Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[mbs]

Du hast doch sicher Kollegen die schon Gutachten verfasst haben. Außerdem könnte dir dein Chef das ein oder andere Muster zukommen lassen - notfalls auch ein ehemaliger, sofern du halbwegs im Guten gegangen bist.

[-pixel]

Obwohl mir meine neue Rotation echt gut gefällt, frage ich mich teils schon ob das was ich da alles reinstecke und Überstunden mache sich am Ende auch lohnt bzw erstrebenswert ist.. hattet ihr auch mal so Phasen und wie seid ihr da wieder raugekommen?

[Bille11]

Leute! Exazerbierte COPD, Adipositas und Bauchschmerzen… (Gold3c, morbide oder monströse Adipositas (sucht euch was aus), septisch) - und kein ITS Bett im näheren Umfeld - ich geh mich dann mal duschen. Wie kann das nur so eskalieren…?!?

[Sophie__]

Hallo,

ich muss mal irgendwie was loswerden. Wie geht ihr mit Unsicherheiten um? Ich arbeite jetzt quasi 1 Jahr als Assistenzärztin und merke, dass ich große Angst davor habe, Fehler zu machen. Selbst bei Kleinigkeiten mache ich mir voll den Kopf, google dann Zuhause noch ewig, überlege, was das für Konsequenzen hat, wenn xy passiert. Finde das selbst total anstrengend. Also nachlesen ist ja gut, aber bei mir hat’s irgendwie komische Züge bekommen und ich kriege das nicht in den Griff. :/

[Rahmspinat]

Hallo,

ich muss mal irgendwie was loswerden. Wie geht ihr mit Unsicherheiten um? Ich arbeite jetzt quasi 1 Jahr als Assistenzärztin und merke, dass ich große Angst davor habe, Fehler zu machen. Selbst bei Kleinigkeiten mache ich mir voll den Kopf, google dann Zuhause noch ewig, überlege, was das für Konsequenzen hat, wenn xy passiert. Finde das selbst total anstrengend. Also nachlesen ist ja gut, aber bei mir hat’s irgendwie komische Züge bekommen und ich kriege das nicht in den Griff. :/

Zum einen sich klarwerden lassen, dass Fehler passieren können und man sein möglichstes tun sollte, diese nach Möglichkeit zu vermeiden, was du ja tust. Zum anderen im Hinterkopf haben, dass du noch immer einen OA hast, der idealerweise über deine Arbeit sieht und im Falle eines Fehlers das auch ausmerzen kann.

[Sophie__]

Mein OA ist, glaube ich, selbst sehr unsicher und eher der ängstliche Typ. So würde ich ihn einschätzen. Finde ihn auch leider nicht sonderlich hilfreich, meine Kollegin (die sehr selbstsicher ist) sieht das ähnlich wie ich.

Tue mich einfach echt schwer, diese Gelassenheit zu entwickeln. Aber versuche es weiter 🙈

[][truba][]

Komm, du bist ein Jahr dabei. Diese "Gelassenheit" setzt nicht direkt ein und schon gar nicht unbedingt nach einem Jahr. Wäre meiner Meinung nach auch fatal wenn man nach einem Jahr schon todesentspannt ist und sich nicht mehr selbst anzweifelt.

Je mehr man sieht, je mehr man erlebt und je öfter man sieht, was Patienten alles aushalten umso besser wird das. Wichtig ist auch, ein Selbstvertrauen aufzubauen und sich nicht immer extrem zu hinterfragen. Ich würde sagen nach zwei - drei Jahren hatte ich eine gewisse "Ruhe" und jetzt im 5+ Jahr ist es nochmal eine ganz andere. Selbst da hat man Situationen die einen noch "aus der Ruhe" bringen aber das werden seltenere und komplexere Dinge.

Also gib dir Zeit.

[Bonnerin]

@Sophie__: Geht vielleicht in Richtung off-topic, aber: Wie nah wohnst Du an der Klinik?

Ich bin schon zur Schule und später zur Uni eigentlich immer länger (30-50 Minuten pro einfache Strecke) gependelt. Später habe ich dann mit dem Bus 8 Minuten zur Arbeit gebraucht und ich konnte quasi NIE abschalten, habe immer andauernd Sachen mit nach Hause genommen etc.

