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sweety92
15.10.2023, 12:11
Liebe Kollegen,

eine Freundin von mir ist mit Zwillingen schwanger, entbindet demnächst. Will aber später in der Klinik weiterarbeiten (reduzieren).
Theoretisch würde sie jetzt auch nach der Elternzeit noch ein Jahr gerne weiterstillen, so zumindest der Plan.
also ein Jahr EZ und dann anfangen zu Arbeiten, dann ein Jahr noch stillen.
Dann müsste sie, soweit ich weiß, keine Nachtdienste mitmachen, oder? Sie ist in der Inneren.

Hat das von euch schonmal jemand mitgemacht/miterlebt? Sie macht sich jetzt natürlich Sorgen, wie das ankommt
Ich dachte mir natürlich, dass das eher für Unmut sorgen wird unter den Kollegen, denke aber auch, dass das ja immernoch besser ist, als länger EZ zu nehmen im Bezug auf die Arbeitsbelastung der Kollegen.

anignu
15.10.2023, 12:26
https://www.gesetze-im-internet.de/muschg_2018/__5.html
Stillende Frauen dürfen nicht gegen ihren Willen zwischen 20 und 6 Uhr beschäftigt werden...

Ob das Unmut macht ist ein anderes Thema. Da lässt sich im Internet kein Gesetz dazu finden. Ob die Kollegen das als Ent- oder Belastung empfinden ebenso nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es manchmal besser ist zu Hause zu bleiben als zu kommen wenn man nicht hundertprozentig fit ist, weil dann alle nur genervt sind wenn man nicht so viel schafft und einem die Kollegen helfen müssen... In der jetzigen Klinik ist das zum Glück anders ;-)

Miss_H
15.10.2023, 14:43
Ich dachte mir natürlich, dass das eher für Unmut sorgen wird unter den Kollegen, denke aber auch, dass das ja immernoch besser ist, als länger EZ zu nehmen im Bezug auf die Arbeitsbelastung der Kollegen.
Der Arbeitsalltag ist stressig, aber das wirklich ätzende sind doch vorallem die Dienste. Und da bringt eine Stillende einfach keine Entlastung. Ich persönlich hätte in dieser Situation nicht sonderlich viel Verständnis. Ein Krankenhaus muss 24/7 besetzt sein. Wenn man sich daran nicht beteiligen möchte, dann muss man sich meiner Meinung nach fragen, ob man wirklich im Krankenhaus arbeiten möchte.

nie
15.10.2023, 14:56
Wir haben aktuell zwei stillenden Kolleginnen, die auch keine Dienste machen aber im Tagesgeschäft voll mitarbeiten. Das ist für uns schon eine Entlastung. Wir sind aber auch so viele Leute, dass jeder eh nur 1-3 Dienste im Monat macht, da fallen zwei Leute ohne Dienst nicht so ins Gewicht. Während es schon eine nervige Lücke wäre, wenn die beiden ganze rausfallen würden weil sie Elternzeit nehmen bis sie abgestillt haben.

Sosylos
15.10.2023, 15:05
Die Wünsche der werdenden Mütter und die Realität nach einigen Monaten sind regelmäßig recht unterschiedlich. Darüber jetzt schon Gedanken machen, wie das mit den Diensten ist, ist viel zu früh.

aschenputtel1977
15.10.2023, 15:17
Die Wünsche der werdenden Mütter und die Realität nach einigen Monaten sind regelmäßig recht unterschiedlich. Darüber jetzt schon Gedanken machen, wie das mit den Diensten ist, ist viel zu früh.

Volle und absolute Zustimmung :D

Salzi19
15.10.2023, 18:55
Von mir auch :-)) v.a.eine geplante stilldauer mit 2 (!) Kindern kann nun wirklich niemand vorhersagen :-nix

sweety92
15.10.2023, 20:58
Der Arbeitsalltag ist stressig, aber das wirklich ätzende sind doch vorallem die Dienste. Und da bringt eine Stillende einfach keine Entlastung. Ich persönlich hätte in dieser Situation nicht sonderlich viel Verständnis. Ein Krankenhaus muss 24/7 besetzt sein. Wenn man sich daran nicht beteiligen möchte, dann muss man sich meiner Meinung nach fragen, ob man wirklich im Krankenhaus arbeiten möchte.

