Normalerweise macht man bei einer traumatischen Aortenruptur eine linkslaterale Thorakotomie mit wirklich großem Schnitt, da man viel Platz braucht. Operiert wird ohne Herz-Lungen-Maschine (HLM). Da in diesem Fall das rechte Atium ebenfalls rupturiert ist, muß man von vorne operieren. Das heißt, man braucht eine Sternotomie mit erweiterter linkslateralen Thorakotomie, da man sonst nicht an die Descendens kommen würde.
Der rechte Vorhof wird direkt übernäht (bitte KEINE resorbierende Naht! Alles schon gehabt ;) Da dann wieder eine Ruptur auftritt, sobald die Naht resorbiert ist!). Die Aorta wird cranial und caudal der Rupturstelle geklemmt und eine Gefäßprothese (meist Dacron-Rohr) interponiert. Klemmzeit sollte unbedingt unter 30 Minuten liegen, da sonst das Risiko eines Querschnitts exponentiell steigt. Es liegt bei der OP ohnehin bei ca. 15%. Bei 30-35 Minuten Klemmzeit bei ca. 50% und ab 45% bei nahezu 100%.
Beim Klemmen steigt der RR rapide, weil die gesamte untere Körperhälfte von der Zirkulation ausgeschlossen ist, beim Öffnen der Klemmen sinkt der RR rapide ab. Deswegen ist die OP für die Anästhesie ausgesprochen anspruchsvoll und erfodert regelmässige und exakte Rücksprachen zwischen Operateur und Anästhesist. Auch sollte man nicht unbedingt "Frischlinge" zum Hakenhalten nehmen, da auch die Assistenten den genauen Ablauf der OP kennen sollten, um dem Operatuer möglichst optimale Bedingungen bieten zu können.
Das postoperative Ergebnis kann man hier bewundern: