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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfüllung als Zahnarzt ???



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Leisure Suit Alex
22.04.2007, 15:18
Dank meiner maßlosen Selbstarroganz sind Zahnärzte wie auch Tierärzte nicht wirklich ärztliche Kollegen für mich (Tierärzte noch weniger als Zahnärzte)

Die Tierärzte die ich kenne haben i.d.R. große Kenntnisse in allen Bereichen, da sie ja nicht nur operieren, sondern auch Diagnosen stellen, ausserdem nicht nur bei einer Art, sondern meistens bei vielen unterschiedlichen Tierarten, Vögel unterscheiden sich beispielsweise stark von Kühen und diese wiederum von Hunden... mehr als der eine Mensch sich vom anderen Menschen unterscheidet. Wobei die Tiermedizin ja mittlerweile auch eher in die Richtung Spezialisierung geht, sich also die Tierärzte meist auf einige wenige Arten spezialisieren.
Die Verantwortung ist vielleicht geringer, wenn ein Tierarzt einen Hund oder ein Rind falsch behandelt, dann hat er vielleicht nicht so viele Gewissensbisse, wobei ich denke, dass bei Ärzten ein Gewissen auch nicht weiter verbreitet ist.
Also Tiermedizin finde ich schon spannend und mindestens genauso anspruchsvoll wie Humanmedizin.
Zahnmedizin ist halt nur ein begrenztes Gebiet, aber auch ein Humanmediziner ist ja meist auch entweder Internist oder Anästhesist oder Chirurg usw., Zahnmedizin ist halt für mich im Grunde eher eine Art Spezialisierung... Wenn mans spannend findet, dann kann man dort sicher genauso seine Erfüllung finden wie z.B. in der Dermatologie oder der Radiologie auch ;-)

flopipop
22.04.2007, 18:23
Dank meiner maßlosen Selbstarroganz sind Zahnärzte wie auch Tierärzte nicht wirklich ärztliche Kollegen für mich

schade. warum nicht?
jeder arzt hat seine spezialisierung, und zahnarzt ist nichts anderes, als arzt für zähne, genauso wie ein chirurg arzt für chirurgie ist etc...
und jeder besitzt soviel wissen von innere medizin wie er zur ausübung seiner tätigkeit eben braucht. und dass der mundbereich von der arbeitsfläche her kleiner ist, als der "ganzkörperbereich", heisst das lange nicht, dass zahnärzte nur ahnung von zähnen haben.
sorry, aber deine einstellung ist :-kotz

Zahnsteinkratzer
22.04.2007, 19:45
jeder arzt hat seine spezialisierung, und zahnarzt ist nichts anderes, als arzt für zähne, genauso wie ein chirurg arzt für chirurgie ist etc...

Tacheles: Spezialisierung = Fach(zahn)arztausbildung
"Spezialistenquote" bei niederlassungswilligen Humanmedizinern
=100 % (Niederlassung inzwischen nur noch als Facharzt!!!)
"Spezialistenquote" bei Zahnärzten gerade mal etwa 5%
(z. B. Kieferorthopäde...), die restlichen 95% sind lediglich
"Zahnsteinkratzer" wie ich.

und jeder besitzt soviel wissen von innere medizin wie er zur ausübung seiner tätigkeit eben braucht. und dass der mundbereich von der arbeitsfläche her kleiner ist, als der "ganzkörperbereich", heisst das lange nicht, dass zahnärzte nur ahnung von zähnen haben.

Tacheles: Innere Medizin ist im Studium der Zahnheilkunde Nebenfach!
Meist hat man zusätzlich kaum Zeit, die Vorlesung zu besuchen,
weil man parallel im Labor zu tun hat (ich persönlich habe lediglich
die allererste Vorlesung besucht - und hatte trotzdem eine 1 im
Stex)

Fazit: Zahnis haben leider doch nur Ahnung von Zähnen... :peace:

thinker
22.04.2007, 20:37
Fazit: Zahnis haben leider doch nur Ahnung von Zähnen... :peace:
Ich frage mich, wo da jetzt was schlimm dran ist ?!

hossy
22.04.2007, 22:02
@ zahnsteinkratzer,
wenn man mit dem Studium der Zahnmedizin anfängt, sollte man wissen,dass er später z.B. keine Blinddarmoperation oder kardiologische Diagnostik durchführt.
Das Gebiet ist zwar sehr überschaubar aber nicht weniger interessant als Dermatologie,Ophtalmologie usw.
Das hängt vom Behandler selbst ab, wie er den Alltag in seiner Praxis gestaltet.
Die Tätigkeit eines Zahnarztes streckt sich von Kariologie über Implantologie bis Zungendiagnostik und ganzheitliche Zahnmedizin.
Ob der Zahnarztberuf eine Erfüllung ist oder nur ein Beruf wie andere auch,hängt sehr von subjektiven Erwartungen ab.
Nur Künstler,Autoren und Musiker sind in der Lage jeden Tag etwas neues zu schöpfen aber die auch nur auf ihrem Gebiet.
Bei anderen Ärzten sieht es so aus:Notarzt reanimiert, der Chirurg Schneidet und näht zu,der Orthopäde renkt ein, usw,es sei denn man ist ein Universalgenie wie Avecinna

alley_cat75
23.04.2007, 07:22
... Das Gebiet ist zwar sehr überschaubar, aber nicht weniger interessant als Dermatologie, Ophtalmologie usw. Das hängt vom Behandler selbst ab, wie er den Alltag in seiner Praxis gestaltet. ...

