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Physioanatom
12.02.2021, 09:10
Hallo Leute,

Ich hab mal ne Frage. Ich bin derzeit in meiner ersten Weiterbildungsstelle (grosses KH, Maximalversorger).
Da es mir hier aber nicht so gut gefällt, möchte ich gegen Ende des ersten Ausbildungsjahres noch vermutlich wechseln.

Momentan bin ich räumlich hier gebunden. Die nächste Stelle werde ich mir also in der gleichen Gegend suchen müssen.
Ich hatte aber ohnehin schon vor Antritt meiner ersten Stelle vor, in einigen Jahren (3+) im fortgeschrittenen Weiterbildungsstadium aus familiären Gründen in eine ganz andere Gegend Deutschlands zu ziehen.Ich frage mich aber schon, wie 3 Stellen bis zum Facharzt aussehen im Lebenslauf.
Also, ob ein Chef dann zukünftig argwöhnisch werden könnte wegen der relativ vielen Wechsel.

Oder wird es ganz anders bewertet, wenn ich es familiär begründe?
Ist es vielleicht sogar allgemein ziemlich egal? Und kann man allgemein sagen, wieviele Stellen im Laufe des Lebens ,,normal" sind und wieviele schon eher auffällig viele?

Vielen Dank!

Feuerblick
12.02.2021, 09:30
Das sieht ganz normal aus im Lebenslauf. Solange du nicht jedes Jahr 2x die Stelle wechselst, ist da nichts auffällig und muss auch nicht begründet werden. Ein Blick über den Tellerrand oder darauf, wie andere Kliniken die Dinge handhaben ist sogar förderlich.

Kaas
12.02.2021, 09:39
Sehe da auch gar kein Problem. Ich war selbst in mehrere Kliniken in der Assistenzarztzeit und fand das eher bereichernd. Vor allem wäre mir ohne einen Stellenwechsel gar nicht klar gewesen, dass meine erste Klinik fachlich katastrophal und meine zweite Klinik gar nicht so toll gewesen war, wie ich dachte.

Spriggan
12.02.2021, 10:23
Solange was du tust für dich Sinn macht und es dir gegenüber selbst gut begründen kannst, kannst du das meist auch gut nach außen vertreten. Ich bin schon überrascht; wie viele ihr Leben nach den vermeintlichen Erwartungen anderer ausrichten. Schau dir doch mal die Lebensläufe mancher Chefärzte an ;)

CYP21B
12.02.2021, 14:50
Zwei bis drei Stellen sind sicher unproblematisch. Ganz so ideal sehe ich aber viele Wechsel, d.h. mehr als drei Stellen, nicht. Das aber weniger aufgrund des Lebenslaufs als dadurch dass man sich in einem gewissen Maß immer wieder hinten anstellen muss bzgl. Ausbildung. D.h. wenn ich eine gewisse Zeit in einem Haus bin weiß man ca. was ich kann und ich werde, im Idealfall, danach entsprechend und aufbauend eingesetzt bzw. ausgebildet. Diese Einschätzungs- und Einordnungsphase gibt es bei jedem Wechsel und man muss sich zu einem gewissen Grad jedesmal wieder sein Standing erarbeiten. Dazu kann dann noch kommen dass man länger auf bestimmte Rotationen warten muss weil die die bereits länger da sind Vorrang haben.
Wenn allerdings die Ausbildung bzw. Rahmenbedingungen schlecht sind bringt das alles nichts, dann muss man wechseln. Und komplett nur eine Abteilung zu kennen hat auch wieder Nachteile.

mbs
12.02.2021, 22:20
Wie oft darf man denn eurer Meinung nach maximal wechseln ohne fürchten zu müssen keine Stelle mehr zu finden? Hängt das von der Begründung ab? Welche wäre denn akzeptiert?

Spriggan
12.02.2021, 22:56
Es ist eigentlich klar, dass du nach mehr als dreimaligem Stellenwechsel keine Stelle mehr in Deutschland finden wirst. Begründung irrelevant. Gilt natürlich auch unabhängig von Fach und Haus bei dem du dich bewirbst. Zum Glück denken aber alle Vorgesetzten gleich, so dass man sich die Bewerbung dann gleich sparen kann. Du kannst ja schon mal dein Schweizerdeutsch oder Schwedisch üben.

