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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habilitation auch ohne magna möglich?



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Kokelk?
06.03.2021, 14:27
Hi, ich habe vor einiger zeit schon mit meiner Doktorarbeit angefangen (langfristig und Klinisch Prospektiv). Da es sich allerdings um eine multizentrische Studie handelt und ich meine Diss. nur über die Daten meines uni-standortes schreibe ist eine Publikation mit mir als zweitautor wohl nicht drin leider.

Da ich allerdings irgendwie gefallen gefunden habe am Daten erheben und dem ganzen drumherum und mir immer besser vorstellen kann an der uni zu bleiben (hätte ich vorher nicht gedacht^^) meine Frage: Ist eine spätere Habilitation auch noch möglich wenn es nur "nur" ein cum laude werden sollte? Viele Habilitationsordnungen verlangen ja in der Regel eine "qualifizierte" oder "herrausragende" leistung der Promotion, was ja meistens magna oder aufwärts bedeutet. Oder ist es so, dass einen auch spätere Forschung mit entsprechender Publikation dafür qualifizieren kann?

daCapo
06.03.2021, 16:40
Schau doch in der habil Ordnung der lokalen medizinischen Fakultät deiner Wahl nach, je nach Fach unterscheidet sich das nochmal.

Haffi
06.03.2021, 17:10
Zunächst einmal ist deine Habil-Ordnung relevant. Sofern diese eine Habil unter diesen Umständen zulässt, hängt der Rest ohnehin zu 80 Prozent vom Schicksal ab.

daCapo
06.03.2021, 19:28
Zunächst einmal ist deine Habil-Ordnung relevant. Sofern diese eine Habil unter diesen Umständen zulässt, hängt der Rest ohnehin zu 80 Prozent vom Schicksal ab.

und möglicherweise auch guten Beziehungen.

Nessiemoo
06.03.2021, 19:38
Also bei uns war cum laude ausreichend, weil ab cum laude darf man Drittmittelanträge schreiben.

mbs
06.03.2021, 20:43
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mbs
09.03.2021, 19:07
Hab noch nie gehört dass das Voraussetzung sein soll. Kann ich mir auch schwer vorstellen - dann hätte jemand der eine "zu schlechte" Promotionsnote hat ja überhaupt keine Chance mehr - denn meines Wissens nach kann man nicht zweimal im selben Fach promovieren.

Und eigentlich soll das Bildungssystem ja immer inklusiver, durchlässiger und flexibler werden.

Oder ist es tatsächlich so, dass man mit einer "unzureichenden" Promotionsnote seine Chancen einen weiteren Titel zu bekommen für immer verspielt hat? Wäre das nicht eine Bestrafung?

mbs
11.03.2021, 21:37
Hab mal aus Interesse die Voraussetzungen einiger Unis über Google gesucht und da war nirgends eine konkrete Note bei der Promotion verlangt, nur dass eine solche vorliegt. Waren aber alles Hochschulen aus den neuen Bundesländern.

Sollte man sowieso nicht an einer Uniklinik angestellt sein müsste man notfalls einfach alles über eine andere Uni laufen lassen - wenn man da sowieso erst einen Kontakt herstellen müsste wäre es theoretisch ja auch egal an welche man sich wendet. Es sei denn der eigene Chef hat nur an eine Uni Verbindungen.

ehem-user-02-08-2021-1033
12.03.2021, 20:07
Und natürlich ist das Jodel-Diplom im Habilitationsverfahren obligatorisch.

mbs
12.03.2021, 20:44
Sehr witzig. Der Einwand des TE's klang ja durchaus berechtigt, nur konnte ich dazu nichts Konkretes finden; hab dass allerdings auch bei weitem nicht für jede Uni nachgeprüft. Kann mir gut vorstellen, dass das auch immer weniger Leute machen wollen und dass man sich entsprechend so wirklich strikte Auflagen immer weniger leisten kann.

Kennt denn jemand eine Uni die konkret eine bestimmte Promotionsnote als Voraussetzung fordert?

Haffi
12.03.2021, 21:13
Kann mir gut vorstellen, dass das auch immer weniger Leute machen wollen und dass man sich entsprechend so wirklich strikte Auflagen immer weniger leisten kann.


Da unterschätzt du aber die Selbstdarstellungs- und Selbstperfektions-Bestrebungen der Generationen Y und Z.

daCapo
12.03.2021, 21:40
Habilitation und Promotion an der medizinischen Fakultät im Vergleich zu anderen Fakultäten ... Inflation wie beim Zimbabwe Dollar

mbs
14.03.2021, 22:18
Ganz so ist es dann doch wieder nicht. Und Selbstdarstellungstendenzen machen nicht automatisch fleißig. Man muss dafür schon sehr viel opfern, in Kauf nehmen praktisch kostenfrei unglaublich viel Arbeit erledigen zu müssen. Denke schon dass das immer weniger Leute einsehen. Mein Umfeld mag nicht repräsentativ sein, legt das aber zumindest nahe.

Insofern kann ich es mir kaum vorstellen dass es allzu viele Unis gibt die es sich leisten können eine bestimmte Promotionsnote als Voraussetzung zu fordern. Wäre auch nicht allzu geschickt - immerhin würden dann einige kostenlose Arbeitskräfte für den Lehr-und Forschungsbetrieb verloren gehen.