Zwei wahre Sätze. Letztendlich hängt es immer davon ab, was man aus seinem Job macht. Mein Zahnarzt hat ein Zahntechniklabor mit in die Praxis geholt und macht viel mit denen zusammen; legt sozusagen auch mal selbst Hand an. Und Hausbesuche macht er auch. Dann stelle ich mir die Arbeit wirklich spannend und abwechslungsreich vor; viel spannender als die von Dermatologen. :-D

hennessy
23.04.2007, 08:18
Nachdem ich nun doch schon mehr als ein Jahrzehnt an meinem Bohrturm stehe oder sitze, bin ich trotzdem immer noch sowohl begeisterungsfähig als auch maßlos enttäuscht. Je nach Situation. Niemand von uns sieht gerne ein abgebranntes Negerdorf, wenn der Patient den Mund öffnet. Andererseits bin ich immer noch sehr stolz und es erfüllt mich mit einiger Genugtuung, wenn ich aus dem abgebrannten Negerdorf ein rundum optisch und funktionell sauberes Kausystem geschaffen habe.
Und wenn nicht die elenden und ewigen nervtötenden Diskussionen mit den kranken Kassen wären, dann würde ich immer wieder Zahnarzt werden wollen. Es gefällt mir einfach und ich könnte mir beruflich nichts anderes vorstellen. Leider leben wir aber in Deutschland und der heilige Bürokratius steht an jeder Ecke. Das macht die Freude oft zunichte. Aber damit muss wohl jeder selbst zurecht kommen. Mehr oder weniger gut.

gruß hennessy

Smithers
23.04.2007, 15:13
Wie ist die soziale Anbindung als Zahnarzt?? Könnte mir vorstellen man lernt viele Leute/Patienten kennen. Ist das so??
Hat man als Zahnarzt wirklich so wenig Abwechslung?? Gibt es nicht immer verschiedenen Fälle/Patienten oder ist es echt so eintönig?

hennessy
23.04.2007, 17:02
Wie ist die soziale Anbindung als Zahnarzt?? Könnte mir vorstellen man lernt viele Leute/Patienten kennen. Ist das so??
Hat man als Zahnarzt wirklich so wenig Abwechslung?? Gibt es nicht immer verschiedenen Fälle/Patienten oder ist es echt so eintönig?

Die soziale Anbindung liegt ganz in Deinem Ermessen. Wenn Du willst, kannst Du soziale Kontakte pflegen, wenn nicht, dann nicht.
Thema Abwechslung: Genauso, wie nicht jeder Bauch gleich ist, verhält es sich auch mit den Mündern. Natürlich hast Du als Allgemeinmediziner mehr Abwechslung, was die zu behandelnde Region angeht. Ich habe inzwischen mehrere tausend Patienten behandelt und freue mich immer noch, wenn eine Behandlung besonders gut verlaufen ist. Und ich stelle mir vor, ich wäre nicht Zahnarzt, sondern Proktologe. So gesehen bin ich am richtigen Ende des Verdauungsapparates. ;-)

gruß hennessy

Smibo
23.04.2007, 20:53
Wieso reduziert man die Zahnmedizin dauernd auf die Kons und hier nur bezogen auf die Füllungstherapie mit plastischen Materialien?

hennessy
24.04.2007, 07:27
weil das leider immer noch den Hauptinhalt der Therapie bei gesetzlich versicherten Patienten ausmacht.

gruß hennessy

Smibo
24.04.2007, 23:37
weil das leider immer noch den Hauptinhalt der Therapie bei gesetzlich versicherten Patienten ausmacht.

gruß hennessy

Ja auf die Kons bezogen evt., man kann es jedoch nicht auf die komplette Zahnheilkunde beziehen.

milz
25.04.2007, 01:34
Ich finde ZM sehr anspruchsvoll. Man kommt den Leuten doch meist sehr nahe, was vielleicht nicht immer angenehm ist (auch wg. Infektionsgefahr) und die Leute haben doch meist mehr Angst vorm ZA als z.B. vorm Hausarzt, so dass sehr viel Fingerspitzengefühl notwendig ist. Interessant finde ich Zähne allerdings weniger, aber jedem sein Steckenpferd.

