Hi,
habe dieses Thema schon bei wiwi treff gepostet, sollte aber vielleicht nochmal die Fachleute fragen. Ich studiere aktuell Physik im 1. Mastersemestee und bin seit einiger Zeit sehr verunsichert. Als Kind wollte ich gerne Arzt werden, habe diese Idee dann aber wieder verworfen, weil ich riesige Angst vor Spritzen hatte. Dann habe ich Mathe und Physik für mich entdeckt und hatte nach dem Abi Physik und Elektrotechnik für mich zur Auswahl. Ich habe Physik gewählt, weil mir Elektrotechnik zu viel programmieren war und die Lehrer meinten, mit Physik würde man mit Kusshand genommen werden. Ich hatte auch keine richtige Vorstellung davon, was ich mal machen will. Letzteres hatte mich mit der Zeit zunehmendst gestört und ich wollte (mitten im Bachelor) herausfinden, was mir am Beruf eigentlich wichtig ist. Ich habe dann weiterstudiert und mich zum Lernen gezwungen, obwohl ich mit der Zeit immer unzufriedener wurde mangels Plans. Ich habe mich parallel mit vielen Menschen unterhalten auf verschiedenen Unternehmensmessen und Veranstaltungen. Jetzt kommt noch hinzu, dass der MINT Bereich in Deutschland auf dem absteigenden Ast sein soll. Ich habe über viele Punkte nachgedacht, die mir wichtig sind, von denen ich die meisten verworfen habe, weil sie sowieso nur nice to have sind und in der Realität am Ende anders aussehen werden.
Jetzt sage ich, dass ich gerne einen Beruf hätte, der sicher ist, bei dem ich finanziell sorglos leben und auch mal was gönnen kann und dem ich irgendwas abgewinnen kann, sprich dass ich einen Sinn sehe, ich will morgens aufwachen müssen ohne mir die quälende Frage zu stellen, wie ich bis zum Abend durchhalten solle, weil mir der Job nicht gefällt.
Jetzt denke ich natürlich über Medizin nach. Meine Bedenken sind jedoch dreierlei:
1. Die Assistenzzeit und generell die Arbeit im Krankenhaus ist doch ne Katastrophe
2. Ich mag keine Routinearbeit, ich stehe mehr auf Projekte. Also Fälle, die mich einige Zeit beschäftigen
3. Die Angst vor Nadeln ist zurückgegangen aber wenn ich Blut abgenommen bekomme, kriege ich schon erhöhten Puls. Bei anderen geht es jedoch klar
Alternativ denke ich sogar über Jura nach. Ich möchte einfach der Gefahr entkommen, in einem Arbeitsmarkt zu landen, der unsicher ist und wo die Unternehmen abgehauen sind.
Was meint ihr? Mache ich mich umsonst verrückt? Hättet ihr euch vielleicht sogar gewünscht kein Medizin gemacht zu haben?
Zahnmedizin wäre nichts für mich, weil filigrane Feinarbeit einfach nicht mein Fall ist.