PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es wird Zeit - der "warum ich GERNE Arzt bin"-Thread...



Seiten : 1 2 [3] 4 5 6

Feuerblick
02.04.2008, 13:48
Woher soll ich wissen, für was du dich interessierst? Alternative Berufszweige, Verwaltung... was weiß ich... Sicher aber nicht die Aufschneiderzunft, denn die stehen total auf ihren Job und machen liebend gerne Überstunden, um ihren Katalog vollzubekommen...

Medimatze
02.04.2008, 13:55
Das war KEINE ernstgemeinte Frage. :-blush

Feuerblick
02.04.2008, 13:56
Das war KEINE ernstgemeinte Frage. :-blushDaher auch nur eine mittelmäßig ernstgemeinte Antwort... :-))

Bille11
02.04.2008, 16:11
mir gefällt mein beruf und ich hab spass dran, auch wenn es grad nicht so ist wie es eigentlich sein sollte.. aber immerhin - es ist nett.

<-- ist abver auch von der aufschneiderzunft, die gerne mal länger bleibt um was tolles zu machen.

Kackbratze
02.04.2008, 17:06
@medimatze

Wenn ich Füße und Beine amputiere denke ich nur: Scheiß Medizin, sonst nichts. Mit meiner "Leistung" unnötig ein Leben zu verlängern kann und will ich nicht zufrieden sein. DAS finde ich nicht toll am Arztberuf... und traurig, dass es dich befriedigt.

Aso, dann musst Du deinen Job echt an den Nagel hängen, weil Du den ganzen Tag mit deinen Leistungen irgendwelche Leben verlängerst...manche sterben ja schon an einer Grippe...

Und wenn eine Amputation nunmal am Ende eine pAVK steht, dann ist das nunmal so. Man muss dem natürlichen Verlauf auchmal ins Auge sehen können und dann immernoch sein Bestes geben und das Beste für den Patienten daraus machen.
Und genau das macht an meinem Beruf mir auch Spass.
Und ich finde es traurig, dass Dir meine Befriedigung so am Herzen liegt, wo Du dich doch besser erstmal um deine eigene kümmern solltest, wenn Du so unzufrieden bist...

Muriel
02.04.2008, 18:00
Um auf die allgemeine Sinnhaftigkeit dieses Threads zurückzukommen: Es ist ja nun nicht so, dass der "gestresste Ärzte" Thread ein reiner Jammer Thread wäre. Er wird vielmehr, so wie ich es sehe, auch von (fast) allen so genutzt, sich auszutauschen über den Arbeitsalltag, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Und ich denke, dass ist genau das, was Daisy meinte: Das gesunde Mittelmaß :-)

Evil
02.04.2008, 18:48
Auch nach mehrmaligen Durchlesen dieses Threads finde ich eigentlich keine unreflektierte Euphorie. Wer das unterstellt, hat entweder nicht richtig aufgepaßt oder ist von seinem Frust schon zu sehr benebelt.

Medimatze
02.04.2008, 21:01
@medimatze
Aso, dann musst Du deinen Job echt an den Nagel hängen, weil Du den ganzen Tag mit deinen Leistungen irgendwelche Leben verlängerst...manche sterben ja schon an einer Grippe...QUOTE]

Nein, ich mache Unfallchirurgie!

[QUOTE=Kackbratze]@medimatze
Und wenn eine Amputation nunmal am Ende eine pAVK steht, dann ist das nunmal so. Man muss dem natürlichen Verlauf auchmal ins Auge sehen können und dann immernoch sein Bestes geben und das Beste für den Patienten daraus machen....

Am Ende steht ein würdevoller Tod auf 2 Beinen -meine Meinung!


@medimatze
Und genau das macht an meinem Beruf mir auch Spass.

Spaß macht mir gute laute Musik, Sex und Saufen. Arbeit (auch wenn sie zu 10% "Spaß" machen würde) ist kein Spaß. Für Spaß bekommt man kein Geld.


@medimatze
Und ich finde es traurig, dass Dir meine Befriedigung so am Herzen liegt, wo Du dich doch besser erstmal um deine eigene kümmern solltest, wenn Du so unzufrieden bist...

Sei froh dass ich mir rechtzeitig Sorgen um Dich mache -noch kann man was ändern.

Meine Befreidigung habe ich, leider aber keinen Spaß bei der Arbeit!!!

