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nightingale
27.03.2006, 21:58
"Der deutsche Arzt ist das Opfer, soviel steht fest. Er ist kein Playboy, kein Porschefahrer, auch kein gemütlicher Tränensack wie einst Professor Brinkmann: er ist ein Hanswurst in Weiß, verdammt, tags und nachts für ein paar lausige Euro den Sisyphos zu spielen. Sein exzellentes Abitur hat über ein sechsjähriges Studium geradewegs ins Akademiker-Proletariat geführt. An vielen Kliniken gibt es erstaunlicherweise ein Überangebot an Stellen wie früher bei der Straßenreinigung; Osteuropäer kommen, um sie zu besetzen, weil kein deutscher Arzt sich mehr erbarmen will.

Moment mal! Ärzte - waren das nicht Freunde der Hausmusik, ToskanaFahrer, Exponenten des gehobenen Mittelstandes? Sonnengebräunte Tennisspieler mit prickelnden Liebschaften? Oder Pfuscher, die mit großem Trara entlarvt werden konnten? Woher kommen plötzlich all die blassen, zerzausten Trötenbläser, Scheibenputzer und Schilderschwinger in der Tagesschau? (...)"

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/800/72728/

Fraggle
02.04.2006, 15:28
Generelle Zielsetzung eines arztspezifischen Tarifvertrages ist es, die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte deutlich zu verbessern und eine letztendliche Erhöhung der Vergütung um 30 % zu erreichen.

1. Geltungsbereich
Für alle Ärzte im VKA-Bereich mit Ausnahme der CÄ

2. Gehaltsstruktur

2.1. Gehaltsmatrix:
Fünf Gehaltsgruppen GG 1 bis GG 5:
 GG 1 Arzt
 GG 2 Arzt nach dreijähriger ärztlicher Tätigkeit
 GG 3 Facharzt, Arzt ein Jahr nach Ende der Mindestweiterbildungszeit
 GG 4 Facharzt, der die Funktion eines Oberarztes ausübt Facharzt mit einer weiteren Facharzt- oder Schwerpunktbezeichnung oder einer sonstigen vergleichbaren Zusatzqualifikation, soweit diese im Rahmen der Tätigkeit eingebracht werden Leiter eines eigenständigen Funktionsbereiches
 GG 5 Facharzt, der durch ausdrückliche Anordnung zum ständigen Vertreter des leitenden Arztes bestellt worden ist, leitender bzw. geschäftsführender Oberarzt, Sektionsleiter

2.2. Tabelle
Für die Eingruppierung ist die tatsächlich ausgeübte bzw. auszuübende Tätigkeit entscheidend.

Basis € Stufe 1 € Stufe 2 € Stufe 3 € Stufe 4 €
GG 1 3.550 3.700
GG 2 4.180 4.360 4.560
GG 3 4.800 5.100 5.400 5.700 5.950
GG 4 5.450 5.750 6.000
GG 5 6.200 6.400 6.600

 Stufenaufstieg nach jeweils 12 Monaten
 Basis 38,5 Stunden Wochenarbeitszeit. Bezahlung 13 x pro Jahr.
 Als Berufsjahre einschließlich AiP-Zeit zählen Tätigkeiten in der jeweiligen bzw. vergleichbaren Vergütungsgruppe.
 Die Zulage nach Punkt 2.3. beträgt 300,- €.
 Sozialzuschlag 90,- € pro Kind
 Bei Höhergruppierung wird grundsätzlich in die Basisstufe der nächst höheren Gehaltsgruppe eingruppiert. Abweichend hiervon wird bei der Höhergruppierung aus der GG 3 in die GG 4 in die Steigerungsstufe eingestuft, deren Betrag mindestens dem bisherigen Betrag entspricht.

