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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für alle, die gerade ihr KPP machen



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Nurbanu
17.07.2013, 22:42
Also, 3 Monate sind niemals zu viel.

Doch, definitiv. Sie haben keinen Nutzen für das Medizinstudium und sind unbezahlt. 1 Monat würde völlig ausreichen, und das auch nur, um mal die andere Seite, mit der man später zusammenarbeiten wird, kennenzulernen. Ansonsten hat die Pflege nichts mit dem zukünftigen Arztberuf zu tun.


Aber die Leute die eine ausbildung machen, haben dieses Problem 3 Jahre, da sollte man sich als Student nicht über 3 Monate beschweren.

Der Vergleich hinkt vorne und hinten.
Wenn ich eine Ausbildung beginne, tue ich das, weil ich in dem einen Beruf arbeiten will. Das nennt sich dann auch nicht Problem. Und als Azubi wird man bezahlt.
Du bestätigst das auch:


Ich habe 5 Jahre in der Pflege gearbeitet, bevor ich beschlossen habe Medizin zu studieren.


Natürlich dachte ich auch ziemlich schnell, dass ich bereits einen guten einblick in den Klinikaltag habe, aber das stimmte natürlich nicht, wie ich dann später feststellen musste.

Dann war das ein naives Denken. Du hattest einen Einblick in die Pflege, die ein Teil des Klinikalltags hat. Du siehst die Ärzte während der Visite, wie sie auf Station rumlaufen, kurz mit euch sprechen, ansonsten sieht die Pflege nicht viel von der eigentlichen Arbeit eines Arztes.

Sticks
18.07.2013, 10:34
Wirklich stressig finde ich, ständig parat stehen und Arbeitsbereitschaft signalisieren zu müssen, auch wenn es für mich eigentlich nichts zu tun gibt.

Willkommen im Berufsleben!

miiira
18.07.2013, 13:39
Stimmt schon, dass man viele ärztliche Tätigkeiten nur am Rande mitbekommt. Allerdings ist es sicher, dass man die Patienten nie mehr so oft sehen wird, wie während des Pflegepraktikum. denke dass das zumindest einigem helfen kann, hinter den Kurven und Chefärzten auch noch daran zu denken, um wen es sich eigentlich dreht. Mag sein, dass einige wirklich nichts aus dem KPP mitnehmen können...das kann verschiedene Gründe haben. Aber ich kenne auch viele Ärzte, denen es geholfen hat. Und ebenso kenne ich einige ehemalige KPPler die aufgrund dieses Praktikums entschieden haben, dass der Klinikaltag nichts für sie ist...und das hatten sie die ersten Wochen noch verdrängen können.Ich will hier sicher nicht behaupten, dass das KPP auf ärztliche Tätigkeiten vorbereitet, aber es hilft einem vielleicht zu verstehen, dass es als Arzt eben nicht nur um die Medizin geht sondern auch um Menschen und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das soll jetzt nicht so verstanden werden, dass Ärzte grundsätzlich damit Probleme hätten, aber bei vielen Assistenzärzten fällt es doch (auch ihnen selbst) auf. Und klar, im Studium hilft so ein Pflegepraktikum sicher nicht.

miiira
18.07.2013, 13:49
Habe leider das Gefühl, dass sich die (angehenden) Medizinstudenten hier angegriffen fühlen, weil einige sagen, dass die Arbeit in der Pflege einem zukünftigen Arzt helfen kann. Ich finde es ohnehin sehr schade, dass es immer noch eine gewisse feindschaft zwischen den beiden Berufsgruppen gibt. Letztendlich wird jeder erst beurteilen können, ob ihm das KPP was gebracht hat, wenn er Arzt ist und im Berufsaltag steht. Und dass man in der Pflege kaum was von ärztlichen Tätigkeiten mitbekommt mag für das KPP stimmen, aber sicher nicht für Pflegekräfte, die länger in einer Klinik mit Ärzten zusammenarbeiten...allein schon durch die täglichen Gespräche bekommt man einiges mit...außerdem ordnen ärzte Dinge an, aufgrund der Informationen durch die Pflege (Hr...hat ne schlechte Bilanz...wirkt zunehmend schwächer,...) andersherum führen krankenschwester die Anordnungen durch und informieren sich auch warum was angeordnet wurde (untersuchungsergebnisse,...). Aber das geht jetzt auch zuweit vom Thema weg.