Werwolf
02.04.2008, 21:27
Am Ende steht ein würdevoller Tod auf 2 Beinen -meine Meinung!
Soso. Dann hast Du aber keine Ahnung von AVK, hm? Wenn nach der sounsovielten Bypass-OP, Thrombektomie, etc. der Fuß immer noch kalt ist, hilft halt nur noch "Fuß ab". Und es gibt tatsächlich AVK-Patienten, die einbeinig (oder mit Holzbein) würdevoll LEBEN. Und dann irgendwann vieleicht auch sterben. Auch ein "einbeiniger" Tod kann würdevoll sein.
Und "NEIN", Amputationen gehören auch nicht gerade zu meinen favorisierten OPs. Aber wenn man diese OP gut beherrscht, kann man den Patienten wirklich helfen.
(sorry, off-topic...)



leider aber keinen Spaß bei der Arbeit!!!
Das ist traurig. Aber wenn Du tatsächlich Deinen Job so grauenhaft findest, mach doch was anderes!
Objektiv betrachtet müßte ich meinen Job auch verfluchen. Aber erfreulicherweise reicht meine Begeisterungsfähigkeit für´s Schrauben, um mich über alles Ungemach hinwegzutrösten. Ich hoffe einfach nur, daß das so bleibt...

Kackbratze
03.04.2008, 05:20
Am Ende steht ein würdevoller Tod auf 2 Beinen -meine Meinung!

D.h. einen Moped-Fahrer mit Querschnitt lässt Du auch an seiner Kopfwunde verbluten, weil er nicht mehr "Würdevoll genug" auf 2 Beinen laufen kann?!?

Medimatze
03.04.2008, 08:45
Hast nicht ganz verstanden was ich meine. War 9 Monate auf der Septischen und kann Dir sagen, dass über 90% der OS-Amputationen bei multimorbiden Patienten war, die man vor 50 Jahren zu Recht einfach hat sterben lassen. Zu Hause. OS-Amp., Wundheilungsstörung, Nachresektion, und nach 3 Monaten KH dann doch der Tod. Dann doch lieber in einer Sepsis sterben. :-meinung

Adrenalino
03.04.2008, 13:18
Irgendwie traurig; das Thema lautete "warum ich GERNE Arzt bin"...

Hätte mich gerne etwas aufbauen lassen.

Und selbst hier springen einem die Schattenseiten ins Gesicht.

Was soll man da 6Monate vor Studienbeginn zu sagen... :-nix

Hypnos
03.04.2008, 14:04
Ich glaube auch, daß man hier zur Bereinigung des eigentlichen Threads Herrn Matze auf die ignore-Liste stellen sollte. :-meinung
So bei mir geschehen. Wer seine innere Befriedigung daraus zieht, alles und jedes Berufliche madig zu machen, hat eher ein Problem mit sich, als mit der Arbeit. Meine Empfehlung: such Dir nen schönen Job, Fische anstreichen, Fahrräder falten oder Erbsen zählen.

Mit besten Grüßen,

Hypnos

hennessy
03.04.2008, 16:01
.....
Spaß macht mir gute laute Musik, Sex und Saufen. Arbeit (auch wenn sie zu 10% "Spaß" machen würde) ist kein Spaß. Für Spaß bekommt man kein Geld....

Hier irrt Professor Matze. Natürlich kann ich jetzt nur für mich selbst sprechen, aber es gibt sicher den einen oder anderen, der auch meiner Meinung ist:
seit über 10 Jahren arbeite ich in eigener Praxis und nicht jeder Tag stellt sich als reines Zuckerschlecken dar. Sonst würden wir ja alle im risus sardonicus dauergrinsen.
Aber jeden Tag freue ich mich auf den einen oder anderen bekannten und immer wiederkehrenden Patienten. Mit den jeweiligen speziellen Wehwehchen.
Und wenn eine Arbeit besonders gut klappt, dann ist das nicht business as usual, sondern immer wieder aufs Neue ein Grund, stolz zu sein und Spaß an der Arbeit zu haben. :-meinung
gruß
hennessy

Kackbratze
03.04.2008, 16:21
Heute wieder eine absolut beschixxene Leistenhernie so operiert, dass das danach wieder wie ein richtiger Leistenkanal mit Netzmodifikation aussah.