Inzwischen arbeite ich woanders und an 2 Standorten. Zu einem pendele ich per PKW, regelhaft ca. 40-45 Minuten/einfache Strecke von Wohnungstür bis Bürostuhl. Der andere Standort ist fußläufig erreichbar (ca. 15-20 Minuten), mit dem Bus wären es etwa 4-5 Minuten. Ich merke, dass mir die 20 Minuten als Abstand nicht reichen, ich brauche wirklich 30+ Minuten, um "runterzukommen" und die Arbeit hinter mir zu lassen. Vielleicht tickst du da einfach ähnlich!

[Matzexc1]

[truba][;2233802']Komm, du bist ein Jahr dabei. Diese "Gelassenheit" setzt nicht direkt ein und schon gar nicht unbedingt nach einem Jahr. Wäre meiner Meinung nach auch fatal wenn man nach einem Jahr schon todesentspannt ist und sich nicht mehr selbst anzweifelt.


Kann ich unterschreiben, bin jetzt im 3.WbJ und je mehr Erfahrung man hat desto entspannter bleibt man.
Das erste Jahr war das Schlimmste, was teilweise an mir aber auch in Teilen an meinem ehemaligen Arbeitsplatz lag, ich finde man braucht 1 jahr um sich in die Arbeit reinzufinden und Fehler passieren jedem(auch altgedienten Oberärzten)

[Sophie__]

Danke! Bin irgendwie bisschen froh, dass ihr meint, ich muss das noch gar nicht so sehr sein. Habe mich auch immer bisschen mit den Kollegen verglichen, die alle schon länger arbeiten, was eig. auch blöd ist. Also ich glaube immer noch, dass ich von Natur aus eher ängstlich bin, aber vielleicht ist es eben auch bisschen normal am Anfang. Werde trotzdem versuchen, zumindest manche Sachen (die kleinen) gelassener zu sehen.

Und ich wohne tatsächlich 40 min von der Arbeit entfernt. Das ist es also leider nicht 😄 Den Gedanken kann ich aber verstehen!

[Pampelmuse]

Falls es Dich beruhigt: Mir geht auch mit fortgeschrittener Ausbildung immer noch die Muffe vor meinen Nachtdiensten...

[nie]

Mit zunehmender Erfahrung lernt man aber auch sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit. Da darf man sich von den erfahrenen Kollegen auch nicht so verunsichern lassen. Ich kann auch Ende 3. WBJ sicher nicht jedes Problem sofort und korrekt lösen aber man lernt mich der Zeit, was man so sagen und machen kann um ein bisschen Zeit zu schinden, bis man
rausgefunden hat, was man jetzt machen muss.

Und ein Patient kann ganz schön viel Arzt ab bis er kaputt geht. Und wird auch nicht gesünder wenn du dir deinen Feierabend ruinierst indem du alle Anordnungen des Tages nochmal durchgoogelst.

[Pampelmuse]

Und ein Patient kann ganz schön viel Arzt ab bis er kaputt geht. Und wird auch nicht gesünder wenn du dir deinen Feierabend ruinierst indem du alle Anordnungen des Tages nochmal durchgoogelst.

Das sind zwei ganz, ganz wichtige Sätze!!!!!!!!

[fxf90]

Hallo Leute,
Wollte euch mal um Rat fragen. Arbeite in einer Reha-Klinik. Unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern sich grade, u.a. (fast) Verdoppelung der Dienste, da eine andere Abteilung ab JETZT keine Dienste mehr machen muss/ soll!!! Wegen Wegfall des ITS Arztes also Wegfall Rea-Team weigern die sich. An uns bleibt es hängen. Es gibt keinerlei Entgegenkommen/ Anreiz für uns für die mehr Belastung (z.B FA für WE, haben da leider auch 24h).
Es würde jetzt zu weit führen alles auszuführen, nur so viel: es führt zu extrem viel Unsicherheiten und Ärger. Weiterer Punkt: die Dienstpläne sind schon seit Monaten immer im Verzug fertig, einspringen auch kurzfristig ohne jegliche Einsprungpauschale, kriegt man nur ein Danke und dann hat’s auch jeder vergessen (dies würde ich gerne vertraglich ändern lassen).