Matzexc1
13.02.2021, 08:57
Wie oft darf man denn eurer Meinung nach maximal wechseln ohne fürchten zu müssen keine Stelle mehr zu finden? Hängt das von der Begründung ab? Welche wäre denn akzeptiert?

Private Gründe gehen immer und wenn es dir Gebrechlichkeit der Eltern ist, oder ein Lebenspartner/Lebenspartnerin die wegen einer neuen Stelle umzieht und man geht halt mit. An Uniklinika kann man wahrscheinlich auch Forschungsschwerpunkte herannehmen, wichtig sehe ich eher den zeitlichen Abstand.
Bei einer Berufungskommission wurde bei einem Bewerber 3 Stellen in 5 Jahren bemängelt, der Rat war dann daß er Mal ein paar Jahre am Platz bleibt. Da ging es aber um eine Chefarztposition.

Es kommt wahrscheinlich auch auf das Fachgebiet an und wie die Personalbesetzung am neuen Arbeitgeber ist

daCapo
13.02.2021, 10:30
Wie oft darf man denn eurer Meinung nach maximal wechseln ohne fürchten zu müssen keine Stelle mehr zu finden? Hängt das von der Begründung ab? Welche wäre denn akzeptiert?

So oft du möchtest, bei einem Fachgebietswechsel ist es ja eh unvermeidbar. In DE wirst du immer irgendeine Stelle finden. Wichtig ist, dass man es begründen kann.

Grundsätzlich fragt man sich schon, warum jmd. jedes Jahr oder alle 6 Monate die Stelle wechselt. In den ersten Berufsjahren kann man sich ja ausprobieren. Das ist nachvollziehbar. Danach fragt man sich: Ist das jmd. der nicht weiß, was er will? Warum geht er mehrmals so schnell weg. Gefällt es ihm nirgends. Alle 2-3 Jahre zu wechseln wird eher akzeptiert. Wichtig ist es immer begründen zu können ohne den alten Arbeitgeber negativ darzustellen.
Durch die Wechsel verzögert sich immer etwas. Meist wechselt man aus trifftigen Grund z.B. unzufrieden mit der Weiterbildung oder persönliche Gründe (Familie, Freundin). Klar sieht man durch so einen Wechsel mehr Standards und sammelt mehr Erfahrungen.
Am schnellsten kriegst du die FA Ausbildung durch, wenn du eine Stelle behältst.



Es ist eigentlich klar, dass du nach mehr als dreimaligem Stellenwechsel keine Stelle mehr in Deutschland finden wirst. Begründung irrelevant. Gilt natürlich auch unabhängig von Fach und Haus bei dem du dich bewirbst. Zum Glück denken aber alle Vorgesetzten gleich, so dass man sich die Bewerbung dann gleich sparen kann. Du kannst ja schon mal dein Schweizerdeutsch oder Schwedisch üben.

Nee, ich glaube da muss man schon nach Argentinien oder Brasilien. :-peng
In der Zukunft ist ein Gesetz geplant und dann müssen alle, die schon 3 Stellen hatten wahrscheinlich nach St. Helena und dort arbeiten.

Spriggan
13.02.2021, 12:26
Nee, ich glaube da muss man schon nach Argentinien oder Brasilien. :-peng
In der Zukunft ist ein Gesetz geplant und dann müssen alle, die schon 3 Stellen hatten wahrscheinlich nach St. Helena und dort arbeiten.

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anignu
13.02.2021, 17:23
Grundsätzlich fragt man sich schon, warum jmd. jedes Jahr oder alle 6 Monate die Stelle wechselt.
Genau. Wenn jemand ständig die Stellen wechselt wird man sich fragen ob es nicht am Bewerber liegt und dann ist auch anzunehmen dass der Bewerber in der aktuellen Stelle nicht lange bleibt. Wenns halt extrem wird. Wirklich extrem sind halt dann 10 Stellen in 5 Jahren oder so. Drei Stellen in dann insgesamt 5-6 Jahren ist sicherlich weit weg von extrem.

