ich Fälle wo Kardiologen es nicht für nötig befunden haben bei Beckenverletzungen hier in Rufweite vorhandene erfahrene Kollegen hinzuzuziehen (man muss ja seine Komplikationen selbst behandeln)... da ist viel Standesdünkel und Verteidigung bzw. Eroberung vergütungstarker Leistungen dabei.
Natürlich sollte ich einen Eingriff nur machen wenn die Möglichkeit der Behandlung einer Komplikation vor Ort gegeben ist. Ob den interventionellen Eingriff dann ein Chirurg mit entsprechender Erfahrung macht (der dann aber eben häufig nicht mehr so gut operieren kann, da er es seltener tut), ein Angiologe, Kardiologe oder interventioneller Radiologe ist egal. Hauptsache derjenige hat die entsprechende Erfahrung und weiß was er tut und wo seine Grenzen sind. Ich finde aber das die Chirurgen mal primär das operieren lernen sollten (das ist nämlich ihr Kerngeschäft und das brauchen sie im Zweifel bei Komplikationen auch) und die Interventionen gerne hinterher noch lernen können. Die Aussage Radiologen, Angiologen, etc. können das nicht und sollen das nicht ist völliger Blödsinn. Primär waren das am Anfang eigentlich immer die Radiologen die die Verfahren entwickelt haben und sowohl die Kardiologen als auch jetzt die Gefäßchirurgen sind dann auf das Boot aufgesprungen, da es ja gewinnbringend ist. Da geht es vorallem um Politik (insbesondere der Fachgesellschaften) und nicht immer um den Patienten.