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Hallo,
Bin im Moment mal wieder etwas genervt und schreibe daher hier im Affekt obwohl ich sonst hauptsächlich mitlese
Ich bin dankbar, dass wir Ärzte uns (bei uns) mit Kodierungen und Heimplätzen besonders wenig herumschlagen müssen. Dafür haben wir Case Manager. Toll.
Aber in letzter Zeit häufen sich die Therapieempfehlungen dieser Leute, die wir (nach Angabe unserer Oberen) befolgen sollten. Auf einer operativen Station haben wir bspw. einige (ziemlich alle) Patienten mit Anämie (per definitionem am Hb gemessen). Jedesmal wenn wir jetzt die Patientenakte aufschlagen finden wir kleine Post-Its mit der Empfehlung: "Ferro sanol anordnen". Oder bei Patienten mit (rel. banalen) Infektionen "2. Blutkultur abnehmen, Diagnose im Brief auf Sepsis ändern". Oder bei alten Patienten "Albumin bestimmen! Mangelernährung feststellen". Und das wirklich bei jedem Patienten anhand der Aktenlage ohne dass eine relevante Anämie (und schon gar kein Eisenmangel) oder Mangelernährung etc. vorliegt.
Hintergrund ist natürlich DRG Optimierung.
Ist das in allen Häusern so? Und obwohl ich die medizinische Sinnhaftigkeit bezweifle, kann das o.g. In Einzelfällen ja auch mal stimmen. Mich stört aber, dass "Sekretärinnen" medizinische Anordnungen treffen (indirekt) und zwar mit einer Selbstverständlichkeit die mich einfach nervt (befehlsartig).
Aber ich denke, heute machen Case Manger und Gesundheitsökonomen Medizin und Ärzte sind nur noch Erfüllungsgehilfen die Brief zu tippen haben (ok, ganz so krass noch nicht)...