Nessiemoo
18.07.2013, 22:53
Also ich finde Einsicht in Pflege enorm wichtig. Ich finde ja auch gut, dass es ein KPP in Deutschland gibt im Unterschied zu anderen Ländern. Leider lernt man in KPP aber viele wichtige Sachen nicht, dass man später als Arzt (also ich kann nur über Famulaturen beurteilen) braucht.

Es muss nicht unbedingt viel medizinisches sein im KPP, aber man sollte dann schon viel über Pflege lernen - und das ist nicht der Fall, wenn man 3 Monate lang nur Vitalzeichen misst, Betten schiebt, Essen austeilt und Wagen putzt. ja klar, dass muss man auch machen, auch müll rausbringen und Bettpfannen rausbringen und Betten machen. Es ist ja auch nicht schlimm, dass man es macht, ich finde es auch wichtig dass man als arzt weiss, wie es alles funktioniert.

Ich finde aber, dass man sollte viel mehr in KPP was lernen. Das alles erlernt man in 2-3 Wochen. Und danach wird es zur Ausnutzung als kostenlose Arbeitskraft. Nach 3 Monaten Pflegepraktikum, wo ich mich wirklich reingehängt hab, kann ich immer noch nicht Infusionen aufhängen, ich kann immer noch nicht Leute gut umlagern, mich in einer Kurve zu orientieren habe ich auch erst in einer Famulatur. Ich habe auch nie eine Pflegeanamnese gemacht, ich weiss nicht woran es liegt, wenn Infusion nicht läuft... ich kann nicht den Pflegeaufwand abschätzen. Ich kann aber zwei Essentablets balanzieren und mit dem Fuss die Tür aufmachen.

Auch musste ich in allen meinen Praktika feststellen - wird man als Pflegepraktikant oft... naja, wie soll man genau sagen - oft auf sich alleine gestellt. Man ist da nicht zum lernen - wie ein Praktikant eigentlich sollte, sondern zum Arbeiten. Da gibt es schon ein krasser Unterschied, wenn man zur Famulatur kommt, und es wird jeden Tag in der Tat nachgehakt, ob man schon Mittagessen war... ob man noch Fragen hat...

Es merken aber auch oft Patienten, dass man halt ein billiges Arbeitskraft ist und entsprechend wird man auch behandelt.

Und der Argument, "ich habe auch damals mein Praktikum gemacht und es war auch schwer und ich hab nicht viel gelernt, deshalb soll es auch so bleiben." gehört wirklich abgeschafft!

Absolute Arrhythmie
19.07.2013, 14:02
Naja, wenn der ein oder andere im KPP wenigstens ein bisschen Demut lernen würde, wäre ja schon einiges erreicht.

Ich kann zum Thema Bettpfannen wegräumen, Müll wegbringen und Essen verteilen nur eins sagen: es hat noch keinem geschadet mal ein paar Wochen lang wirklich körperlich zu arbeiten.
So dass einem am Ende vom Dienst der Rücken wehtut und die Füße qualmen.

Ich hab das 5 Jahre gemacht und bin heute froh, dass ich mich nicht mehr kaputt machen muss. Aber ein bisschen Respekt vor der Arbeit anderer Berufsgruppen (seien es Pflegkräfte, Putzfrauen, Köche, usw usf) bleibt vllt hängen, wenn man später mit seinem weißen Kittel und seinem goldenen Stethoskop durch die Krankenhausflure wandelt.

Wenn man dann trotz aller post-hexalen Arroganz noch irgendwo im Oberstübchen verinnerlicht hat, dass der ganze Laden nur läuft, wenn alle Berufsgruppen zusammenarbeiten und ein wenig Respekt vor der Arbeit der anderen haben, dann ist schon viel passiert.

Leider ist das ganz oft nicht der Fall. Ich hab schon einige Assistenzärzte kommen und gehen sehen. Vielen (die meisten) sind freundlich und gehen respektvoll mit der Arbeit anderer um. Die bekommen auch Respekt zurück (im Normalfall, es gibt natürlich, - wie überall sonst auch - auch in der Pflege echte Arschlöcher, die Anfängern das Leben schwer machen, nur weil sie eben Anfänger sind).