BTW noch 2 Fragen:
- Wie oft passiert es eigentlich dass man mit dem Bohrer abrutscht und im Zahnfleisch landet? :-oopss

- Warum wird man über Zuzahlungen bei Füllungen erst dann informiert, wenn man mit aufgebohrtem Zahn auf dem Stuhl liegt? Zumindest mir vor kurzem so passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so zulässig ist.

jabba666
25.04.2007, 23:20
Die soziale Anbindung liegt ganz in Deinem Ermessen. Wenn Du willst, kannst Du soziale Kontakte pflegen, wenn nicht, dann nicht.
Thema Abwechslung: Genauso, wie nicht jeder Bauch gleich ist, verhält es sich auch mit den Mündern. Natürlich hast Du als Allgemeinmediziner mehr Abwechslung, was die zu behandelnde Region angeht. Ich habe inzwischen mehrere tausend Patienten behandelt und freue mich immer noch, wenn eine Behandlung besonders gut verlaufen ist. Und ich stelle mir vor, ich wäre nicht Zahnarzt, sondern Proktologe. So gesehen bin ich am richtigen Ende des Verdauungsapparates. ;-)

gruß hennessy
ich würde sagen,wir sind am hübscheren abschnitt des verdauungsapparates!

jabba666
25.04.2007, 23:26
Zwei wahre Sätze. Letztendlich hängt es immer davon ab, was man aus seinem Job macht. Mein Zahnarzt hat ein Zahntechniklabor mit in die Praxis geholt und macht viel mit denen zusammen; legt sozusagen auch mal selbst Hand an. Und Hausbesuche macht er auch. Dann stelle ich mir die Arbeit wirklich spannend und abwechslungsreich vor; viel spannender als die von Dermatologen. :-D
von ahnungslosigkeit gesegnet???"macht viel denen zusammen"???das ist ja mal ganz was besonderes!!!wer erledigt denn sonst den handwerklichen teil der proth.??glaubst du irgendein ZA kauft sich eine motorcast und giesst selber?auch auf deine vorherigen beiträge kann ich nur empfehlen:erst informieren,dann posten.es sei denn du gehst nie zum zahnarzt,dann bist du entschuldigt....

alley_cat75
26.04.2007, 06:50
... erst informieren,dann posten.es sei denn du gehst nie zum zahnarzt,dann bist du entschuldigt....

Ganz im Gegenteil, ich war schon bei vielen Zahnärzten. Und erst bei meinem jetzigen erlebe ich es, dass er zwischen Behandlungszimmer und Technikraum hin- und herwuselt und z. B. Prothesen nochmal bearbeitet oder klebt oder was auch immer ihr damit so macht. Dass Zahnärzte an sich viel handwerkeln ist mir natürlich klar! Aber hier lag die Betonung darauf, dass mein Zahnarzt meines Erachtens nach viele Dinge tut, die sonst dem Techniker überlassen sind. :-nix

hennessy
26.04.2007, 08:23
Aber hier lag die Betonung darauf, dass mein Zahnarzt meines Erachtens nach viele Dinge tut, die sonst dem Techniker überlassen sind. :-nix

muss er doch auch, liebe alley_cat. Sonst würde sich sein Labor ja nicht rentieren. Vielleicht hat er auch vor seinem Studium eine Zahntechnikerausbildung durchlaufen. Gibts ja auch öfters.

gruß hennessy

hennessy
26.04.2007, 08:33
BTW noch 2 Fragen:
- Wie oft passiert es eigentlich dass man mit dem Bohrer abrutscht und im Zahnfleisch landet? :-oopss

- Warum wird man über Zuzahlungen bei Füllungen erst dann informiert, wenn man mit aufgebohrtem Zahn auf dem Stuhl liegt? Zumindest mir vor kurzem so passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so zulässig ist.

ad1)
gottseidank so gut wie nie. Es sei denn, der Patient beschließt, ad hoc einen epileptischen Anfall zu bekommen

ad2)
das sollte ja nicht so sein. Selbstverständlich wird vorher informiert. Über Material, Methode, Vor-/Nachteile und natürlich Eigenkosten.

gruß hennessy

Stromer
26.04.2007, 13:25
Muss man eigentlich ein dickes Fell als ZA haben? Ich meine, wenn man bedenkt, welch schmerzhafte Erfahrung man seinen Mitmenschen bereitet? Klar, man hilft genau wie jeder andere Art, aber man nimmt ja auch in Kauf anderen weh zu tun.

Salmonella
26.04.2007, 13:43
Muss man eigentlich ein dickes Fell als ZA haben? Ich meine, wenn man bedenkt, welch schmerzhafte Erfahrung man seinen Mitmenschen bereitet? Klar, man hilft genau wie jeder andere Art, aber man nimmt ja auch in Kauf anderen weh zu tun.


wenn man das bißchen schmerzen, das eine kleine leitungsanästhesie oder ein paar minuten bohren verursachen, mit den schmerzen vergleicht, die ein entzündeter nerv vorher oft tagelang verursacht hat... dann kann ich glaub ich im anschluß an die behandlung ganz gut schlafen.... ;-) :-))