2.3. Ärzte mit zusätzlichen Aufgaben:
Hier wird ein Entgelt nach der entsprechenden Gehaltsgruppe sowie eine Zulage gewährt. Hierunter fallen z.B. folgende Ärzte:
 Transfusionsverantwortlicher/-beauftragter
 Strahlenschutzverantwortlicher/-beauftragter
 Laserschutzbeauftragter
 Verantwortlicher nach dem Medizinprodukterecht
 Datenschutzbeauftragter
 Qualitätssicherungsbeauftragter
 Hygieneschutzbeauftragter
 Transplantationsbeauftragter

3. Arbeitszeit und Bereitschaftsdienst
Da die AG bei der AZ keinen Flexibilisierungsbedarf signalisiert haben, bleibt es aus der Sicht des MB bei den gesetzlichen Bedingungen ohne Öffnungsklauseln. Die Arbeitszeiten sind elektronisch zu erfassen.
BD darf nur angeordnet werden, wenn zu erwarten ist, dass zwar Arbeit anfällt, erfahrungsgemäß aber die Zeit ohne Arbeitsleistung überwiegt. Wird bei einem BD die Grenze überschritten, gilt der Dienst als angeordnete Überstunden
3.1. Der Arbeitgeber darf Rufbereitschaft nur anordnen, wenn die Arbeitsleistung innerhalb der Rufbereitschaft in einem Zeitraum von 3 Monaten 12,5 v.H. nicht überschreitet. Wird diese Grenze überschritten, gilt der Dienst als Bereitschaftsdienst angeordnet.
3.2. der Dienstplangestaltung ist von einer 5-Tage-Woche auszugehen.
3.3. Nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit bzw. nach BD muss der Arzt eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.
Einmal in der Kalenderwoche ist dem Arzt eine ununterbrochene Ruhezeit von 36 Stunden zu gewähren. Falls dies nicht möglich ist, muss ein Ausgleich in der darauf folgenden Woche ohne Nachteil erfolgen.
3.4. Zeitzuschläge und Zuschläge werden auch für Zeiten des Bereitschaftsdienstes gezahlt. Berechnungsgrundlage ist der normale Stundensatz für die gesamte Zeit des BD und für alle BD-Stufen.
Die über die durchschnittliche regelmäßige Arbeitszeit hinaus gehenden Zeiten werden zusätzlich vergütet. Jede angefangene Stunde wird auf eine volle Stunde aufgerundet.
3.5. Zum Zwecke der Entgeltberechnung wird die Zeit der Rufbereitschaft mit 12,5 v.H. als Arbeitszeit gewertet und mit dem Überstundenentgelt vergütet. Für angefallene Arbeit einschließlich einer etwaigen Wegezeit wird die Überstundenvergütung zusätzlich gezahlt.
Für eine Heranziehung zur Arbeit außerhalb des Aufenthaltsortes werden mindestens 3 Stunden angesetzt. Wird der Arzt während der Rufbereitschaft mehrmals zur Arbeit herangezogen, wird die Stundengarantie nur einmal, und zwar für die kürzeste Inanspruchnahme, angesetzt.
3.6. Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst können auch durch Freizeitausgleich abgegolten werden. Die Abgeltung des Zeitzuschlages ist insoweit nur mit Zustimmung des Arztes möglich. Für die Zeit des Freizeitausgleichs werden das monatliche Entgelt und die in Monatsbeträgen festgelegten Zulagen fortgezahlt.

4. Befristung von Arbeitsverträgen
4.1. Unbefristeter Vertrag als Regelfall
4.2. Befristeter Vertrag nur aus Gründen der Weiterbildung (Mindest - WB-Zeit +
1 Jahr), weitere Befristungen nur mit Sachgrund und maximal einmaliger Verlängerung.
4.3. Die Kündigungsfristen für befristete und unbefristete Verträge werden einheitlich geregelt.

5. Fortbildungsfreistellung
Freistellung für FB 10 - 14 Arbeitstage, mit Kostenübernahme

6. Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall für 26 Wochen bei Privatversicherten

7. Zusatzversorgung fakultativ, bei Befreiung weiterer Zuschuss zur Ärzteversorgung




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Quelle:

http://www.5nach12.com/files/Forderung%20MB%20erste%20Runde.doc

nightingale
07.04.2006, 07:55
Spiegel.de:
"Normalerweise werden bei einem Streik Plakate hochgehalten und Reden geschwungen. In Hannover nutzten Klinikärzte den Streiktag, um sich über Jobs im Ausland informieren zu lassen - mit überraschendem Ausgang"

http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/arbeit/:Medizinische-Hochschule-Hannover-Manche-%C4rzte/559018.html