Alle 2-3 Jahre zu wechseln wird eher akzeptiert.
Seh ich genauso. Oder auch wenn man ein halbes Jahr wo arbeitet, dann wieder ein halbes Jahr und dann aber 5 Jahre oder so. Dann kann man ja klar sagen: die ersten beiden Stellen haben nicht geklappt aber im Prinzip ist man schon auf der Suche nach längerfristigen Sachen...
Man sollte halt irgendwie zeigen können dass man schon auf der Suche nach längerfristigen Sachen ist.

Durch die Wechsel verzögert sich immer etwas. Meist wechselt man aus trifftigen Grund z.B. unzufrieden mit der Weiterbildung oder persönliche Gründe (Familie, Freundin). Klar sieht man durch so einen Wechsel mehr Standards und sammelt mehr Erfahrungen.
Die persönlichen Sachen sind ja immer schnell und nachvollziehbar erklärt, Weiterbildung ist da was anderes. Kein Arbeitgeber will dass man erklärt dass die aktuelle/vorherige Stelle schlecht war weil der AG sonst ja auch annehmen muss dass man über diese Stelle dann schlecht redet. Auch wenns Tatsachen entspricht.
In der Chirurgie kann man eigentlich sagen dass einen ein Wechsel immer erstmal eine gewisse Zeit stehen bleiben lässt in der Weiterbildung. Einfach weil die Oberärzte die einem was assistieren sollen den Neuen erstmal kennen lernen wollen und der Neue erstmal zeigen soll wie er assistiert bevor mal ihn fleißig drauflosschneiden lässt. Klar gibt es dann wieder Begabte und weniger Begabte, Selbstbewusste und weniger Selbstbewusste etc. Aber ganz grob kann man das sicherlich mal sagen. Auf der anderen Seite sieht man natürlich mehr. In der Chirurgie gibt es manchmal mehrere Wege die zum Ziel führen und verschiedene Wege zu kennen schadet manchmal nicht. Vor allem wenn man selbst dann mal alleine dasteht und bei einer OP auf die eine Art nur noch schwer weiter kommt ist eine breite Ausbildung oft hilfreich.

Am schnellsten kriegst du die FA Ausbildung durch, wenn du eine Stelle behältst.
Jein. Wenn die Stelle gut ist ja, wenn die Stelle eh schlecht ist dann lieber schnell wechseln.

daCapo
13.02.2021, 18:18
Also ich kenne sehr viele Leute die den Stellenwechsel mit fehlenden Rotationen begründet haben. Direkt sagen, dass die Weiterbildung in der anderen Klinik schlecht ist schlecht, sollte man nicht. Niemals schlecht über die alte Abteilung reden, am besten man erwähnt sie garnicht, man möchte eh dort weg.

docdean
13.02.2021, 20:29
Ich kann aus Erfahrung sprechen: Ich hab meine Karriere mit drei verschiedenen Stellen innerhalb von zwei Jahren begonnen und suche jetzt die vierte. Alle waren im chirurgischen Bereich, aber in verschiedenen Fachrichtungen, und nun bewerbe ich mich in einer ganz anderen Fachrichtung. Zweimal wurde ich zum Ende der Probezeit gekündigt, eine Stelle habe ich aufgrund der Arbeitsbedingungen freiwillig verlassen. Ich hab immer gute Zeugnisse bekommen und kann meine jeweiligen Entscheidungen gut begründen, und am Ende mag ich einfach den chirurgischen Arbeitsalltag nicht und will anders arbeiten. Ich werde in jedem Vorstellungsgespräch danach gefragt und muss mich erklären, bisher konnten die Chefärzte das aber ganz gut nachvollziehen, auch wenn mindestens einer tatsächlich Sorge geäußert hat, ob das bei mir wieder passieren wird. Aber immerhin werde ich noch eingeladen, es scheint also kein hartes KO zu sein.

mbs
14.02.2021, 20:13
Zugegeben habe ich die Frage etwas blöd gestellt.
5 Stellen in 3 Jahren ist aber tatsächlich sehr viel - vor allem für jemanden der formal die Voraussetzungen für eine CA-Position erfüllen würde (sonst hätte er sich vermutlich dafür nicht beworben).

Dass alle 2-3 Jahre wechseln okay im Rahmen ist scheint mir neu. Dachte das sei schon zu viel.

