teaser bild
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 27
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    12.11.2013
    Ort
    Berlin
    Semester:
    5.
    Beiträge
    60
    Hallo,

    ich studier jetzt im 5. Semester und beschäftige mich momentan immer mehr und ziemlich intensiv mit der Frage, wie ich die Kinderplanung gestalten könnte. Diese Frage stellen sich ja bekanntlicherweise sehr viele und es gibt keinen richtigen Zeitpunkt etc pp., das ist mir völlig bewusst. Aber da ich in meinem Freundeskreis momentan mit dieser Frage alleine stehe, würde ich mich freuen, vielleicht hier ein bisschen Austausch zu finden.
    Nur um die Situation kurz zu erklären - mein Freund hat nach seiner Ausbildung grade noch ein Medieninformatik-Studium angefangen, ist dementsprechend im 1. Semester und wenn es nur nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Jahr angefangen, die Kinderplanung umzusetzen. Ursprünglich war er auch davon überzeugt, aber hat dann (verständlicherweise) doch die Befürchtung, dass das alles zu viel wird, grade mit neu begonnenem Studium, und dementsprechend ist der Plan über Bord geworfen worden.
    Das nagt ziemlich hart an mir, weil ich ungerne während der Assistenzzeit schwanger werden will und ich nicht erst danach ein Kind bekommen möchte.
    Also das alte bekannte Problem steht im Raum - wann ist es von allen Zeitpunkten am wenigsten ungünstig?

    Der Zeitpunkt, der jetzt momentan in meinem Kopf schwirrt, ist das PJ. Wahrscheinlich schreien da einige auf und raten davon total ab, aber das ist ja irgendwie bei jedem Zeitraum so. Mir ist klar, dass man, wenn man Pech hat, grade bei den chirurgischen Fächern nur den Papierkram machen darf, wenn man die Schwangerschaft bekannt gibt. Aber teilweise habe ich auch gelesen, dass man nach eigenem Ermessen je nach Haus auch noch mit den OP durfte. Ich hatte schon andere relativ alte Beiträge von Leuten gelesen, die nach dem Hammerexamen am Anfang des PJs schwanger geworden sind und dann in dem PJ ein wenig pausiert haben. Ich studiere in Berlin und ich glaube, dass man da 2 Jahre prinzipiell Pause machen dürfte zwischen den Tertialen. Bin mir aber nicht 100% sicher.

    Leider hörten die Beiträge dann nach einiger Zeit auf und mich würde mal interessieren, wie das im Endeffekt umsetzbar ist und wo es Probleme gab? Dabei meine ich vor allen Dingen das Anfangen einer Facharztausbildung. Ich kann mir das irgendwie nicht ganz vorstellen. Nehmen wir mal an, ich würde am Anfang des PJs schwanger werden, kann 2 der 3 Tertiale komplett abschließen und würde zwischen dem 2. und dem 3. dann ein Jahr lang pausieren... (haha, tja, wenn mal immer alles so läuft, wie man sich das vorstellt...) - Ist man dann nicht absolut aus der Übung und hat total viel vergessen? Wird das bei dem anschließenden Arbeitgeber eher kritisch gesehen? Kriegt man die mündliche dann überhaupt noch gebacken oder ist so im Babystress, dass dafür nichts mehr im Kopf übrig bleibt?

    Momentan kommt mir das alles ziemlich auswegslos vor. Mein Freund ist von der Idee in 3 Jahren begeistert, da ist er mit seinem Bachelorstudium fertig und würde anfangen zu arbeiten. Aber da kommt auch wieder ein weiterer Punkt. Er sagt, dass die ersten Arbeitsjahre nach Ausbildung und Studium entscheidend sind, wie das weiterhin abläuft und ob man tendenziell einen Job sicher hat. Also kann ich mir nicht vorstellen vom jetzigen Standpunkt aus, dass er, nachdem ich ein Jahr ausgesetzt habe, auch mit der Arbeit aussetzt. Dann würde das Kind mit einem Jahr in die Kita. Aber das würde man dann nicht ändern können.