Fraggle
24.04.2006, 00:16
ein super artikel. macht spass, ihn zu lesen... micky in england...

ich würde mal sagen, die abstimmung mit den füssen geht unaufhaltsam weiter...

man braucht sich nur die fakten und bedingungen reinzuziehen...


ciao
fraggle



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Der Arzt im Paradies

Das erste Mal ausschlafen seit Jahren: Warum der Charité-Anästhesist Michael Martin jetzt in einem britischen Krankenhaus arbeitet

Von Christine-Felice Röhrs, Llanelli

Irgendwo auf Seite zwei des Vertrags steht das Beste. Die genaue Formulierung hat er vergessen. Vielleicht „bis 65“? Oder „bis 2033“? Egal, wie es heißt. Es bedeutet: Dies ist eine Anstellung auf Lebenszeit.

Bis vor eineinhalb Jahren hatte Michael Martin, 38, Anästhesist, Spitzname Micky, nie einen Vertrag in der Hand, der länger als zwei Jahre gültig war. Er war seit zehn Jahren an der Charité. Er hatte dort studiert, den Arzt im Praktikum gemacht, als Assistenzarzt gearbeitet, und wäre er noch in Deutschland, er hätte vergangene Woche auch für Streik gestimmt, um 30 Prozent mehr Gehalt zu erkämpfen, geregeltere Arbeitszeiten und vollständige Vergütung der Überstunden. Vielleicht hätte er ein Schild hochgehalten mit der Aufschrift „Auf nach England“. Man hat viele dieser Schilder gesehen in den letzten Wochen, da deutschlandweit Klinikärzte auf den Straßen waren und die Tarifverhandlungen andauern.

Er sagt: „Die haben uns immer gedroht: Es warten genug andere auf euren Job. Wenn es euch hier nicht passt, geht doch weg.“

Es passte ihm nicht mehr. Er ging weg. Auf nach England. Na ja, Wales in seinem Fall.

Der walisische Regen trommelt aufs Dach des Prince Philip Hospitals, man hört es überall in der Klinik, sie ist klein. Sie liegt inmitten von nirgendwo, nordwestlich von Cardiff, Llanelli heißt der Ort, was sich spricht wie Chlanechli, 30 000 Einwohner nur – aber der Ärztestab ist international. Um die Kaffeemaschine im Aufenthaltsraum der Anästhesisten, zweiter Stock, Blick auf den Parkplatz, stehen ein Südafrikaner, ein Tscheche, ein Waliser und ein Deutscher herum und erzählen Witze auf Englisch. Sie sehen aus wie Schlümpfe in ihren blauen Kitteln und der zipfeligen OP-Kappe. Michael Martin erkennt man von weitem nur daran, dass er der größte Schlumpf ist. Hier sind alle gleich – und nicht nur äußerlich. Das Team besteht insgesamt aus sieben Mann. Einen Chefarzt gibt es nicht. Die höchste Position ist der „Consultant“, eine Mischung aus Chef- und Oberarzt. Alle sieben Ärzte im Team sind Consultants, einer macht die Teamleitung. Anschaffungen werden demokratisch diskutiert, Dienste gemeinsam festgelegt.

Wer Michael Martin in Wales besucht, kann einen Arztalltag besichtigen, von dem seine ehemaligen Kollegen in Berlin nur träumen können.


(...)

Nicht so viel übers Geld schreiben, hat Michael Martin zu Anfang des Besuchs in Llanelli gesagt, das war ein guter Grund, aber nicht der alles entscheidende. Mehr als doppelt so viel wie die Martins in Berlin gemeinsam hatten, bekommt er nun überwiesen: etwa 120 000 Euro im Jahr. Dazu einmal im Jahr einen Inflationsausgleich und eine Gehaltssteigerung um vier Prozent. „Es ist beruhigend, dass jeden Monat Geld überbleibt“, sagt Martin, „aber die Zeit ist mir noch mehr wert.“


(...)


hier klicken zum weiterlesen:

http://www.tagesspiegel.de/dritte-seite/archiv/24.04.2006/2485817.asp

Rugger
01.05.2006, 14:46
Wie Spiegel Online (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,413966,00.html) und FAZ (http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc~EFAE94F2191EB48F8BD43263A14AE94C3~ATpl~Ecommon ~Scontent.html) heute übereinstimmend berichten, scheint Bewegung in die Verhandlungen gekommen zu sein.

