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Da kriege ich ja glatt Existenzängste. Wenn ich in einem Jahr eine Stelle in der Radiologie suche, da mich kein anderer Facharzt genug für ein ganzes Arbeitsleben reizt, kann ich also genauso gut heute schon abbrechen und mir einen Job beim Kiosk um die Ecke sichern. In einem Jahr werden bestimmt keine Assis mehr in der Radiologie gesucht. In zwei Jahren dann welche gefeuert und in drei Jahren gibt es nur noch Oberärzte, die von morgens bis abends ihre Katheter in Patienten schieben und den guten alten Zeiten nachtrauern, als sie noch mit einem Kaffee in der Hand das Geschreibsel ihrer Assistenten korrigieren durften.
Jetzt mal ehrlich; die Technologie reift immer mehr aus, so ist es in allen Lebensbereichen und das ist ja auch gut so. Ich denke trotzdem nicht, dass sich das in naher Zukunft groß auf die Besetzung mit Assistenzärzten auswirken wird. Selbst wenn in mittelnaher Zukunft Software eingesetzt wird, die Pathologien einwandfrei identifiziert, braucht es immer noch jemanden, der den Befund ärztlicherseits "vertritt", ihn in einen Kontext mit der Klinik setzt! und eventuell dem Patienten oder sonstwem mitteilt. Ja, das könnte auch der Chirurg oder der Mann vom Empfang machen, dann bräuchte man aber dafür dort wiederum mehr Leute. Sicher könnte es auch heute schon OP-Verfahren a la Da Vinci geben, die ohne jedes menschliche Zutun ein Lipom aus der Haut entfernen und wieder zunähen. Trotzdem würden die wenigsten Patienten sich nur auf Maschinen verlassen wollen.
Was die Stellensituation angeht, glaube ich nicht, dass die paar Privatunis so einen Unterschied machen. Ich denke, es wird weiterhin leichter in den großen Fächern mit hohem Bedarf und hoher Belastung, und in den kleinen beliebten Fächern wird es weiterhin auch auf ein gutes Händchen und Profil (inklusive Doktorarbeit, fachnahen Nebenjobs, PJ, Zusatzqualifikationen) ankommen. Rede ich mir zumindest ein, denn sonst habe ich mit meinem voraussichtlich eher durchschnittlichem Examen tatsächlich bald Existenzängste