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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stellensituation Bayern



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Melina93
10.04.2019, 14:36
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe es ist ok, dass ich kurz vor dem.PJ in diesen Forumsbereich poste. Ich wollte gerne fragen wie eure Erfahrungen bezüglich Stellen in Bayern sind, vor allem bezogen auf Innere/Gastro und Kinder-und Jugendpsychiatrie.
Ich trau es mich fast nicht zusagen, hatte im Physik so wie im 2.Stex eine vier- ich weiß nicht warum, aber ich denke immer zu viel drum rum und vermassel es immer. Das ist mir richtig peinlich, scheinen doch alle besser zu sein. Selbst wenn das 3.Stex besser läuft, ist das richtig ungünstig für die Bewerbung. Ich habe zwar schon oft gelesen, dass sie Noten nicht so wichtig sind, aber man hat sie doch mit in der Bewerbung? Ich habe langsam wirklich Sorge schlicht arbeitslos zu werden.
Mein PJ mache ich dann jetzt im Freising( Innere) und in der Schweiz (KJP). Meine Dissertation ist noch Gange, aber das dauert sicher noch seine Zeit.
Ich weis nicht wie und wo ich mich bewerben soll und ob ich überhaupt eine Chance habe?

davo
10.04.2019, 15:15
Ob du in KJP eine Chance hast... ist diese Frage ernst gemeint?! :-))

rafiki
10.04.2019, 15:22
Ich weis nicht wie und wo ich mich bewerben soll und ob ich überhaupt eine Chance habe?

Mit dieser Hilflosigkeitseinstellung solltest du deinen Berufswunsch noch einmal überdenken, denn als Arzt sollte man einigermaßen reflektiert und realitätsangepasst denken und handeln können. Sonst wird der Alltag für alle Beteiligten sehr unlustig.

Melina93
10.04.2019, 15:26
Meine Frage ist ernst gemeint, ich finde sie auch nicht unberechtigt. Schließlich habe ich weder gute Noten noch keine fertige Dissertation.
Ich bin alles andere als unreflektiert, ich versteh nicht warum man sich solche Kommentare nicht einfach sparen kann.

nie
10.04.2019, 15:42
Schau dich doch mal in den Krankenhäusern, gerade außerhalb der großen Städte, um. Es gibt Abteilungen in denen kaum ein Arzt fließend Deutsch spricht. Glaubst du ernsthaft, dass die Bewerber wegschicken, nur weil sie eine 4 im Examen hatten?

tarumo
10.04.2019, 16:00
Na ja, das jahrelange brainwashing durch Schule, Familie, Medien, Hochschulstart etc...bzgl. des Notenspiegels läßt sich halt jetzt von nicht auf gleich eliminieren. Dumm nur, wenn dann auf der Approbationsurkunde und später der Facharzturkunde gar keine Noten draufstehen;-)
Allerdings scheint die TE trotz vermutlich guter Noten in Berufsfelderkundung selbige vernachlässigt zu haben. Mit ein wenig Recherche hätte man feststellen können, daß der Ärztemangel auch in KH noch innerhalb des Münchner S-Bahn-Netzes manifest ist... mit fließend Deutsch in Wort und Schrift und deutschen Urkunden sollten die Chancen aber recht groß sein. Chefärzte, die geistig in den 70er Jahren geblieben sind, mag es ja noch ein paar geben. Eine passive Grundhaltung wie in dem Eröffnungsthread gezeigt paßt aber eher nicht mit einer attraktiven Stelle zusammen...
Im übrigen sind in einem an Bayern angrenzenden Bundesland mittlerweile mehr als 300 nicht-autochtone ÄrztInnen selbst ohne die geforderte Minimalqualifikation einer vorläufigen Berufserlaubnis ganz offiziell beschäftigt...

davo
10.04.2019, 16:11
KJP ist ein Ultramangelfach. Da wird vielerorts wirklich absolut jeder eingestellt. Jemand wie du, der durch KJP als PJ-Wahlfach ohnehin bereits echtes Interesse am Fach gezeigt hat, erst recht.

