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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Türkisch/ Arabisch für Mediziner



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Tiffany
31.01.2006, 10:08
Hallo,

da ich immer wieder feststelle, dass ich in deutschen Krankenhäusern mit fliessend Englisch und Französisch nicht unbedingt weiterkomme, habe ich beschlossen, einen Medical Türkisch und/ oder Medical Arabisch Kurs zu machen.
Hat einer von Euch damit Erfahrung gemacht? Im Internet finde ich keine aktuellen interessanten Angebote.
Bevorzugt suche ich in: Heidelberg, Mannheim, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt und Umgebung...

Wenn jemand Tipps dazu hat, würde ich mich sehr freuen!!

Viele Grüsse
Tiffany

synosoph
31.01.2006, 10:32
:-notify
Ist das ein Scherz??

Vor dem Medical Türkisch oder Arabisch ist es vielleicht angebract sich erst einmal mit den Grundkenntnissen dieser nicht-indogermanischen(!) Sprachen anzufreunden. :-nix

Tiffany
31.01.2006, 12:29
Ich meine es ziemlich ernst! Mein Chefarzt hat sich mal Privatstunden genommen, um ein paar Fragen stellen zu können.
Leider ist die Realität doch so, dass manche schon seit über 20 Jahren in D leben, Dir aber auf die Frage nach Vorerkrankungen, Ops etc. keine Antwort geben können. Das bin ich schlicht und ergreifend leid. Ich möchte grammatikalisch nicht perfekt sein und ich möchte mich auch nichts übers Wetter unterhalten können, sondern einfach nur nach den Medikamenten, der Lokalisation der Schmerzen etc. fragen können. Und dazu habe ich ja wohl alles recht, oder etwa nicht?
Mir ist natürlich klar, dass man zuerst ein paar Grundkenntnisse braucht, âber die habe ich schon!!!

GOMER
31.01.2006, 13:25
Also wo Du tatsächlich Kurse in den Sprachen besuchen kannst weiß ich nicht, aber vielleicht wäre Heilbronn mal eine Anfrage wert, zumindest sind dort alle Tafeln zweisprachig (deutsch/türkisch) verfasst.

Wenn Du so polyglott bist: Schon mal an eine Diplomatenkarierre gedacht? Auf jeden Fall besser, als in einem deustchen Krankenhaus zu verrotten...

Tse Tse
31.01.2006, 13:29
Eben! Wir leben ja schließlich an einem langen Strand!
Äh, nein.
Wir leben in einem freien Land, so war das.
Noch mal kurz nachdenken – mmh – könnte stimmen.

Wir hatten auf Station ein Buch, allerdings hauptsächlich mit Pflegebegriffen/-Sätzen und möglichen Antworten für verschiedene Sprachen, das war recht hilfreich, in Lautschrift und mit Bildern.
Verkehrt ist so ein Buch für den Einstieg bestimmt auch nicht, zumal ein Sprachkurs nicht einfach zu finden sein dürfte. Richtig sprechen und verstehen ist natürlich schöner. Fürs medizinische könnte dieses so ähnlich sein (hab nicht reingeguckt). Vielleicht ist sowas ja erstmal ne Hilfe, wenn du keinen Kurs finden solltest:
P.-M. Guardiola / U. F. Gruber Wie sagt`s der Arzt auf Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch, Serbokroatisch, Russisch und Albanisch? Die wichtigsten medizinischen Begriffe und Redewendungen für das Gespräch mit ausländischen Patienten. (Verlag Hans Huber)
Scheinen mir aber ein bisschen zu viele Sprachen in einem kleinen Buch zu sein, ob da nicht die Tiefe leidet?!

Bei uns im Haus war es dann auch oft so, dass eine türkische, jugoslawische, russische Pflegekraft/Reinigungkraft kleine Sachen übersetzt hatte und bei bedeutungsvolleren Sachen mit weitreichenden Konsequenzen musste (?) dann ein "richtiger" Übersetzer hinzugezogen werden. :-nix

Doctöse
31.01.2006, 13:30
Erkundige dich auch mal bei den Unikliniken. Bei uns im Pott gibbet anne Unniklinik in Essen nen flockigen Kurs "Türkisch am Krankenbett" :-)) Kein Scherz, der is sogar bisher kostenlos gewesen.