Oder habt ihr gegenteilige Daten?

ehem-user-02-08-2021-1033
15.03.2021, 06:30
Ganz so ist es dann doch wieder nicht. Und Selbstdarstellungstendenzen machen nicht automatisch fleißig. Man muss dafür schon sehr viel opfern, in Kauf nehmen praktisch kostenfrei unglaublich viel Arbeit erledigen zu müssen. Denke schon dass das immer weniger Leute einsehen. Mein Umfeld mag nicht repräsentativ sein, legt das aber zumindest nahe.

Insofern kann ich es mir kaum vorstellen dass es allzu viele Unis gibt die es sich leisten können eine bestimmte Promotionsnote als Voraussetzung zu fordern. Wäre auch nicht allzu geschickt - immerhin würden dann einige kostenlose Arbeitskräfte für den Lehr-und Forschungsbetrieb verloren gehen.

Oder habt ihr gegenteilige Daten?

Ich habe einen anderen Eindruck. Drittmittel wirbt man ja gerne ein, um auch entsprechendes Personal anzustellen. Das ist dann aber auch weg und in der Abhängigkeit eines Beschäftigungsverhältnis. "Gute" Forschung ohne Drittmittel gibt es eigentlich nicht mehr. Ich habe teilweise sogar Desinteresse bis hin zu einer gewissen Forschungsfeindlichkeit seitens der Arbeitgeber erlebt. Schließlich ist Forschung ein "Privileg" zur Weiterentwicklung. Wo kämen wir dahin, wenn das jeder macht...und dann noch in der Freizeit...
Sie habilitieren nicht. Sie werden habilitiert.

Haffi
15.03.2021, 07:06
Ich erlebe das auch sehr unterschiedlich. Ein Extrem, das ich erlebt habe, ist jenes, dass der CA unbedingt mehr Habilitierte unter seinen OÄ wollte. Die hatten dann - dank hauseigenem Labor mit zwei Biologinnen - ratzfatz ihre noch fehlenden Erst- und Co-Autorenschaften zusammen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber auch das ist sicher eine Ausnahme.

mbs
15.03.2021, 20:44
Nur irgendeinen Grund muss es auch haben warum jemand "habilitiert wird". Das heißt irgendwie muss derjenige dem Chef ja positiv aufgefallen sein, oder dieser muss einen Anlass haben das für eine bestimmte Person zu wollen.

Wobei das Wohlwollen des Chefs ja auch nichts bringen würde wenn eine bestimmte Promotionsnote die Voraussetzung wäre. Weiß zwar nicht an welchen Unis die gefordert wird, aber irgendeinen Anlass hatte der TE ja scheinbar das zu fragen...

daCapo
15.03.2021, 22:06
Ganz so ist es dann doch wieder nicht. Und Selbstdarstellungstendenzen machen nicht automatisch fleißig. Man muss dafür schon sehr viel opfern, in Kauf nehmen praktisch kostenfrei unglaublich viel Arbeit erledigen zu müssen. Denke schon dass das immer weniger Leute einsehen. Mein Umfeld mag nicht repräsentativ sein, legt das aber zumindest nahe.


So schlimm ist es auch nicht, es kommt, wie bereits mehrfach gesagt, sehr auf Uni/Chef/Abteilung an und man muss natürlich bereit sein viel zu arbeiten und am Wochenende/abends sich dahinterzusetzen.


Ich erlebe das auch sehr unterschiedlich. Ein Extrem, das ich erlebt habe, ist jenes, dass der CA unbedingt mehr Habilitierte unter seinen OÄ wollte. Die hatten dann - dank hauseigenem Labor mit zwei Biologinnen - ratzfatz ihre noch fehlenden Erst- und Co-Autorenschaften zusammen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber auch das ist sicher eine Ausnahme.

Ja Glück gehabt, ein guter Chef, der die Abteilung versucht voranzubringen! Hoffentlich interessante Themen.

mbs
16.03.2021, 18:14
Um aber mal tatsächlich auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Verhindert eine "zu schlechte" Promotionsnote wirklich eine spätere Habilitation? Falls das lokal unterschiedlich ist: An welchen Unis ist das der Fall? Und wie rechtfertigt man das? Immerhin kann man ja nicht zweimal ne Promotion im selben Fach machen um habilitieren zu dürfen. Und solange man nicht zu oft irgendwie durchfällt/nicht besteht dürfte einem der Zugang zu etwas ja auch nicht verwehrt werden.

Praktisch gibt es aber sicher durchaus andere Limitationen, beispielsweise wenn man zu spät anfängt - wen erst mit Mitte dreißig der Ehrgeiz packt der hat sicher keine bis kaum mehr eine Chance in der Richtung was zu erreichen. Da denkt sich der der seine Leute habilitiert dass es sich bei demjenigen nicht mehr lohnen würde...manche Chefs haben ja Vorurteile gegen Leute die zu lange brauchen um in der Hierarchie voranzukommen oder die zu viel hin und her wechseln, Risse im Lebenslauf haben und allgemein nicht wirklich zu wissen scheinen was sie wollen...

daCapo
16.03.2021, 18:34
Ja wo ist das denn Fall? Mir nicht bekannt. Und wenn doch (sehr unrealistisch, dass eine Habilitation daran scheitert) , dann wechselt man ...

davo
16.03.2021, 22:10
Mein Eindruck ist, dass es viel mehr Leute gibt, die gefragt werden, ob sie sich habilitieren wollen, und nein sagen, als Leute, die sich habilitieren wollen, und keine Möglichkeit dazu finden. Den meisten ist es einfach die Mühe nicht wert.