Und auch bei Innere wirst du IMHO kein Problem haben, da du verständliches Deutsch sprichst, was gerade in kleineren Häusern ja wirklich schon zur Seltenheit geworden ist.

Ich würde mich deshalb ganz normal bewerben - dort wo du hin willst. Schreib doch einfach mal ein paar Chefärzten - meist kommt meiner Erfahrung nach sehr schnell die Rückmeldung dass man sich bewerben soll, oder gleich eine Einladung zu einem Gespräch.

P.S.: Dass es in München anders sein wird, liegt in der Natur der Sache. Aber Bayern ist ja groß.

Melina93
10.04.2019, 17:00
München muss es nicht unbedingt sein, also da bin ich wirklich nicht so ortsgebunden. Nur Bayern wäte aufgrund meines Umfeldes hier wünschenswert.
Hier liest man ja doch öfter mal, dass trotz vieler Bewerbungen es einfach nicht klappen möchte. Vielleicht bewerben die sich alle suboptimal. Mir ist bewusst, dass es einen Ärztemangel gibt, aber es ist doch trotzdem abschreckend diese schlechten Noten zu sehen...würdet ihr die Noten bzw Zeugnisse mit reintun? Oder nur die Approbation in die Bewerbung?
Wie hoch sind denn so die Chancen aus dem PJ direkt übernommen zu werden? Ist das im Freising( ist ja recht nah an München) realistisch?

Pflaume
10.04.2019, 17:25
Du kannst die Zeugnisse rein tun oder draußen lassen. Es wird keinen Unterschied machen.

Deine Fragen sind totaler Quatsch. Was sollen wir dir sagen, wie "die Chancen aus dem PJ direkt übernommen zu werden" sind. Schau es dir an, probier es aus, wenn es dir gefällt, dann frag, wie es mit einer Anstellung aussieht. So viel Elan, das einfach mal in Angriff zu nehmen, wirst du ja wohl haben.

Schon vor über 10 Jahren wurde mir im PJ in jeder meiner Stationen eine Stelle angeboten, ohne dass sich überhaupt jemand für Noten interessiert hat, und das hat sich seitdem doch nur noch verstärkt.

Elena1989
10.04.2019, 18:19
KJP ist kein Problem in Bayern ;)

nie
10.04.2019, 18:31
Ich bin nicht in Bayern aber dafür in einer großen Unistadt in NRW und habe in jeder Abteilung (ok, außer vielleicht in der UC aber die hat mich auch nie interessiert) in der ich PJ gemacht habe, anfangen können. Ohne dass da jemals jemand Zeugnisse gesehen hat.

Letzten Endes habe ich trotzdem mittelmäßiger Noten und der Tatsache, dass ich nicht einmal eine Doktorarbeit angefangen habe, eine Stelle in der Innere der Uniklinik bekommen. In einer Abteilung, in der ich kein PJ gemacht hatte. Ich wollte es im Vorfeld auch nicht wirklich glauben aber in der Inneren (mit KJP kenn ich mich nicht so aus) wird man wirklich keine Probleme haben, eine Stelle zu finden.
Problematisch wird’s eher in die andere Richtung werden. Nämlich ein Haus zu finden, in dem die Arbeitsbedingungen nicht völlig unzumutbar sind.

tarumo
10.04.2019, 20:23
Wenn es unter diesen besten Voraussetzungen dann doch mal irgendwo nicht klappt, dann liegt das vielleicht daran, daß ein Chef oder die Verwaltung vielleicht ungern 8 von 10 Stellen mit Frauen im gebärfähigem Alter besetzen möchte und dann im Einzelfall dann doch über die Sprachkenntnisse und z.T. zweifelhaften Dokumente eines männlichen Bewerbers von "südlich Mittelmeer" hinwegsieht. Da braucht man sich wirklich keine Gedanken und Selbstzweifel zu machen.
Übrigens kann man sich auch sogar ganz ohne Approbation bis zum Prof. Dr. med und in einen Klinikvorstand "hineinlügen", wie gerade erst in einer bayerischen Großstadt passiert...