R.

Michi5880
06.05.2006, 15:09
erneut Lösung im Ärztestreik geplatzt:


Artikel siehe >> HIER << (http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc~E2C6BF720C25945E982D895555E084BB9~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Michi5880
12.05.2006, 11:01
Verhandlungen der Klinikärzte gescheitert: Nun droht der Dauerstreik

>> HIER << (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5507838_NAV_REF1,00.html)


und worüber ich mich echt sowas von aufregen könnte:

Angaben NRW-Finanzminister Linssen: [...] Ein wesentlicher Faktor für die Haltung der Arbeitgeber sei, daß man kein größeres Auseinanderdriften der Tarife für Ärzte und sonstiges Klinikpersonal, wie Schwestern und Pflegern, zulassen dürfe: „Der Unterschied darf nicht zu groß werden.“ [...]

>> HIER << (http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc~ECF8CE9D5BC0B47EF81B5EA98392820F9~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Flagellant
12.05.2006, 11:57
Fraglich ist doch, ob es ohne grundlegende Reformen im Gesundheitswesen überhaupt zu nennenswerten Lohnsteigerungen der Klinikärzte kommen kann.

Und sollte wirklich der Lohn um die anvisierten 30% steigen - führt dies zu menschlicheren Arbeitszeiten, oder geht der Schuß nicht etwa nach hinten los ? Man würde an dem nun teureren ärztlichen Personal noch stärker sparen, die gleiche Arbeit würde ggfs. auf weniger Ärzte verteilt werden.
Mir wäre es lieber, man würde bei der Nicht-Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes endlich einmal hart durchgreifen.

Und da so mancher Arzt wohl nie eine eigene Praxis in seinem Leben führen wird, muß die Arbeit im KH einfach erträglicher werden, wenn das KH zum Dauerarbeitsplatz wird...oder ?

Sebastian1
12.05.2006, 13:17
Von den 30% ist man schonb seit 2 Wochen weg, auch von Seiten des MB.

Michi5880
13.05.2006, 12:38
Ärztestreiks: Baden-Württemberg sucht eigene Lösung

>> HIER << (http://www.sueddeutsche.de/,polm2/deutschland/artikel/807/75732/)

die chondropathia
13.05.2006, 13:50
Das Problem ist, dass die 30% öffentlich als zu hoch ("irrwitzig") eingestuft werden. Aus unserer Sicht ist dies jedoch eher die kalklierte Minimalforderung. Wenn der MB als unser Repräsentant von dieser Forderung jetzt im Sinne eines Kompromisses abgeht, dann haben wir nicht nur die Minimalforderung nicht erreicht, sondern zementieren unsere Anspruchslosigkeit für die Ewigkeit. Dann wird aus der derzeitigen Zweiklassenmedizin mehr als schnell eine Medizin DRITTER Klasse.

DC, der hofft, dass man allgemein zur Besinnung kommt...

anba
22.05.2006, 07:43
Kommunale Krankenhäuser vor Arbeitskampf

Im Tarifkonflikt zwischen Ärzten und öffentlichen Arbeitgebern droht nach den öffentlich-rechtlichen Unikliniken und Landeskrankenhäusern nun auch den 700 kommunalen Krankenhäusern in Deutschland ein Arbeitskampf: Der Medizinerverband Marburger Bund verlangt ultimativ Fortschritte bei den Verhandlungen. (...................)

