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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    So, ich versuche euch jetzt auch mal ein Fallbeispiel vorzustellen, das ich in einer Famulatur als NEF-Mitfahrer erlebt habe. Eins vorweg: Die genaue endgültige Diagnose kenne ich selbst nicht, weiß aber von einigen Sachen, die in der Klinik ausgeschlossen worden sind, sodass ich euch zumindest die erzählen kann.

    Es ist später Nachmittag, kurz vor Ende der Schicht an einem schönen Frühlingstag in einer westdeutschen Großstadt. Ihr seid in einem großen Krankenhaus, an dem auch das NEF steht und werdet vom Rettungsdienst in eine Wohnung ca. 500m entfernt nachgefordert, Stichwort "Bewusstseinsstörung". Nach 2 Minuten habt ihr das Wohnhaus in einer Seitenstraße erreicht.

    Dann mal los.



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  2. #2
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Na dann mal los! Wir verschaffen uns erstmal einen Überblick. Wo befindet sich unser Patient? Ist er aktuell bei Bewusstsein? Da schon ein RTW da ist lassen wir uns eine kurze Übergabe und die aktuellen Vitalwerte geben: Puls, RR, Sättigung. Welche Maßnahmen wurden bisher durchgeführt?



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ihr erreicht die Wohnung im 1. OG über eine seltsame enge Treppe aus dem Garten. Die Patientin (ihr schätzt sie auf rund 70) ist etwas adipös und sitzt zurückgelehnt in einem Sessel im Wohnzimmer. Euch fällt sofort das "laute und deutliche" Atemgeräusch auf. Bei Bewusstsein scheint sie nicht zu sein, die Augen sind geschlossen. Im Raum anwesend ist ihre Tochter, die den RD gerufen hat und zwei weitere Personen in ca. ihrem Alter, die ihr nicht zuordnen könnt.
    Die RTW-Besatzung sagt euch, dass sie die Frau exakt so vorgefunden haben und euch sofort nachgefordert haben. In der Zwischenzeit haben sie Monitoring drangebaut und Sauerstoff über Maske gegeben. RR und Puls sind unauffällig bei 110/70 und ca. 75, die Sättigung mit 4l O2 liegt bei 97%, wie sie vorher war kann euch der RetAss nicht sagen.



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  4. #4
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Gut, in diesem Fall würde ich gerne die Umstände etwas genauer erfragen: Wann zuletzt normal gesehen (vorher gesund gewesen oder schon schwer pflegebedürftig oder irgendwas dazwischen?), wie genau "jetzt gefunden", also wie lang ist das her, hat sich seither was verändert, wann wurde die 112 dann gerufen (da hört man immer wieder komische Geschichten).

    Was heisst hier "komisches Atemgeräusch"? Partielle Atemwegsverlegung oder pathologisches AG bzw pathologische Atemmechanik? Bitte etwas genauer beschreiben, was wir da sehen. Luft scheint ja genug anzukommen.
    Fürs erste hätte ich gern noch einen Zugang nebst BZ-Messung, körperliche Untersuchung der Patientin, Pupillenstatus, Reaktion auf Ansprache und Schmerzreize?



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Ok: Die Tochter erzählt euch, dass das hier so eine Art "Demenz-WG" sei, deswegen sind die anderen beiden, die da sind, auch nicht so ganz auf der Höhe. Ihre Mutter sei zwar auch etwas dement, aber sonst noch sehr gut beieinander und versorge sich auch größtenteils selbst. Die Mitbewohner hätten die Tochter vor ca. einer Stunde angerufen, dass es der Mutter "nicht gut gehe". Sie sei daraufhin direkt gekommen, wohnt aber weiter weg und sei erst vor ca. 15 Minuten angekommen. Auffindesituation sei identisch mit der aktuellen gewesen, sie hat dann direkt die 112 angerufen.

    Ja, das AG ist wirklich schwer zu beschreiben, passt nicht so recht zu einem der bekannten pathologischen Muster. Noch am ehesten ein Giemen, aber auch die Inspiration scheint erschwert, Atemhilfsmuskulatur scheint voll beschäftigt zu sein, sofern man es durch die Kleidung beurteilen kann. Eine Auskultation bringt euch da auch keine neuen Erkenntnisse.

    Auf Ansprache null Reaktion, auf wirklich heftigen Schmerzreiz minimales Stöhnen. Pupillen mittelweit, reagieren prompt, seitengleich. Einen Zugang hat der RA leider verstochen, für einen BZ reicht es aber - rund 100 mg/dl. Herz klingt gut, als ihr auf die Lunge hören wollt und die Dame dafür nach vorne lehnt, fällt euch der Kopf unkontrolliert nach unten mit dem Kinn auf die Brust.



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