Pflaume
10.04.2019, 21:20
In den internistischen Abteilungen, in die ich zur Zeit Einblick habe, sind in der Tat nirgends mehr als 25% der internistischen Jung-Assistenten Männer. Mit den entsprechenden Folgen für die Vordergrund-Dienst-Besetzungen.

Christoph_A
11.04.2019, 12:24
Kann mich den Vorrednern nur anschließen. KJP ist überall, vlt außer an den beiden Münchner Unis, Mangelware und relativ einfach, was zu finden, wenn man einigermaßen flexibel ist, Noten hin oder her.
In der Inneren/Gastro ist es da etwas differenzierter zu betrachten, da ist zumindest in den größeren Münchner Häusern schon noch eine gewisse Zahl an Bewerbern da, aber mit etwas Geduld sollte auch hier eine Tür aufgehen. Im Umland, insbesondere in den bekannten Kreisklitschen mit mehr oder weniger guten Arbeitsbedingungen, kriegt man eigentlich immer was, sobald man ne Approbation hat und einigermaßen unfallfrei deutsch sprechen kann.
Don´t worry, das wird schon!

BoBWheeler
11.04.2019, 21:59
Warum, eigentlich, ist die KJP so "unbegehrt"? Fehlende Niederlassungsmöglichkeit? Schlechte Vergütung? Schlechte Arbeits-/Ausbildungsbedingungen?

anignu
11.04.2019, 23:36
Warum, eigentlich, ist die KJP so "unbegehrt"? Fehlende Niederlassungsmöglichkeit? Schlechte Vergütung? Schlechte Arbeits-/Ausbildungsbedingungen?
Warum, eigentlich, ist die Gefäßchirurgie so "unbegehrt"?

anignu
11.04.2019, 23:44
(und um die Antwort zu liefern: ist halt so. Die immer weniger Leute, die heutzutage Chirurgie machen wollen, gehen lieber in die plastische Chirurgie, Neurochirurgie, Unfallchirurgie oder Viszeralchirurgie. In der Gefäßchirurgie hat man so viele Komplikationen, die Patienten sich ach so krank, die Füße sind ach so stinkend, die Compliance ist ach so schlecht, die kommen immer wieder mit wieder Problemen usw... ist halt so. Ich mag mein Fach. Die Patienten lassen meist alles mit sich machen was man will, sie sind dankbar dass man sich so um sie kümmert und dass sie wieder kommen ist ja auch weil sie so zufrieden sind.)

rafiki
12.04.2019, 05:18
Warum, eigentlich, ist die KJP so "unbegehrt"? Fehlende Niederlassungsmöglichkeit? Schlechte Vergütung? Schlechte Arbeits-/Ausbildungsbedingungen?

Weil es vermeintlich keine richtige Medizin ist, sondern eine besserer Sozpäd-Job. Die Vergütung in der Niederlassung mit besten Niederlassungsmöglichkeiten ist so schlecht wie in allen sprechenden Fächern.

escitalopram
12.04.2019, 09:25
Hatsich erledigt.

Markian
12.04.2019, 12:52
Weil es vermeintlich keine richtige Medizin ist, sondern eine besserer Sozpäd-Job. Die Vergütung in der Niederlassung mit besten Niederlassungsmöglichkeiten ist so schlecht wie in allen sprechenden Fächern.

Komisch, dass das als Nachteil gesehen wird. Für einen Sozpäd-Job ein Arztgehalt zu kassieren ist doch super. Wäre aber auch nicht so mein Fall, genauso wie Psych.