PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Astra nehmen oder auf J&J warten?



Seiten : [1] 2 3 4 5 6

Doc0305
14.02.2021, 20:28
Hallo zusammen,

ich bin Ärztin und werde bald die Möglichkeit haben, mich mit Astra impfen zu lassen.
In Sorge vor der geringen Wirkung der Astra-Impfung gegenüber der südafrikanischen Mutante, frage ich mich, ob ich lieber auf den Impfstoff von Johnson&Johnson warten sollte.

Was meint ihr?

DrSkywalker
14.02.2021, 20:30
Nehmen was da ist. Weiter Maske tragen und vorsichtig sein.

John Silver
14.02.2021, 20:31
Ich meine, dass die Frage zu dumm ist, um von einer Ärztin zu kommen.

freak1
14.02.2021, 20:34
Hast du die Option sturr stellen und auf BionTech bestehen in Betracht gezogen? Und das Impfzentrum sonst einfach nicht mehr verlassen?

GelbeKlamotten
14.02.2021, 20:43
Ich meine, dass die Frage zu dumm ist, um von einer Ärztin zu kommen.

Wäre ich hier Moderatorin, hättest du für diese sinnlose Beleidigung eine Verwarnung sicher.

daCapo
14.02.2021, 21:07
Wäre ich hier Moderatorin, hättest du für diese sinnlose Beleidigung eine Verwarnung sicher.
Ja da hast du Recht.

Feuerblick
14.02.2021, 21:18
@John Silver: Ich meine, du könntest deinen Tonfall etwas mäßigen. Deinen Frust hast du oft genug geäußert und musst ihn wirklich nicht an anderen Leuten auslassen. :-meinung
Also bitte: Beitrag ändern und/oder entschuldigen für deine Entgleisung.

Feuerblick
MediLearn-Moderatorin

Rettungshase
14.02.2021, 21:24
Der Wunsch, den "guten" Impfstoff mit 95%iger Wirksamkeit zu bekommen und nicht den "schlechten" mit 70% Wirksamkeit, ist nachvollziehbar prima vista.
Unterm Strich hast du aber sowieso als - vermutlich - junger, gesunder Erwachsener ohnehin schon eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, ernsthaft zu erkranken als das geriatrische Patientenkollektiv.
AZ hat jetzt v.a. das Problem, sich gegen den zugelassenen Impfstoff beweisen zu müssen. Hier unterscheiden sich etwa auch die Testmethoden in den Studienkollektiven relevant.

Mailab hat das ganz gut erklärt, finde ich: https://www.youtube.com/watch?v=a_NpJU12_LA

nie
14.02.2021, 21:48
Hast du die Option sturr stellen und auf BionTech bestehen in Betracht gezogen? Und das Impfzentrum sonst einfach nicht mehr verlassen?

Bei der aktuellen Impfstoffverfügbarkeit kann man dann aber je nach Bundesland auch direkt im Impfzentrum einziehen.

Kackbratze
14.02.2021, 21:50
Letztendlich musst Du es selber wissen, wie schnell Du geimpft werden willst und wie Du die Impfstoffarten für dich persönlich einschätzt. Die ersten Studien unterscheiden sich ja auch von den klinischen Ergebnissen, zwar nicht deutlich, aber zumindest die israelischen Daten sind für den Pfizer-Impfstoff nicht groß unterschiedlich (was ich gesehen habe), aber dafür eben mit einer größeren Gruppe der Geimpften.
AstraZ hat sich ja im klinischen Alltag doch von den Studienergebnissen unterschieden, was bei JnJ rauskommt, wissen wir erst nach dem Rollout und einer gewissen Zeit.

DieCaro
15.02.2021, 11:26
Ich würde mich impfen lassen, gleichgültig welcher Impfstoff jetzt verwendet wird. Jeder Schutz ist besser als kein Schutz.
Wir bekommen, allen Unkenrufen der Medien und Öffentlichkeit zum Trotz, bis zum Sommer 120 Millionen Dosen mRNA-Impfstoffe. Damit besteht auch für exponierte Geimpfte die Möglichkeit einer Booster- oder Zweitlinienimpfung, sollte sich dein Impfstoff als unvertretbar wirksam herausstellen.

Christoph_A
15.02.2021, 11:38
Hab hier dasselbe "Problem", werd jetzt den Astraimpfstoff nehmen und im Herbst dann mit Biontech/ Moderna nachboostern. Besser ein reduzierter Schutz als gar keiner.

