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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo ihr Lieben,

    Ich wollte Euch gerne um Rat bitten. Ich bin aktuell Assistenzarzt in einem mittelgrossen Haus auf der Inneren. Der Anfang auf der Inneren war holprig, aber nach fast einem Jahr kann ich sagen, dass ich mich immer besser zurecht finde.
    Aktuell merke ich aber wie sehr mich meine eigene Psyche limitiert. Man muss dazu sagen, dass ich seit eines schweren Unfalls vor einigen Jahren einen PTBS habe und auch früher mal lange krank geschrieben war. Eigentlich dachte ich ich sei nach der Therapie über den Berg. Aber bei uns in der Klinkk ist die Stimmung derart schlimm im Moment, dass ich wieder extrem mit meiner Psyche zu kämpfen habe.

    Mit meiner Chefin habe ich von Anfang an kein gutes Verhältnis. Sie ist extrem launisch und mystrauisch. Sie hat so ein paar Lieblinge und ein paar selektierte "Opfer" und natürlich habe ich es geschafft eines der Opfer zu werden. Versteht mich nicht falsch, es ist kein Mobbing. Es ist primär, dass sie mich anschnautzt für alles und alles was ich gut mache wird ignoriert und nie kommentiert. Manchmal lacht sie mich einfach aus und gibt mir das Gefühl gar nichts zu können.
    Aktuell bin ich auf der Intensivstation und die Pflege dort ist eigentlich sehr nett. Es gibt nur ein/zwei mit denen ich gar nicht klar komme, die mir ständig auf die Finger schauen und mich in allem kritisieren.
    Mit meinen Kollegen komme ich grundsätzlich gut zurecht. Ich habe zwei Kollegen, mit denen ich mich sehr gut verstehe, aber die sehe ich aktuell nicht viel.

    Generell konnte ich diese Gesamtsituation biaher gut kompensieren, aber aktuell merke ich wie schrecklich belastet ich bin. Gestern habe ich auf der Arbeit fast geweint, wirke vermutlich auch maximal unausgeglichen. Ich habe Mühe damit zu sehen, dass man mir keine Fehler verzeiht und ich habe nicht das notwendige Selbstwertgefühl im Moment um das zu kompensieren.
    Wenn ich nach Hause komme, schlafe und weine ich nur. Ab und zu kann ich mich aufraffen meine Familie und Freunde zu sehen. Mit ihnen rede ich manchmal darüber.


    Ich habe jetzt wieder einen Termin bei meinem Psychologen ausgemacht, der ist aber erst in 2 Wochen.
    Krankschreiben will ich mich aktuell nicht, ich habe das Gefühl das würde auf der Arbeit nur alle darin bestätigen, dass ich ein Taugenichts bin.
    Ich habe auch schon überlegt, ob ich mit meinem Tutor (Oberarzt) bei uns darüber rede. Er kennt keine Details, weiß aber dass ich früher mal lange krank geschrieben war.
    Wie sind da Eure Erfahrungen? Meint ihr das würde helfen oder treten ich da etwas los was wieder auf mich zurückfällt?
    Finanziell ist reduzieren keine Option, da ich früher schon nur Teilzeit gearbeitet habe.

    Ich weis, dass ich etwas unternehmen muss. Bin aber unsicher was, da ich mich leider auf der Arbeit recht alleine mit der Situation fühle.



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  2. #2
    Flacharzt
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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    09.04.2019
    Beiträge
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    Ich habe eine neue Stelle, aber erst ab April 2025. Für früher konnte ich nichts finden, da ich ortsgebunden bin.



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  4. #4
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    Ort
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    Welches Vorgehen am besten ist, hängt sehr davon ab, wo du langfristig lang willst. Karriere in der Klinik? Dieses Fach oder was anderes? Eigene Familie oder nicht? Prinzipiell klingt es nach einer Depression, die behandelt werden sollte, da die Gefahr einer Chronifizierung groß ist. Ob das ohne eine AU geht, hängt von der Schwere der Symptomatik ab. Andere Menschen kann man prinzipiell nicht ändern, sondern sich nur auf sie einstellen oder die Situation verlassen (trifft dann aber andernorts häufig auf ähnliche Probleme). Mit dem OA reden würde ich nur, wenn du ganz sicher bist, dass er integer ist. Dann kann es hilfreich sein, ansonsten auch völlig kontraproduktiv, allgemein würde ich eher davon abraten.



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