Meine Frage ist: wie können wir uns konkret und schnell wehren? Marburger Bund? Druck beim Chef machen?

Liebe Grüße und Danke

[Mistermeo]

Hallo Leute,
Wollte euch mal um Rat fragen. Arbeite in einer Reha-Klinik. Unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern sich grade, u.a. (fast) Verdoppelung der Dienste, da eine andere Abteilung ab JETZT keine Dienste mehr machen muss/ soll!!! Wegen Wegfall des ITS Arztes also Wegfall Rea-Team weigern die sich. An uns bleibt es hängen. Es gibt keinerlei Entgegenkommen/ Anreiz für uns für die mehr Belastung (z.B FA für WE, haben da leider auch 24h).
Es würde jetzt zu weit führen alles auszuführen, nur so viel: es führt zu extrem viel Unsicherheiten und Ärger. Weiterer Punkt: die Dienstpläne sind schon seit Monaten immer im Verzug fertig, einspringen auch kurzfristig ohne jegliche Einsprungpauschale, kriegt man nur ein Danke und dann hat’s auch jeder vergessen (dies würde ich gerne vertraglich ändern lassen).

Meine Frage ist: wie können wir uns konkret und schnell wehren? Marburger Bund? Druck beim Chef machen?

Liebe Grüße und Danke

Könnt ihr euch nicht auch weigern, wie die andere Abteilung?
Ich würde schnellstens meine Kündigung schreiben und einreichen.

Wenn das nicht gewünscht, dann beim Chef vorsprechen.

[Nefazodon]

Hallo Leute,
Wollte euch mal um Rat fragen. Arbeite in einer Reha-Klinik. Unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern sich grade, u.a. (fast) Verdoppelung der Dienste, da eine andere Abteilung ab JETZT keine Dienste mehr machen muss/ soll!!! Wegen Wegfall des ITS Arztes also Wegfall Rea-Team weigern die sich. An uns bleibt es hängen.



Was heißt denn Verdopplung der Dienste? Von wieviel Diensten reden wir?
Welcher Tarifvertrag gilt für euch?

Die Frage ist doch: Warum können die Ärzte der anderen Abteilung sich weigern und ihr euch nicht?

An eurer Stelle würde ich schnellstens das Gespräch mit dem Chef suchen. Da könntetr ihr dann ja vorbringen, dass ihr euch ebenfalls weigert.
Parallel dazu würde ich schonmal eine Anfrage beim Marburger Bund starten, wenn jemand von euch Mitglied ist. Schadet nie.

Wegen der Dienstpläne...auch ansprechen und Betriebsrat einschalten.

Wenn das Gespräch nicht das gewünschte Ergebnis hat, würde ich dazu raten schnellstmöglich zu kündigen.

[Feuerblick]

…und wenn ihr euch einig seid, dann gerne auch mit Kündigung der kompletten Assistenten-Reihe drohen.

[fxf90]

Danke für eure Antworten.
Es wird sich auf etwa 4-5 Dienste belaufen. Ja ich weiß geht schlimmer. Aber habe nunmal bislang 2 gemacht und damit gut leben können. Es geht ja nicht nur um die Belastung an sich, sondern dass es eine Abteilung komplett dicht machen KANN. Das wird ausdrücklich von deren Chef getragen.
Kündigung ist keine Option, da ich die Weiterbildungszeit brauche, es ist befristet.
Habe das Gefühl, dass es manche gar nicht so sauer macht Bzw es wird sich weggeduckt.
Meine Motivation ist jedenfalls im Keller durch die genannten Dinge, die sich jetzt seit etwa 3-4 Monaten hinziehen.

Werde das Gespräch mit unserem Chef suchen. MB wird auch angefragt.

[fxf90]

PS: leider KEIN TV, nur daran angelehnt. Reha Klinik.

[Philip_MHH]

Gelber Schein. Am besten so viele wie sich einig sind zeitgleich…und parallel eine andere Stelle suchen. Schlimmer kann es ja nicht werden