Relaxometrie
15.02.2021, 12:02
Sich jetzt mit AZ impfen zu lassen und bei besserer Verfügbarkeint der mRNA-Impfstoffe zu boostern, ist einerseits gut, bzw. die pragmatische Lösung, solange der mRNA-Impfstoff noch knapp ist.

Aber mir schwirrt folgende Überlegung durch den Kopf:
Durch die erste Impfung entstehen ja bereits eine humorale und eine zelluläre Immunantwort. Wenn man dann irgendwann nachimpft, werden dem Körper ja wieder Spikeproteine präsentiert. Wenn von der ersten Impfung aber (auch bei weniger wirksamen Impfstoff) doch noch einiges an Immunantwort (Antikörper, T-Killerzellen u.v.a.m.) vorhanden ist, müssten die Spikeproteine, die im Rahmen der Nachimpfung präsentiert werden, ja eigentlich direkt beseitigt werden. Eine "bessere/ stärkere" Immunantwort wird also ggfs. dann auch trotz Gabe des besseren Impfstoffs gar nicht entstehen?
Ich hoffe allerdings, dass das nur eine theoretisch Überlegung ist, welche in Wahrheit nicht zutrifft.

Feuerblick
15.02.2021, 12:14
Ich müsste es jetzt raussuchen, aber Frau Ciesek (Virologin, die auch immer bei den RKI-Sitzungen spricht) war der Meinung, dass diese Lösung genau die richtige ist und dass die Nachimpfung sinnvoll ist im Fall der Fälle. Daten gebe es dazu bisher naturgemäß natürlich nicht. Scheint also (auch vor dem Hintergrund der wahrscheinlich nur begrenzten Wirksamkeitsdauer der Impfung) nicht zuzutreffen, Relaxo.

Brutus
15.02.2021, 12:18
^^ Das Gleiche hast Du ja auch bei anderen Impfstoffen. Wenn Du z.B. eine Erstimmunisierung gegen FSME mit Encepur durchführst, und nach 3-5 (-10) Jahren boosterst mit FSME-immun... IMHO sollte das funktioinieren.
Und Du machst ja auch nach 10 Jahren z.T. eine Boosterimpfung HepB, ohne dass eine AK-Kontrolle stattgefunden hat. Da wäre ja der gleiche Effekt. Ich denke eher, dass die AK-Produktion dann wieder richtig anläuft.

Shizr
15.02.2021, 12:29
Durch die erste Impfung entstehen ja bereits eine humorale und eine zelluläre Immunantwort. Wenn man dann irgendwann nachimpft, werden dem Körper ja wieder Spikeproteine präsentiert. Wenn von der ersten Impfung aber (auch bei weniger wirksamen Impfstoff) doch noch einiges an Immunantwort (Antikörper, T-Killerzellen u.v.a.m.) vorhanden ist, müssten die Spikeproteine, die im Rahmen der Nachimpfung präsentiert werden, ja eigentlich direkt beseitigt werden. Eine "bessere/ stärkere" Immunantwort wird also ggfs. dann auch trotz Gabe des besseren Impfstoffs gar nicht entstehen?
Den gleichen Ablauf müsstest du dann aber auch erwarten, wenn du mit Biontech erstimmunisiert hast und nach 3 Wochen wieder auffrischst, oder?


Abgesehen davon, dass es für mich nicht plausibel ist, anzunehmen, dass da am MHC Fremdproteine exprimiert werden und die entsprechenden Zellen von T-Killerzellen abgeräumt werden, ohne dass das eine wie auch immer geartete "systemische" Immunreaktion bedingt.

Binden Antikörper eigentlich überhaupt an MHC-präsentierte Antigene?



Mein Gedanke dazu wäre:
Wenn die Erstantwort schon hochsuffizient war, hast du durch die Zweitimpfung keinen relevanten Boostereffekt, weil das Immunsystem eh schon hochalert war.

Und bei einer späteren Boosterung eines abgeschlossenen AstraZeneca-Impfschutzes wird es nach meinem Verständnis auch davon abhängen, ob du schon eine hocheffektive Immunantwort hast (dann kannst du die mRNA-Boosterung vermutlich weglassen, außer wir reden jetzt auch über modifizierte Booster, die zusätzlich spezifisch B.1.351 und P.1 angreifen) oder eben nicht.

davo
15.02.2021, 12:57
Zu diesem Thema wird jetzt in England eine Studie durchgeführt:

https://www.bbc.com/news/health-55924433

Ich glaub nicht, dass man solche Fragestellungen rein theoretisch erörtern kann. Es ist ein viel zu komplexes System, das deshalb nicht einfach theoretisch modelliert werden kann. Da ist eine klinische Studie viel eher sinnvoll.