Und es gibt immer mal wieder ein paar arrogante Leute, die meinen sie wären was besseres, weil sie Ärzte sind. Die meinen sie wüsste ALLES, weil sie studiert haben. Die meinen man müssten ihnen als Schwester in den Arsch kriechen, weil sie ja angeblich in der Hierarchie über der Pflege stehen.
Und sowas ekelt mich an, da könnte ich im Strahl kotzen.

Wenn das KPP bei manchen dazu führt, dass sie sich nicht so verhalten, dann sind es auch keine vertanen drei Monate, sondern eine Lektion fürs Leben, die viele leider lernen müssen.

Joyanne
19.07.2013, 15:14
Naja, wenn der ein oder andere im KPP wenigstens ein bisschen Demut lernen würde, wäre ja schon einiges erreicht.

Ich kann zum Thema Bettpfannen wegräumen, Müll wegbringen und Essen verteilen nur eins sagen: es hat noch keinem geschadet mal ein paar Wochen lang wirklich körperlich zu arbeiten.
So dass einem am Ende vom Dienst der Rücken wehtut und die Füße qualmen.

Ich hab das 5 Jahre gemacht und bin heute froh, dass ich mich nicht mehr kaputt machen muss.


Du hast das 5 Jahre gemacht, natürlich kommen dir dann 3 Monate vor wie ein Witz.
Aber im Unterschied zu den KPPlern hast du dafür auch Geld bekommen...
Warum sollte sich ein Student 3 Monate lang "kaputt machen" und das auch noch für 0 Euro?
Natürlich schadet es niemandem, mal ein paar Monate körperlich zu arbeiten und auch mal einfachere Tätigkeiten auszuführen, ehe es irgendwann an die größeren geht. Aber das kann man auch in einem Ferienjob machen, für GELD, das man dringend brauchen kann... irgendwo am Band arbeiten, im Möbelhaus, beim Paketdienst...
Ein Monat in einem Krankenhaus, dass seine Praktikanten überwiegend für kostenlose Arbeitskräfte hält reicht im Grunde genommen. Klar gibt es es Häuser, da lernt man auch nach einem Monat noch relevante Dinge, aber oft ist es nicht so und dann qualmen einen tatsächlich 3 Monate lang die Füße - für gar nichts.
Da fällt es dann schwer, sich in Demut zu üben... eben weil man sich ausgebeutet vorkommt und nichts dagegen tun kann - gegen dieses Gefühl muss man sich einfach wehren.

Wenn man dagegen freiwillig hart arbeitet, dann ist es etwas anderes.
Ich habe früher immer neben der Schule gearbeitet, seit ich 13 war. Jeden Samstag 3 Stunden lang Werbezeitungen verteilt, bis ich 19 geworden bin.^^
Das war auf jeden Fall charakterbildend, aber es gab dafür auch GELD und keiner hat einen dazu gezwungen.
Und vor allem reicht mir das erst mal mit der körperlichen Arbeit ;)

miiira
19.07.2013, 15:39
Ich den beiden letzten Beitägeb zustimmen. Es schadet wirklich nicht einfach mal gearbeitet zu haben, bevor man das Studium beginnt. Es stimmt allerdings auch, dass auch Praktikanten, die sich WIRKLICH interessieren, etwas lernen sollten. Kann da natürlich nur für unsere Klinik sprechen, aber da wird Praktikanten ausfürlich alles erklärt, was sie wissen wollen. Sowohl von pflegekräften als auch von Ärzten...und es war auch nie ein Problem, wenn ein Praktikant mal bei ner Untersuchung zusehen wollte. Allerdings musste dafür auch was zurückkommen...denn einige haben auch nur gefragt um nicht in die spühle zu müssen...und hatten am nächsten tag alles wieder vergessen. Aber grundsätzlich war es möglich was zu lernen, aber natürlich nicht jeden Tag.
Als Assistenzarzt werden viele übrigends wieder in ähnliche Situationen kommen. Viele bei uns haben noch nicht annähernd die scheine, die sie machen müssen, weil sie nur mit Viggos legen und briefe schreiben beschäftigt werden...bzw. an 20ter Stelle in ner visite dem Chefarzt hinterherlaufen um lediglich das Desinfektionsmittel zu halten...