EDIT: Es gab dazu auch noch Aufbaukurse für Fortgeschrittene :-)

netfinder
31.01.2006, 13:31
im letzten klinikum, in dem ich war, hatten die auch mehrere Hilfskraefte, die tuerkischer oder was auch immer abstammung waren;

Doktor_No
31.01.2006, 13:39
hilfreich sind auch die aufklärungsbögen in türkisch oder arabisch wenn man nicht weiter kommt.

btw: wie geht türkisches "glücksrad"???? "ich kaufe ein Ü" DINGDINGDINGDINDGDINGDING

Tiffany
31.01.2006, 16:36
Vielen Dank für Eure Antworten!
Doctöse, den Kurs habe ich im www gesehen, aber den gibt es leider nicht mehr, da das Ministerium für ??? kein Geld mehr gibt.
Mich ärgert es halt ziemlich, dass man gerade in der Ambulanz (und nachts ist leider nicht immer Personal aus jedem Land da) mit Händen und Füssen und wirklich sehr deutlich redet und es kommt trotzdem nichts rüber.

Doktor_No
31.01.2006, 16:40
Mich ärgert es halt ziemlich, dass man gerade in der Ambulanz (und nachts ist leider nicht immer Personal aus jedem Land da) mit Händen und Füssen und wirklich sehr deutlich redet und es kommt trotzdem nichts rüber.

das ist doch oft auch so wenn es deutsche patienten sind :-D

Dedi
31.01.2006, 17:00
Vom Deutschen Ärzteverlag gibt es so ein Büchlein : Taschendolmetscher für Ärzte in 15 Sprachen, siehe http://www.aerzteverlag.de/buecher/buch.asp?id=1844

Was dabei vielleicht nicht ganz durchdacht ist: schön, dass man Fragen stellen kann - aber wie soll man bloß die Antwort verstehen?

P.S. Medizinische Sachverhalte sind z.T. sehr schwer in Fremdsprachen. Obwohl ich der französischen Sprache mächtig bin, fiel es mir doch sehr schwer eine Patientin über die Anlage eines ileoanalen Pouches aufzuklären... :-oopss

netfinder
31.01.2006, 17:24
das ist doch oft auch so wenn es deutsche patienten sind

das kenne ich nur zu gut, in Regensburg traf ich als Niederbayer auf die Oberpfaelzer, omann, da wurde dann hin und wieder eine ganze anamnese lang nur aneinander vorbei geredet, obwohl die Gegenden nahtlos aneinander anschließen^^

DocExitus
31.01.2006, 18:03
Wenn jemand seit 20 Jahren in D lebt und trotzdem noch nicht unsere Sprache gelernt hat, dann hat er Pech gehabt! Ich glaube, es hackt! Ich lerne doch nicht alle möglichen orientalischen Sprachen, damit sich schlecht bis gar nicht integrierte Gäste in unserem Lande auch noch bestens medizinisch versorgt fühlen?!

hottentotte
31.01.2006, 18:08
Alles klar, abtreten! Großes Kino. Siehst du Patienten an ob sie schon 20 Jahre hier leben?
Hier hackt keiner mehr, das war am 7.1. glaube ich.

Vomex H
31.01.2006, 19:06
Naja, türkische Touristen sind doch eher die große Minderheit. Ich kann DocExitus da nur Recht geben. Wenn Leute, die seit Jahrzehnten hier leben oder hier geboren wurden, sich nicht ausreichend verständigen können, dann ist nicht mein Problem. Deutsch als Fremdsprache gibts an jeder Volkshochschule.
Jedenfalls würde ich für nen Türkischkurs nie Geld und/oder Freizeit opfern.

Tombow
31.01.2006, 19:36
Auch auf die Gefahr hin, eine Lavine loszutreten, aber DocExitus und VomexH haben völlig recht.

Bin selbst Ausländer, hier studiert, etc. und kenne das Problem zur Genüge. Patienten (hauptsächlich türkische), die seit >20 Jahren hier leben, aber nur gebrochen bis garnicht deutsch sprechen.