Nefazodon
15.02.2021, 19:47
Um ehrlich zu sein, stehe ich vor der selben Frage wie die Threaderstellerin und finde diese überhaupt nicht dumm....

Gerade als junger Mensch, der wahrscheinlich nicht lebensbedrohlich erkranken würde (hoffen wir es mal...) könnte ich es mir ja eventuell leisten, auf den besten verfügbaren Impfschutz zu warten. Und der ist nunmal derzeit wohl von Biontech so wie es aussieht...

Ich persönlich hätte schon lieber einen Impfstoff mit 94% Wirksamkeit als einen mit 70%, egal wie sehr das in den Medien schön geredet wird.
Und ehrlich gesagt versteh ich auch nicht, warum es notwendig ist, dass jetzt, wo wir wirksame Impfstoffe haben, noch verschiedene Hersteller ihr eigenes Süppchen kochen und selbst etwas entwickeln. Ich fände es viel sinnvoller, wenn jetzt alle cden Impfstoff von Biontech oder Moderna lizensieren und produzieren würden....für mich ein Zeichen, dass wir es selbst in einer Pandemie nicht schaffen, uns auf das Wesentliche zu fokussieren, und stattdessen in unserem alten System verfangen bleiben. Schade, aber zugegebenermaßen off-topic.

On-topic: Ich warte noch auf meinen Impftermin. Werde wohl auch den Impfstoff von AZ angeboten bekommen und tendiere, diesen dann auch zu nehmen, obwohl ich lieber den von Biontech hätte...

Der Gedanke verschiedene Impfstoffe zu kombinieren, wie hier vorgeschlagen, gefällt mir übrigens nicht, denn in der Situation lässt sich dann gar nichts mehr über Wirksamkeit/Nebenwirkungen sagen....denn dazu wird es wohl kaum jemals Studien geben....

GelbeKlamotten
15.02.2021, 20:53
Und ehrlich gesagt versteh ich auch nicht, warum es notwendig ist, dass jetzt, wo wir wirksame Impfstoffe haben, noch verschiedene Hersteller ihr eigenes Süppchen kochen und selbst etwas entwickeln. Ich fände es viel sinnvoller, wenn jetzt alle cden Impfstoff von Biontech oder Moderna lizensieren und produzieren würden....für mich ein Zeichen, dass wir es selbst in einer Pandemie nicht schaffen, uns auf das Wesentliche zu fokussieren, und stattdessen in unserem alten System verfangen bleiben

Naja der AZ Impfstoff basiert ja auf einem ganz anderen Prinzip als der von Biontech und benötigt vermutlich auch völlig andere Produktionsinfrastruktur. Da ist es schon sinnvoll, dass jeder Hersteller seine spezifischen Kapazitäten nutzt.

Außerdem: hättest du ernsthaft erwartet, dass bei einer Impfstoffherstellunh, die viele Milliarden an Umsatz und Gewinn bringt, auf einmal die Gesetze der Marktwirtschaft/des Kapitalismus über Board geworfen werden und alle mit vollem Einsatz an einem Strang ziehen?

Marktwirtschaft war noch nie das beste denkbare System, aber eben das einzige, das in der Realität halbwegs funktioniert. Daran ändert auch keine Pandemie etwas.

Endoplasmatisches Reticulum
16.02.2021, 09:56
Marktwirtschaft war noch nie das beste denkbare System, aber eben das einzige, das in der Realität halbwegs funktioniert. Daran ändert auch keine Pandemie etwas.
In einer freien Marktwirtschaft könnte man verhandeln, welchen Impfstoff man haben möchte. Nur müsste man dafür eventuell mehr bezahlen. Das würde den Preis bei Biontech in die Höhe treiben und bei AZ in die Tiefe, sodass sich AZ womöglich schon entscheiden könnte, den Impfstoff von Biontech zu lizensieren, um trotz Abgaben an Biontech immer noch mehr Umsatz zu machen als mit ihrem eigenen Zeugs, das keiner haben will.