Sticks
19.07.2013, 16:07
komischer Weise meckern aber auch immer nur die Leute darüber die es machen mussten, und die es sich sparen konnten finden es eigentlich sinnvoll :-)

Qin
19.07.2013, 16:48
Naja, wenn der ein oder andere im KPP wenigstens ein bisschen Demut lernen würde, wäre ja schon einiges erreicht.

Ich kann zum Thema Bettpfannen wegräumen, Müll wegbringen und Essen verteilen nur eins sagen: es hat noch keinem geschadet mal ein paar Wochen lang wirklich körperlich zu arbeiten.
So dass einem am Ende vom Dienst der Rücken wehtut und die Füße qualmen.

Ich hab das 5 Jahre gemacht und bin heute froh, dass ich mich nicht mehr kaputt machen muss. Aber ein bisschen Respekt vor der Arbeit anderer Berufsgruppen (seien es Pflegkräfte, Putzfrauen, Köche, usw usf) bleibt vllt hängen, wenn man später mit seinem weißen Kittel und seinem goldenen Stethoskop durch die Krankenhausflure wandelt.

Wenn man dann trotz aller post-hexalen Arroganz noch irgendwo im Oberstübchen verinnerlicht hat, dass der ganze Laden nur läuft, wenn alle Berufsgruppen zusammenarbeiten und ein wenig Respekt vor der Arbeit der anderen haben, dann ist schon viel passiert.

Leider ist das ganz oft nicht der Fall. Ich hab schon einige Assistenzärzte kommen und gehen sehen. Vielen (die meisten) sind freundlich und gehen respektvoll mit der Arbeit anderer um. Die bekommen auch Respekt zurück (im Normalfall, es gibt natürlich, - wie überall sonst auch - auch in der Pflege echte Arschlöcher, die Anfängern das Leben schwer machen, nur weil sie eben Anfänger sind).

Und es gibt immer mal wieder ein paar arrogante Leute, die meinen sie wären was besseres, weil sie Ärzte sind. Die meinen sie wüsste ALLES, weil sie studiert haben. Die meinen man müssten ihnen als Schwester in den Arsch kriechen, weil sie ja angeblich in der Hierarchie über der Pflege stehen.
Und sowas ekelt mich an, da könnte ich im Strahl kotzen.

Wenn das KPP bei manchen dazu führt, dass sie sich nicht so verhalten, dann sind es auch keine vertanen drei Monate, sondern eine Lektion fürs Leben, die viele leider lernen müssen.

Aha. Also sind alle Studenten von Anfang an arrogant und müssen also Demut lernen.
Neeeeein, natürlich gibt's im Med-Studium keine Leute mit gesundem Menschenverstand und dem nötigen Respekt vor allen Berufsgruppen. Das muss ihnen erst mal anerzogen werden!!!

Sorry, aber echt nicht. Das KPP ist dazu da damit wir der (meist) überforderten Pflege helfen, und zwar kostenlos. Dieses ganze Gelaber drumherum kauf ich keinem ab. Ein Monat reicht VÖLLIG aus um den Stationsalltag kennenzulernen.

Und ich habe nicht mal besonders schlechte Erfahrung im KPP gemacht. Ich war immer zuvorkommend und habe überall ausgeholfen, und SO habe ich die meisten KPPler erlebt. Nicht motivationslos und überheblich.

Ich kanns mir ja leisten 3 Monate sinnlos Zeit zu verschwenden aber was ist mit denen die in der Zeit eigtl Geld verdienen müssen?!

So, das ist meine Meinung dazu. Wird höchstwahrscheinlich nicht jeder mit einverstanden sein, aber naja ;)

-wilhelmina-
19.07.2013, 17:07
Naja, wenn der ein oder andere im KPP wenigstens ein bisschen Demut lernen würde, wäre ja schon einiges erreicht.

Ich kann zum Thema Bettpfannen wegräumen, Müll wegbringen und Essen verteilen nur eins sagen: es hat noch keinem geschadet mal ein paar Wochen lang wirklich körperlich zu arbeiten.
So dass einem am Ende vom Dienst der Rücken wehtut und die Füße qualmen.