Trotz meines Werdegangs bin ich der Meinung, wenn man schon in ein fremdes Land geht, dieses Land einem Arbeit und ein neues zuhause bietet, dann gehört es zu der elementären Höflichkeit, auch die Sprache zu lernen. Davon, daß dies ein unabdingbares Bestandteil der Integration ist, abgesehen. Sprachangebot ist zur genüge vorhanden - Kurse an den Volkshochschulen, etc. Umso erschreckender ist es, daß es selbst in der 2ten und mittlerweile auch in der 3ten Generation immer wieder welche gibt, die deutsch gebrochen bis garnicht sprechen.

Die Sprache NICHT zu lernen und trotz so langem Aufenthalt in Deutschland auf das Recht zu bestehen (was durch das Nichtlernen der Sprache zwangsweise resultiert), daß fast alle anderen die eigene (und denen auch fremde) Sprache lernt, ist mehr als nur unhöflich. Und zumindest in der Hinsicht integrieren sich gewisse Bevölkerungsgruppen in Deutschland ungefähr auf die gleiche Art, wie sich ein bösartiger Tumor im Körper integriert.

Ob man Zeit, Geld und Arbeit dafür opfert, sei jedem einzelnen überlassen. Sicherlich gehört es zur Höflichkeit und erleichtert einem bisweilen die Arbeit als Arzt. Aber jede Höflichkeit und Geduld hat irgendwann ein Ende.

BL4
31.01.2006, 19:50
Und zumindest in der Hinsicht integrieren sich gewisse Bevölkerungsgruppen in Deutschland ungefähr auf die gleiche Art, wie sich ein bösartiger Tumor im Körper integriert.


ein wenig heftig ausgedrückt...aber nun ja, du hast vollkommen recht. :-nix

Der Fairness halber muss man aber sagen, dass es nicht nur die türken sind, sondern auch sehr viele andere bevölkerungsgruppen, die kein deutsch können. :-D


bl4, der es als segen und als fluch sieht, dass er türkisch kann.....

Thomas24
31.01.2006, 20:57
Trotz meines Werdegangs bin ich der Meinung, wenn man schon in ein fremdes Land geht, dieses Land einem Arbeit und ein neues zuhause bietet, dann gehört es zu der elementären Höflichkeit, auch die Sprache zu lernen. Davon, daß dies ein unabdingbares Bestandteil der Integration ist, abgesehen. Sprachangebot ist zur genüge vorhanden - Kurse an den Volkshochschulen, etc. Umso erschreckender ist es, daß es selbst in der 2ten und mittlerweile auch in der 3ten Generation immer wieder welche gibt, die deutsch gebrochen bis garnicht sprechen.



Amen. :-dafür
Und wenn wir schon dabei sind:
Sprachkurse für Bayern und Sachsen! :-keks

THawk
31.01.2006, 22:14
Und wenn wir schon dabei sind: Sprachkurse für Bayern und Sachsen!

Sag das nicht zu laut. Nachher wird das noch ein Pro-Argument für diese Ulla-Idee von wegen 1 Pflichtjahr als Hausarzt in unterversorgten Gebieten. Dann steht bestimmt bald in ner Veröffentlichung des Ministeriums: "Mit dem Ziel, die Qualität ärztlicher Behandlung nicht durch innerdeutsche sprachliche Grenzen zu mindern werden ab jetzt alle Ärzte aus dialektfreien Gebieten im Rotationsverfahren in Sachsen, Bayern und Küstengebieten eingesetzt."

:-dance :-dance :-keks

Doctöse
31.01.2006, 23:10
Nachher wird das noch ein Pro-Argument für diese Ulla-Idee von wegen 1 Pflichtjahr als Hausarzt in unterversorgten Gebieten. Dann steht bestimmt bald in ner Veröffentlichung des Ministeriums: "Mit dem Ziel, die Qualität ärztlicher Behandlung nicht durch innerdeutsche sprachliche Grenzen zu mindern werden ab jetzt alle Ärzte aus dialektfreien Gebieten im Rotationsverfahren in Sachsen, Bayern und Küstengebieten eingesetzt."


Datt is ma ne Ansaaage. Wie schön, datt wir im Pott so gaaa nich nen Dialekt ham. Auffe Arbeit, inne Unni, anne Trinkhalle, beim Spocht, allet dialektisch frei, vor allem frei vonne Pest namens Dativ. Ja neee, is klaaa. Et geht doch, datt Leben mitm Hochdeutsch :-)) :-)) :-))