    Dazu kommt, dass ich auch noch auf jeden Fall in die Chirurgie gehen will, was ja auch nicht unbedingt das familienfreundlichste Fach ist. Hat jemand zufällig die Erfahrung gemacht oder macht sie grade noch, dass man am Ende des Studiums ein Kind bekommen hat und dann anschließend vollzeit die Facharztausbildung macht? Oft werden dann ja 50%. oder 75%-Stellen angetreten, deshalb weiß ich nicht, ob das nicht alles viel zu unrealistisch ist und ich wieder gedanklich etwas zu übermütig bin.

    So, genug gejammert, das ist ja ein bekanntes Problem und ich würde mich freuen, wenn hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder jemanden kennt, der jemanden kennt....



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    Dunkelkammerforscher
    Mitglied seit
    20.08.2004
    Ort
    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
    Beiträge
    3.755
    Zu deiner konkreten Frage kann ich dir keine Antwort geben, da unsere zwei Kinder erst gekommen sind als meine Frau kurz vor dem FA stand bzw. diesen schon in der Tasche hatte.

    Was ist denn die akute Sorge deines Freundes aktuell? Zu wenig Geld? Zu wenig Konzentration wenn das Kind dann da ist auf das Studium? Klär doch erstmal was ihr an Unterstützung bekommt bzw. bekommen würdet, lasst euch beraten (gibt an den meisten Unis entsprechende Beratungsstellen die einem da sicherlich weiterhelfen können, auch mit der Studienplanung).

    Unsere Große ist mit einem Jahr in die Kita gegangen und war von Anfang an begeistert. Nachdem meine Frau dann nochmal schwanger geworden ist haben wir sie trotzdem in der Kita gelassen, da es der Großen sehr gefällt und es meine Frau mit dem zweiten Kind zu Hause deutlich entlastet für ein paar Stunden.

    Völlig egal wie ihr euch entscheidet, anstrengend wird es immer und man hat viel weniger schlaf. Das kann auch am Beginn des Jobs ganz schön zusätzlich schlauchen. Deswegen finde ich eigentlich deinen ursprünglichen Plan jetzt anzufangen sinnvoller.

    Bzgl. Chirurgie, FA-Ausbildung und Kinder kann dir sicherlich FrPelz etwas sagen.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
    Mitglied seit
    10.06.2005
    Ort
    Bromberlin
    Beiträge
    10.711
    Kann se

    Also ich hätte gern während des Studiums Kinder bekommen, aber es sollte nicht sein. Habe sie jetzt während der FA-Ausbildung Chirurgie bekommen (praktischwerweise beide gleichzeitig) und damit ist die Sache für mich gegessen

    Während des PJs finde ich gerade keinen guten Zeitpunkt. Das PJ ist rückwirkend betrachtet sehr viel weichenstellender als man denkt. Ich habe z.B vorher gedacht, ich mache Innere oder mein Wahlfach Psychiatrie - dass es am Ende Chirurgie geworden ist lag an den coolen Tertial, in der Klinik, in der ich jetzt auch arbeite.
    Wenn man im PJ schwanger ist, kann man vermutlich schlecht nochmal alle Fühler ausstrecken und tief in sich hineinhorchen, was man eigentlich will. Ich hatte eine nette PJlerin, die hochschwanger bei uns war - sie hat gute Briefe geschrieben, aber kam eben nie in den OP. Sie hätte ihre Leidenschaft für Chirurgie nie entdecken können