Ich hab das 5 Jahre gemacht und bin heute froh, dass ich mich nicht mehr kaputt machen muss. Aber ein bisschen Respekt vor der Arbeit anderer Berufsgruppen (seien es Pflegkräfte, Putzfrauen, Köche, usw usf) bleibt vllt hängen, wenn man später mit seinem weißen Kittel und seinem goldenen Stethoskop durch die Krankenhausflure wandelt.

Wenn man dann trotz aller post-hexalen Arroganz noch irgendwo im Oberstübchen verinnerlicht hat, dass der ganze Laden nur läuft, wenn alle Berufsgruppen zusammenarbeiten und ein wenig Respekt vor der Arbeit der anderen haben, dann ist schon viel passiert.

Leider ist das ganz oft nicht der Fall. Ich hab schon einige Assistenzärzte kommen und gehen sehen. Vielen (die meisten) sind freundlich und gehen respektvoll mit der Arbeit anderer um. Die bekommen auch Respekt zurück (im Normalfall, es gibt natürlich, - wie überall sonst auch - auch in der Pflege echte Arschlöcher, die Anfängern das Leben schwer machen, nur weil sie eben Anfänger sind).

Und es gibt immer mal wieder ein paar arrogante Leute, die meinen sie wären was besseres, weil sie Ärzte sind. Die meinen sie wüsste ALLES, weil sie studiert haben. Die meinen man müssten ihnen als Schwester in den Arsch kriechen, weil sie ja angeblich in der Hierarchie über der Pflege stehen.
Und sowas ekelt mich an, da könnte ich im Strahl kotzen.

Wenn das KPP bei manchen dazu führt, dass sie sich nicht so verhalten, dann sind es auch keine vertanen drei Monate, sondern eine Lektion fürs Leben, die viele leider lernen müssen.
Also ehrlich!
Bei mir auf Arbeit (medizinfern) laufen auch zwei Nasen = Abteilungsleiter rum, die an der Basis zwar gelernt haben, aber nach ihrem Studienabschluß meinen, daß sie die größten, tollsten, besten, schlausten und überhaupt sind. Und den "kleinen" Mitarbeitern dauernd ins Knie schießen. Das hat nix damit zu tun, wo und wie lange man mal irgendwo reingeschnuppert hat, sondern ob man die Bodenhaftung behalten und ein Sozialverhalten entwickelt hat.
Mein Spruch ist immer: Putzfrauen und Müllmänner sind die wenigsten Leute in der Gesellschaft!

Absolute Arrhythmie
19.07.2013, 17:09
Hab ich irgendwo gesagt dass das auf jeden zutrifft? Ist ja schon dass du anders bist, aber was ich oben geschrieben habe spiegelt nunmal dass wieder, was ich in sieben Jahren Pflege erlebt hab. Ob du mir das nun glaubst, ändert da wenig dran. Ist mir auch ehrlich gesagt völlig egal, ich muss ja eh kein kpp machen.

miiira
19.07.2013, 17:21
Naja, wirklich sparen kann sich keiner so ein Praktikum, denn so ziemlich jede Pflegekraft musste ebenfalls ein meist sogar 1jähriges Praktikum (unbezahlt) machen, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen (allein schon, weil die meisten nach der Schule noch nicht 18 sind)...sicher...die wollen es ja auch lernen...aber auch in der Krankenpflegeausbildung zählen Putzen, Abwaschen, Botengänge...nicht zu den Ausbildungsinhalten und sind dementsprechend auch für Krankenpflegeschüler nicht sinnvoller als für praktikanten. Aber das drumherum bekommt man eben doch etwas mit und zwar nicht alles im ersten Monat und dann nichts neues mehr. Ich will aber auch nicht abstreiten, dass das Praktikum auch dem Krankenhaus kosten erspart.

Leider scheinen aber viele davon auszugehen, dass alle "einfachen" Arbeiten automatisch von der Pflege zu erledigen sind. Das liegt aber nicht daran, dass die Pflege einfach die Zeit dazu hat oder dass das zur Tätigkeitsbeschreibung gehört, sondern einfach daran, dass sie halt günstiger sind als ärzte.