Ein schönes Gefühl... :-top

Medimatze
03.04.2008, 19:13
Irgendwie traurig; das Thema lautete "warum ich GERNE Arzt bin"...

Hätte mich gerne etwas aufbauen lassen.

Und selbst hier springen einem die Schattenseiten ins Gesicht.

Was soll man da 6Monate vor Studienbeginn zu sagen... :-nix

Ok, werde mich nur noch postitiv äußern, damit hier niemand das Gefühl bekommt, dass der Beruf nicht ganz so toll ist, wie man ihn sich vorstellt.

Sorry wenn ich Dich verunsichert habe!

Miss
03.04.2008, 20:00
Also, mir macht der Job auch Spaß! Böse Zungen können jetzt natürlich behaupten -noch, denn ich bin ja Berufsanfängerin ;-)
Aber ich denke eigentlich, daß ich auch eher der Typ bin, der sich die positiven Aspekte sucht...und von den negativen auch mal total genervt ist, aber das auch mal ertragen kann, da es ja nicht immer und jeden Tag ist.

Ich find die theoretische Seite meiner Arbeit interessant, hab gern mit Menschen zu tun, aber nicht andauernd und zu sehr (ich sag nur Station :-)) ), unterhalte mich dann auch mal ganz gern mit Patienten bei Prämedikationen und der Schmerzvisite und wenn es Vollpfosten sind, dann muß ich da halt nur kurz durch und kann darüber dann Scherze mit meinen Kollegen machen. Ab und zu ist es aber auch mal nett, seine Ruhe zu haben (wenn nur die Chirurgen nicht immer nerven würden :-)) )

Hab vorher was Anderes studiert und fand das ganz nett, aber nicht ausreichend interessant, und ich wäre wahnsinnig geworden, wenn ich später und für mein ganzes Leben in dem Job hätte arbeiten müssen :-oopss Daher konnte ich mich voll und ganz an meinem zweiten Studium erfreuen :-) bin zufrieden, daß ich jetzt nen Abschluß habe und geh momentan noch gern zur Arbeit...könnte problemlos morgens manchmal liegen bleiben, aber da ich ja doch irgendwie Geld verdienen müßte, mach ich das lieber auf die Art und Weise, hab aber nach getaner Arbeit (und das ist pünktlich in meiner Fachrichtung) auch überhaupt kein Problem, mein soziales Leben zu genießen (da ich Anästhesie mache, habe ich auch eins :-)) ) und denk auch zuhause nicht mehr allzu sehr über den Job nach.

hypnotel
04.04.2008, 12:02
:-meinung

<- Glücklicher Anästhet (Probezeit fast rum); kann mir nicht vorstellen in diesem Leben einen anderen Job zu machen.

Medimatze
05.04.2008, 19:33
Frage war ja WARUM?

hypnotel
07.04.2008, 11:55
Frage war ja WARUM?Hängt sicher mit dem Fach selbst zusammen, wie Kolleg(inn)en oben bereits schrieben:

hoher Patientendurchsatz, aber wenig tiefschürfender Kontakt, Erbringen einer reinen Dienstleistung mit vielen zufriedenen Patienten; Möglichkeit der Regeneration auch mal während der Arbeit; Vielschichtigkeit durch Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie.



Anästhesie ist keine 'Ausschlussdiagnose' oder das kleinste Übel für mich gewesen, sondern quasi seit Kindertagen mein Wunsch und vermutlich auch das, wofür ich am besten geeignet bin. Sämtliche operativen Fächer schieden für mich von vornherein aus wegen unverhältnismäßig viel Arbeitsaufwand (als Assi), steilen Hierarchien und oft flachen Lernkurven.



Hinzu kommt dass ich glücklicherweise in einem sehr intakten Team arbeite inkl. progressivem, 100% evidenzbasiertem Chef :-))und Oberärzten zum Anfassen:-love. Kollegialität wird groß geschrieben, Möglichkeiten zur Weiterbildung und auch Hilfestellungen zur 'richtigen' Karriere sind gegeben.



Ins Ausland gehe ich nicht, da mein Lohn gut ausreicht und der Gedanke an etwas mehr Profit nicht die Verwurzelung durch Freunde und Familie lösen kann. Schließlich wusste ich vor dem Studium was mich am Standort D erwartet, habe es akzeptiert und bin hier sogar positiv überrascht worden.