    In der Assizeit ist es ziemlich in Ordnung. Mittlerweile sollte es bei dem letzten Chef angekommen sein, dass Fortpflanzung nunmal dazu gehört. Mein Chef sagt sogar, retrospektiv hätte er auch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen sollen und findet es völlig in Ordnung, wenn auch Männer in Eltzernzeit gehen oder Teilzeit machen. Er hat mich auch gefragt, ob ich in Teilzeit nach der Elternzeit (1 Jahr) zurückkommen will. Wollte ich aber nicht. Ich arbeite Vollzeit und mache 4-5 Dienste im Monat - allerdings keine Überstunden. Mein Mann studiert, ist dabei relativ flexibel und trägt das gut mit. Die Kinder sind jetzt fast 2 und gehen seit sie 12 Monate alt sind, 6h in die Kita.
    Natürlich kommen wir auch manchmal als Familie an unsere Grenzen, wenn ich nach einem Dienst müde und kaputt bin, mein Mann gestresst, weil er sich 24h allein um die Kinder kümmern musste und die Kinder quengelig, weil sie ihre Mama so lang nicht gesehen haben. Aber im Großen und ganzen geht es. Unsere Dienste sind zur Zeit leider auch extrem stressig, da wird aber schon dran gearbeitet.

    Eine Freundin von mir wurde im PJ schwanger, hat das schriftliche Examen (war damals noch post-PJ) noch mitgeschrieben und das mündliche dann verschieben müssen wegen vorzeitiger Wehen (das ist nämlich auch noch eine Unsicherheit, man kann auch mal ne Liegeschwangerschaft haben). Blöderweise hat sie dann keinen Betreuungsplatz bekommen und der Berufseinstieg hat sich ziemlich verzögert. UND man hat sie im Vorstellungsgespräch wegen des Kindes nicht gerade mit Kusshand genommen.

    Ich habe in meiner jetzigen Klinik eine Kollegin, die ebenfalls 2 Kinder während der WB bekommen hat (nacheinander) und vollzeit wieder eingestiegen ist. Bei ihr arbeitet der Mann 80%. Wir hätten es aber beide auch nicht völlig abgelehnt, in TZ zu arbeiten und hätten uns evtl eine Stelle geteilt. Es ist aber leider wirklich schwierig in der Chirurgie. 6h arbeiten/Tag ist Quatsch. Da musst du dann immer aus dem OP raus, das ist für einen selbst auch frustrierend. Ganze Tage fehlen geht schon eher, aber da hast du dann immer ein Informationsdefizit, verpasst auch spannende OPs und für Kinder ist es (glaube ich) besser, eine gewisse Regelmäßigkeit zu haben (also zb 5h Kita jeden Tag statt 2 Tage frei und 3 Tage 9h Kita). Aber das ist natürlich sehr individuell.

    Finanziell ist es natürlich ideal, ein bisschen gearbeitet zu haben

    Fazit: mit etwas Organisation (und meist Zurückstecken des Partners oder starker familiärer Unterstützung) ist Chirurgie und Familie möglich.
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
    Mitglied seit
    13.10.2010
    Ort
    Home is where the Dom is
    Beiträge
    5.026
    Zitat Zitat von Fr.Pelz Beitrag anzeigen
    Finanziell ist es natürlich ideal, ein bisschen gearbeitet zu haben
    Diesen Punkte sehe ich nicht so. Gerade wenn Beide noch in der Ausbildung sind, gibt es viel finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel der Krippenplatz.

    Ich würde auch nochmal mit deinem Partner sprechen. Eigentlich es jetzt doch optimal. Ihr seid beide im Studium und sehr flexibel. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Vater und finde nicht, dass sein Studium darunter leidet. Er hat aber die Möglichkeit aufs Kind aufzupassen wenn seine Frau mal zum Arzt muss. Das ist nicht so einfach möglich wenn einer arbeite. Und was ist wenn dein Freund noch einen Master machen will? Dann verschiebt sich das Problem wieder.

    Vielleicht kann Laeyla was schreiben zu schwanger und PJ.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #5
    agitiert Avatar von Arrhythmie
    Mitglied seit
    28.04.2014
    Semester:
    Fertig.
    Beiträge
    2.309
    Muss hier mal ein bookmark setzen...

    Bei mir auch ein ganz großes Thema, bin auch ab dem Wintersemester (hoffentlich) im 1. klinischen & langsam (bin Ende 20) wird es irgendwie Zeit...
    "Sometimes I sit quietly and wonder why I am not in a mental asylum. Then I take a good look around at everyone and realize.... Maybe I already am."






    [url=https://www.TickerFactory.com/]



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook