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Thema: Luxusproblem

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Registrierter Benutzer
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    Ich habe mit dem Studium angefangen, da war ich schon ein Stück älter als du jetzt und bin jetzt fertiggeworden. Ich kann das was du suchst gut nachvollziehen, war/bin ungefähr in der selben Situation. Ich habe vor dem Studium auch gearbeitet, selbständig und ordentlich Geld verdient und war mein eigener Chef. HERRLICH! Was ich sagen kann, dass Studium vor dem PJ würde ich immer wieder machen, keine Frage. Im PJ allerdings und auch schon davor in den Blockpraktika bin ich mit den weniger schönen Seiten des großen Traums aufeinandergeprallt und relativ ernüchtert worden. Ich habe viele Assistenten kennengelernt und keiner war sonderlich glücklich mit den Bedingungen des Jobs an sich und das reicht, um den Rest auch madig zu machen.

    Dann habe ich gegen Ende des PJ´s festgestellt, dass man im Arztsein ziemlich ach was sag ich brutalst eingeschränkt ist und du mit der Approbation gar nichts anfangen kannst, ausser halt als Arzt in der Klinik zu arbeiten. Erst als Facharzt hat man dann wieder mehr Möglichkeiten, dauert aber eine Zeit bis dahin.

    Zusammen mit dem was ich im PJ festgestellt habe, ist das jetzt im Moment gar nicht so eine tolle Aussicht muss ich leider sagen. Wenn ich an die Arbeitszeiten und die Dienste denke wird mir jetzt so richtig die Tatsache bewusst wird, dass ich bald an eine vorgeschriebene Arbeitszeit gekettet bin, wird mir mulmig und mich zieht es zurück in die Selbständigkeit.

    Das Wunschkonstrukt von Menschen helfen zu wollen ist mittlerweile auch nicht mehr so einfach, denn mittlerweile hat man es mit informierten Laien zu tun, die alles besser wissen als die Ärzte selbst. Ganz zu schreiben von den Restriktionen und Vorschriften im Job selbst. Aber nach wie vor habe ich natürlich den Wunsch den Facharzt zu machen und das werde ich auch tun. Also ich in meinem Falle, bin im Gegensatz zu den jungen nicht mehr so flexibel im alles einfach Hinnehmen, Ja und Amen sagen usw.. Das muss man handlen lernen. Das wird dann zur Schwierigkeit, wenn du mal, wie du beschreibst, sehr weit oben warst mit allen Vorzügen und dann wieder nach unten gehst. Das ist definitiv machbar, aber es verlangt einem persönlich was ab.

    Wünsche Dir viel Erfolg und Spaß!



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  2. #17
    the day after
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    Schnuffi, aber dass du nicht dein eigener Herr sein würdest als Arzt, war dir doch vorher schon klar, ebenso dass die Dienste nachts oder am Wochenende sein werden - ich verstehe nicht so wirklich, warum du jetzt ernüchtert bist?

    Und das Helfen bezeichnest du als erschwert, weil die Patienten besser informiert sind - ich finde das positiv, dass da mehr Wissen da ist, klar macht es mehr Arbeit, wenn argumentiert und diskutiert wird. Ist mir lieber als ein Patient der nur sagt, okay Doc, ich mache alles was Sie sagen und frage nicht nach.



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  3. #18
    Registrierter Benutzer
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    Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen! Ich glaube mir würde es später im Arztjob genauso gehen wie dir und ich würde so schnell wie möglich selbständig sein wollen. Die Weg dahin ist natürlich tough. Darf man fragen in was du deinen Facharzt machst?



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  4. #19
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Solara Beitrag anzeigen
    Schnuffi, aber dass du nicht dein eigener Herr sein würdest als Arzt, war dir doch vorher schon klar, ebenso dass die Dienste nachts oder am Wochenende sein werden - ich verstehe nicht so wirklich, warum du jetzt ernüchtert bist?

    Und das Helfen bezeichnest du als erschwert, weil die Patienten besser informiert sind - ich finde das positiv, dass da mehr Wissen da ist, klar macht es mehr Arbeit, wenn argumentiert und diskutiert wird. Ist mir lieber als ein Patient der nur sagt, okay Doc, ich mache alles was Sie sagen und frage nicht nach.
    Ja natürlich, das wusste ich aber es war im Bewusstsein überhaupt nicht in dem Maße präsent, wie es das jetzt ist. Im Studium kannst du später kommen, früher gehen oder brauchst gar nicht kommen, man ist schon sehr frei und das hat mir natürlich sehr gefallen, weil ich auch während dem Studium noch meinen selbständigen Interessen nachgegangen bin. Aber natürlich werde ich die Arbeitszeiten und alles akzeptieren, ich möchte ja als Arzt in der Klinik arbeiten (zumindest bis zum Facharzt). Man muss es halt mit seinen Ansprüchen übereinbekommen Deshalb nennt adsyd es schon richtig "Luxusproblem"

    Was das Helfen betrifft: Die Assistenten mit denen ich zu tun hatte, waren darüber gar nicht erfreut, weil es, richtig, Zeit kostet die sie nicht hatten und die Patienten dann auch noch oft Sachen falsch verstanden und sich dann ihre Logik zusammenreimten. Das hat desöfteren beim Oberarzt zu Problemen geführt, weil sie ihm dann ganz anders dargestellt hatten, wie es zuvor besprochen wurde. Das sah ich schon als Problem an.
    Geändert von Schnuffi332 (27.07.2016 um 16:36 Uhr)



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  5. #20
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    Zitat Zitat von aksyd Beitrag anzeigen
    Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen! Ich glaube mir würde es später im Arztjob genauso gehen wie dir und ich würde so schnell wie möglich selbständig sein wollen. Die Weg dahin ist natürlich tough. Darf man fragen in was du deinen Facharzt machst?
    Ich denke mir im Moment auch, Facharzt durchziehen (Psychiatrie) und dann eigene Praxis und Honorararzt, sowas in der Art. Allerdings, und das ist nun wieder das was auch zum Luxusproblem gehört, haben die jungen wohl weniger: die Klinik muss so und so sein und dieses und jenes muss passen und so sein wie ich mir das vorstelle.

    Mal sehen ob ich eine Klinik finde, die sich an mich anpasst... Spaß! Nee es ist mir klar, dass ich da durchgehe, ich will es ja und ich will meine Sache gut machen. Wer weiss, vielleicht macht es mir so Spaß dass ich gar nicht mehr selbständig sein will, das kann auch sein. Es ergibt sich alles mit der Zeit, man wird sehen. Und da ich mich in der Psychiatrie einfach zu Hause fühle (zumindest war das im PJ und in den Famulaturen so) sehe ich dem schon auch mit Spannung entgegen.



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