Wie begründet man denn häufige Wechsel? Jeden einzeln? Normalerweise wird ja nicht jeder Wechsel einzeln abgefragt - soll man dann von sich aus einen Monolog halten? Was für den einen ein nachvollziehbarer Grund scheint ist das für andere vielleicht nicht mehr - und nicht jedesmal ist es von Vorteil den wahren Grund zu nennen, zB wenn jemand kündigt weil er sonst zu fürchten gehabt hätte die Probezeit nicht verlängert zu bekommen. Oder wenn er nach längerer Krankheit einen Neuanfang wollte (erstere stößt sicher auch auf Argwohn). Zu große Ungeduld bei der Ausbildung kommt vermutlich auch nicht gut an - häufige Ortswechsel des Partners vielleicht schon eher.

Das Problem ist, dass man nie weiß wie andere Bewerber im Vergleich zu einem selbst sind. Vermutlich wird auch ab und an mal geschrieben man hätte wen Besseren gefunden obwohl das gar nicht stimmt - einfach weil der Chef keinen Bewerber gut genug fand und lieber weiter sucht...

daCapo
14.02.2021, 20:45
Dass alle 2-3 Jahre wechseln okay im Rahmen ist scheint mir neu. Dachte das sei schon zu viel.

Ja schon mit Begründung wechseln.



Wie begründet man denn häufige Wechsel? Jeden einzeln? (....) wahren Grund zu nennen (....) Zu große Ungeduld bei der Ausbildung kommt vermutlich auch nicht gut an - häufige Ortswechsel des Partners vielleicht schon eher.

Google mal Stellenwechsel Begründung oder häufiger Stellenwechsel ...da kann man viel lesen von Personalern
a) Ja jeden Stellenwechsel sollte man positiv begründen können; mit Partnerwechsel...private Gründe ist es am einfachsten natürlich
b) Niemals etwas negatives im Vorstellungsgespräch sagen: Du hast nicht gewechselt wegen der schlechten Weiterbildung, sondern weil du Inhalte XY in der anderen Klinik erlernen konntest...für jeden nachvollziehbar
c) Niemals Krankheit, Ungeduld oder Kündigung im Vorstellungsgespräch erwähnen möglichst, keine über negative Sachen oder eigene Schwächen erzählen, vielmehr soll in deinem Lebenslauf ein erkennbarer Leitfaden sichtbar sein (laut den Personalern)



Das Problem ist, dass man nie weiß wie andere Bewerber im Vergleich zu einem selbst sind. Vermutlich wird auch ab und an mal geschrieben man hätte wen Besseren gefunden obwohl das gar nicht stimmt - einfach weil der Chef keinen Bewerber gut genug fand und lieber weiter sucht...

Das ist seine Sache, dafür hat er dann kein Personal.

docdean
14.02.2021, 21:14
Wie begründet man denn häufige Wechsel? Jeden einzeln? Normalerweise wird ja nicht jeder Wechsel einzeln abgefragt - soll man dann von sich aus einen Monolog halten?

Bei mir war es ungefähr das - eine offene Frage à la "Sie haben ja schon einige Wechsel hinter sich, erzählen sie mal..." und ich hab sowas geantwortet wie "Nach dem Studium wollte ich gerne dies und das machen, hab dann A ausprobiert, aber das war in der Klinik nicht so, wie ich es mir vorgestellt hab, denn mir hat B und C gefehlt...". Ich hab also versucht, einen roten Faden in meiner Karriere zu finden, was auch nicht so schwer ist, wenn man sich was dabei gedacht hat.


Was für den einen ein nachvollziehbarer Grund scheint ist das für andere vielleicht nicht mehr - und nicht jedesmal ist es von Vorteil den wahren Grund zu nennen, zB wenn jemand kündigt weil er sonst zu fürchten gehabt hätte die Probezeit nicht verlängert zu bekommen. Oder wenn er nach längerer Krankheit einen Neuanfang wollte (erstere stößt sicher auch auf Argwohn). Zu große Ungeduld bei der Ausbildung kommt vermutlich auch nicht gut an - häufige Ortswechsel des Partners vielleicht schon eher.

Klar, da muss man versuchen, sich an den Interviewer anzupassen. Wenn man in einer Klinik war, die z.B. orthopädisch auf Schultern spezialisiert war, man aber für den Facharzt noch Knie vollbekommen musste, ist das kein Problem. Ortswechsel des Partners und andere private Gründe find ich nicht nur vorteilhaft, denn das könnte ja wieder passieren, ohne dass man es verhindern kann.

Ob man mit schlechten Arbeitsbedingungen begründen sollte, frag ich mich immer noch. Das ist ja für Arbeitnehmer eigentlich ein legitimer Grund, jeder weiß, dass manche Kliniken katastrophal organisiert und unterbesetzt sind. Man sollte sich natürlich nicht gerade als arbeitsscheu darstellen, aber bei einem Chefarzt, der nichts dagegen hätte, dass seine Assistenten jeden Tag unbezahlte Überstunden machen, würde ich eh nicht arbeiten wollen.

daCapo
16.02.2021, 00:14
Ob man mit schlechten Arbeitsbedingungen begründen sollte, frag ich mich immer noch. Das ist ja für Arbeitnehmer eigentlich ein legitimer Grund, jeder weiß, dass manche Kliniken katastrophal organisiert und unterbesetzt sind.


Nein mach das NIEMALS. Nicht wegen Arbeitsbedingungen, sonst wirst du als nicht belastbar angesehen.
In DE ist doch alles perfekt eigentlich.
Der Rest war gut.

davo
16.02.2021, 06:45
Das ist eh selbstverständlich, dass man das nicht tun sollte. Niemand weiß, wie es beim vorigen Arbeitgeber wirklich war, also stellt man sich als Interviewer dann natürlich schnell die Frage, ob es sich nicht einfach um einen Bewerber handelt, der viel meckert und/oder nichts drauf hat.

Positiv begründen, dann ist alles gut. So wie in jedem anderen Job auch.

Physioanatom
16.02.2021, 21:03
Bei einer Stelle, auf die ich mich bewerben möchte, ist der Chef ein ehemaliger Kollege von meinem aktuellen Chef.
Die beiden haben etwas Kontakt zueinander soweit ich es beurteilen kann und kommen soweit gut miteinander aus. Wenn ich ,,im Frieden" meine aktuelle Stelle verlasse, würdet ihr das trotzdem kritisch sehen oder geht es?

Nilani
19.02.2021, 22:29
Ich hab inzwischen sogar die 4. Stelle, dazu ein "bunter" Lebenslauf mit 2 Ausbildungen und abgebrochenem und wiederaufgenommenem Medizinstudium. Uni-Karriere ist damit natürlich nicht möglich, aber Probleme gab es trotzdem nicht. Man sollte es halt gut begründen (Bei mir 1. Wechsel nach Common Trunk an Spezialklinik, dort glücklicherweise befristeter Vertrag für 1 Jahr, den ich wegen mieser Bedingungen nicht verlängern wollte, dann Facharzt-Wechsel in eine Reha-Klinik, von dort weg, weil nur 1 Jahr Weiterbildungsermächtigung (ich bin aber sogar 1.5 Jahre geblieben)). Aktuelle Stelle mach ich jetzt bis Facharzt und wenns nach meinem Chef geht, auch deutlich länger. Konnte es alles gut begründen. Hier wo ich jetzt arbeite, gibts. ca. 15 Kliniken (fast alles Reha, aber nicht nur). Da kennen sich die Chefs auch und sind vernetzt. Ist kein Problem, wenn man "in Frieden" geht. Hilft mir aktuell, so dass mein Chef sehr bemüht ist, mich zu halten. Generell soll man halt die Wechsel gut verkaufen können, abhängig ist es natürlich auch von der Fachrichtung. Hier wird so ziemlich alles genommen, in der vorherigen Klinik war ich die einzige deutschsprachige Kollegin. Da reicht tatsächlich deutsche Approbation und der Rest ist ziemlich egal. Bin von Ortho/Unfall in die Reha-Medizin gewechselt und guck jetzt nach Nische, wo ich mich entfalten kann (Mind Body Medizin). Ist vermutlich nicht meine letzte Stelle, aber aktuell finde ich es ok und für den Lebenslauf ist es auf jeden Fall gut, mal stabil auf der Stelle zu bleiben bis wenigstens Facharzt, am besten noch 1-2 Jahre dran. Hier passt es aber auch gerade. Wie gesagt, bei guter akademischer Uni-Ausbildung ist das sicher nicht die beste Wahl und in der Chirurgie fängt man dann halt immer wieder von vorn an. Da würde ich mir das auch überlegen.