Oh man oh man... und das bei der "Menge" an Frauen. ich sehe auch immer wieder, dass insbesondere Frauen untereinander weniger Verständis füreinander haben, wie schade :(
Naja sie wäre ja da, nur eben ohne Dienste, ich persönlich finde nicht, dass sich das Widerspricht.

Ich denke, dass sich das eh wandeln wird und muss. Ich hätte auch lieber einen Kopf mehr tagsüber und jemanden, der keine Dienste macht, als einen Kopf weniger im Tagesgeschäft UND eine Person weniger im Dienst

anignu
15.10.2023, 21:50
Von mir auch :-)) v.a.eine geplante stilldauer mit 2 (!) Kindern kann nun wirklich niemand vorhersagen :-nix
Stimmt. Vor allem wenn man voll stillt ist das krass mit Zwillingen. Da muss man die Menge an Energie, die die beiden Kleinen saugen, erstmal in sich rein bekommen. Ist auch eine Möglichkeit abzunehmen, wenn man das will. Wenn man das übertreibt kann es halt sein dass man ziemlich kraftlos daherkommt. Könnte da Geschichten erzählen...

Ich hätte auch lieber einen Kopf mehr tagsüber und jemanden, der keine Dienste macht, als einen Kopf weniger im Tagesgeschäft UND eine Person weniger im Dienst
Je nach Flexibilität der Personalabteilung ist es aber auch möglich jemanden einzustellen der voll da ist (keine Stillpausen braucht) und gleichzeitig noch Dienste macht.

Miss_H
16.10.2023, 08:42
Oh man oh man... und das bei der "Menge" an Frauen. ich sehe auch immer wieder, dass insbesondere Frauen untereinander weniger Verständis füreinander haben, wie schade :(
Daher schrieb ich "in dieser konkreten Situation". Wenn eine Frau schwanger wird und ab sofort keine Dienste mehr machen will, dann muss das Team das auffangen. (Da würde ich niemals irgendwas sagen.) Wenn eine Frau nach dem ersten Lebensjahr ihr Kind stillen will und daher keine Dienste machen möchte, dann finde ich das persönlich doof. Es gibt einfach Teams, die so klein sind, dass der Ausfall einer Person eine deutliche Mehrbelastung an Diensten bedeutet. Dafür bringst du auch kein Verständnis auf. Denn auch Menschen ohne Kinder dürfen Wünsche und Pläne haben.

Ich hätte auch lieber einen Kopf mehr tagsüber und jemanden, der keine Dienste macht, als einen Kopf weniger im Tagesgeschäft UND eine Person weniger im Dienst
Aber das steht doch gar nicht zur Auswahl. In den meisten Fällen gibt es eine EZ-Vertretung, die macht Dienste und Tagesgeschäft. Fällt dann weg sobald jemand aus EZ zurück kommt. Das heißt ich habe dann definitiv einen weniger für Dienste. Und das kann wie oben geschrieben zu Problemen führen.

Lava
16.10.2023, 11:50
OK, ich habe keine Zwillinge, aber bei mir gingen Dienste und Stillen. Allerdings muss da auch der Partner mitmachen, weil der ja in den Nächten die Flasche geben muss als Mama-Ersatz. Ich weiß, dass ich das vom Gesetz her nicht gemusst hätte, aber es war meine Entscheidung.

Andersherum habe ich auch zwei Teilzeit arbeitende Kolleginnen, die keine Nachtdienste machen, ohne dass das was mit Stillen zu tun hätte. Wir sind ein größeres Team, aber zwei mehr im Dienst würde uns schon entlasten. Ehrlich gesagt denke ich mittlerweile über sowas gar nicht mehr nach. Ich bekomme einen Dienstplan und mache, was drauf steht. Ich zähle nicht mal die Dienste. Nur mehrere Wochenenden nacheinander mag ich wirklich nicht.

jadefee92
16.10.2023, 18:03
Also bei uns darfst du nicht wiederkommen, ohne Nächte zu machen, Mutterschutz hin oder her. Und bei uns kündigen regelmäßig Mütter, weil es u.U. schwierig für ein gestilltes Kind ohne Mama werden kann;).

sweety92
17.10.2023, 11:01
Also bei uns darfst du nicht wiederkommen, ohne Nächte zu machen, Mutterschutz hin oder her. Und bei uns kündigen regelmäßig Mütter, weil es u.U. schwierig für ein gestilltes Kind ohne Mama werden kann;).