HANDELSBLATT, Montag, 22. Mai 2006, 08:49 Uhr (http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1245036)

Fino
22.05.2006, 09:22
Wieso bitte duerfen die Einkommen von Schwestern und Aerzten nicht zu sehr auseinander driften?!?!?
Haben die Schwestern/Pfleger obligat Abitur und ein mindestens 6jaehriges Studium absolviert? 4 Staatexamina? Die Verantwortung fuer Entscheidungen im Klinikalltag auf den Schultern?
Haben Aerzte auch so schoen regelmaessige, lange Pausen, die kleinlich eingehalten werden?
Wenn diese Fragen mit "ja" beatwortet werden koennen, darf man solche Forderungen stellen!

Rugger
22.05.2006, 11:37
Schön gesagt, Fino!

R.

suchmeister
26.05.2006, 13:28
@ fino

das mit dem Auseinanderdriften der Arzt und Schwesterngehälter ist ein Scheinargument.

Man denke doch nur an Minister und seine Sekretärin, an den Hauptmann und seinen Gefreiten oder an den Gewerkschaftsboss und seine Hilfskraft. usw.

Das Scheinargument ist - zugegeben - wirkungsvoll. In einer (ver)öffentlichten Debatte zählt so etwas leider mehr als Fakten und Vernunft.

Man kann Argumentationen grob unterteilen:
Für kurze braucht man ein knackiges, fast populistisches Statement - wie dieses mit dem Auseianderdriften.

Für längere durchaus treffende Vergleiche:
Der Bauarbeiter bekommt Nachtzuschlag - der Arzt nur 80% Gehalt.
Der Busfahrer bekommt Lenkpausen verordnet - der Arzt einen 32 Stunden Dienst.

usw.

Und für kurze Diskussionen immer wieder betonen: Man wolle bessere Arbeitszeiten - "oder wollen Sie einen Arzt, der krank vor Arbeit ist?"

Viel Glück

Michi5880
26.05.2006, 14:32
Verdi/TdL-Tarifvertrag nicht auf Klinikärzte anwendbar:

Rechtexperten unterstützen Marburger Bund


>> HIER << (http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/bundesverband/unsere_themen/tarifpolitik/tdl/tdl-019.php)

nightingale
29.05.2006, 22:21
Der Widerspenstigen Lähmung --> ziemlich trockener, pessimistischer Artikel aus der Süddeutschen:

" (...) Und so wird am Ende des langen Streiks vielleicht nur eine bittere Einsicht stehen: Die Ärzte werden zwar ein paar Prozente mehr bekommen, doch letztlich bleibt alles beim Alten.

Nur sind dann die schlecht bezahlten Krankenhausärzte kein Phänomen mehr, sondern Alltag."

http://www.sueddeutsche.de/,wirl2/wirtschaft/artikel/738/76662/

:-meinung Letztlich wird NICHT alles beim Alten bleiben, denn in diesem Artikel werden die alternativen Berufsfelder und der Arbeitsmarkt im Ausland nicht berücksichtigt...

Michi5880
29.05.2006, 22:32
Fand den Artikel auch schlimm... aber in gewisser Art und Weise scheint doch ein Quäntchen Wahrheit in den Worten zu stecken...

Heute aktuell auf ZDF.de:


"...Bei der Lösung des festgefahrenen Ärzte-Tarifstreits forderte der Verband der Universitätsklinika Deutschlands am Freitag einen raschen Personalwechsel auf beiden Seiten. "Montgomery und Möllring müssen als Verhandlungsführer sofort ausgewechselt werden", sagte der Verbandsvorsitzende Rüdiger Strehl. Möllring und Montgomery gefährdeten die wirtschaftliche Existenz der Kliniken. Diesen sei bereits ein Schaden von mehr als 100 Millionen Euro entstanden."


http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,3938738,00.html

Evil
30.05.2006, 05:35
Diesen sei bereits ein Schaden von mehr als 100 Millionen Euro entstanden.Genau das, und nicht das Schädigen von Patienten ist ja auch Sinn des Streiks.

Michi5880
28.06.2006, 20:33
siehe >> HIER << (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/563940.html)

Am besten ist diese Stelle:

"Die Folge ist: Stationen werden geschlossen, weniger Ärzte werden eingestellt, die Arbeit noch mehr auf die Pflegekräfte verlagert."

Hmmm, is klar. Absolut logische Argumentation!