Ach finde ich heftig, weil das entspricht definitiv nicht der aktuellen Gesetzgebung. Das darf man gar nicht verbieten/verlangen

Autolyse
17.10.2023, 21:23
Ach finde ich heftig, weil das entspricht definitiv nicht der aktuellen Gesetzgebung. Das darf man gar nicht verbieten/verlangen
Gefährdungsbeurteilung. Alternativarbeitsplatz. Dies. Das.

Tigga
18.10.2023, 20:49
Ich bin als Anfänger in Teilzeit eingestiegen, Stillkind mit Kuhmilchproteinallergie. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt dass Dienste so schnell wie möglich starten, ich einfach in den Pausen pumpen soll (bei nicht-existenten Pausen) und überhaupt- ein Jahr stillen? Abstillen?! (Kinderklinik, btw)

jadefee92
18.10.2023, 21:07
Ach finde ich heftig, weil das entspricht definitiv nicht der aktuellen Gesetzgebung. Das darf man gar nicht verbieten/verlangen
Wenn du veibuns darauf bestehst, verschwindet du halt ohne Lehre im Popelsaal und der Patientenaufklärung. Weiterbildung, Fehlanzeige ;).

sweety92
20.10.2023, 10:52
Ich bin als Anfänger in Teilzeit eingestiegen, Stillkind mit Kuhmilchproteinallergie. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt dass Dienste so schnell wie möglich starten, ich einfach in den Pausen pumpen soll (bei nicht-existenten Pausen) und überhaupt- ein Jahr stillen? Abstillen?! (Kinderklinik, btw)


Ganz ehrlich, ich weiß anderes Thema, aber wo soll sowas denn hinführen? Ich meine die Zahl der Stundentinnen ist klar, spiegelt sich definitiv auch in unserem Team so wider.
Es flüchten dann alle in die Praxis, egal ob gewollt oder ungewollt. Das wird ja nicht mehr lange auf diese Weise haltbar sein.

Trenn
20.10.2023, 11:09
Ganz ehrlich, ich weiß anderes Thema, aber wo soll sowas denn hinführen? Ich meine die Zahl der Stundentinnen ist klar, spiegelt sich definitiv auch in unserem Team so wider.
Es flüchten dann alle in die Praxis, egal ob gewollt oder ungewollt. Das wird ja nicht mehr lange auf diese Weise haltbar sein.

Wir brauchen, analog zur Landarztquote, eine Männerquote für das Studium. ;-p

Und jetzt steinigt mich 😝

Endoplasmatisches Reticulum
20.10.2023, 11:37
Das ist politisch halt nicht gewollt. In den USA ist die Geschlechterdiskrepanz bei den Studienabschlüssen inzwischen größer als vor 50 Jahren, als die ersten Gesetze gegen Diskriminierung in der Bildung eingeführt wurden; nur die Geschlechter sind vertauscht. In Deutschland ist es noch nicht ganz so weit, aber wir steuern darauf zu.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz selbst behandelt die Geschlechter offen ungleich. Und solange Ober- und Chefärzte mehrheitlich Männer sind, wirst du selbst in Abteilungen mit 100 % Assistenzärztinnen noch Schreie nach Geschlechterdiskriminierung hören und agitierte Aufsätze lesen, wie wichtig Frauenquoten sind.

Glio
20.10.2023, 12:00
Hallo Zusammen,

ich hätte eine weitere Frage zu dem Thema Schwangerschaft/ Stillen. Hat jemand im Rahmen der KH Tätigkeit schonmal ein Still- Beschäftigungsverbot bekommen?

"Das Still-Beschäftigungsverbot ist ein gesetzliches Beschäftigungsverbot für stillende Mütter, die aufgrund des Gesundheitsschutzes nicht während des Stillens arbeiten dürfen Dabei erhalten sie einen Lohnausgleich, der sich am vormutterschutzlichen Einkommen orientiert".

Ich weiß, dass es z.B für Zahn-& Tierärztinnen und im Rettungsdienst gilt. Ich habe mich gefragt, wie das z.B. in anderen Fachrichtungen aussieht.

LG