Stephan0815
19.07.2013, 18:01
Also ich sag mal so, als Student biste sowieso immer ganz am Ende der Leiter und ich kann jeden verstehen, der als fertiger Arzt es satt hat, wie ein Student behandelt zu werden. Wenn derjenige es im Studium mit dem Sozialverhalten nicht geschnallt hat, dann wird er das wohl als Arzt auch nicht mehr ändern können/wollen.
Im Krankenpflegepraktikum durch die Pflege quasi zum sozialen Wundertier erzogen zu werden, halte ich für bullshit und da würde ich sagen, hängt es auch sehr vom Pflegepersonal ab, inwieweit es da als wohlmeinender Lehrer für Sozialkompetenz auftritt. Einen Studenten, der sich schon aufspielt, als hätte er sein Examen in der Tasche oder es hasst Patienten zu waschen und Bettschüsseln zu leeren, wird man nicht dadurch "umkrempeln", daß man ihn jetzt genau das massenhaft tun lässt.
Das Entscheidende dürfte die Einbindung ins Team sein - wenn sich der Praktikant als vollwertiges Mitglied fühlt, den man auch behandelt, wie einen Kollegen, dann wird dieser normalerweise auch eine Eigenmotivation entwickeln und sich einbringen wollen. Dann kann man ihm auch "durch die Blume" klarmachen, daß er längst noch nicht alles weiß, zB. bei Dosierungen oder Infusionen, auch daß es spezielle Techniken gibt, die man bei der Pflege anwendet (Stichwort zB., wie lagert man eigentlich um, ohne sich den Rücken kaputt zu machen?) - dadurch wird sein Ansehen von der Patientenpflege steigen.
Jemanden, den man als billige Arbeitskraft oder Laufburschen verheizt, um sich den Alltag erträglicher zu machen und für einen die Drecksarbeit erledigt, der wird sich sicherlich wenig nach den 3 Monaten für die Pflege interessieren. Er wird sich nur an qualvolle 3 Monate erinneren, bei denen er nichts gelernt hat und später als Arzt auf Station genau der Arsch werden, wie es sie zuhauf draußen gibt. Vom Pflegepraktikum dazu erzogen.

hazel95
19.07.2013, 18:22
Genau so sieht es aus, Stephan0815, mir macht harte Arbeit nix aus, ich bin auch noch am Abend in der Lage zu essen, obwohl ich mich den ganzen Tag über mit Fäkalien beschäftigen durfte oder in Erbrochenem auf Tablettensuche gehe, aber womit ich ein Problem habe ist, dass ich mittlerweile die einzige auf dieser Station bin, die die Bettpfannen leert und spült oder Patienten die Windeln wechselt, während einige von den Trullas im Schwesternzimmer bei Kaffee und Kuchen hocken und sich die neusten Anekdoten erzählen.
Und bezeichnenderweise sind es die Ärzte, die stets freundlich und höflich zu mir sind.

Gruß

Medi Freak
19.07.2013, 18:59
kpp abschaffen. is sinnlos. dient nur dazu kostenlose arbeitskräfte zu verheizen.

MEDusa123
19.07.2013, 19:29
@hazel95: die selben erfahrungen habe ich in meinem ersten monat auch gemacht.

aber wie kann man sich denn dagegen wehren? :/ es ist ja wie ich finde nicht in ordnung anderen ihre arbeit, für die sie bezahlt werden, abzunehmen, damit die ein kaffeekränzchen machen können. ich mein damit explizit die situation, die hazel95 hier geschildert hat. das ist dreist und sorgt nicht unbedingt für superverhältnis im team. man ist von solchen leuten genervt, die sehen, dass man genervt ist und sind wieder genervt und laden noch mehr arbeit auf :D

schööön, dass ich in weniger als 2 wochen wieder n monat vor mir hab :D

maxz
19.07.2013, 19:36
Wenigstens kürzen. 3 Monate brauch ich nicht für nen guten Einblick.

AnnikaBue
19.07.2013, 20:29
Wenigstens kürzen. 3 Monate brauch ich nicht für nen guten Einblick.

Ein Monat würde wirklich voll und ganz reichen. Ich sehe keinen Sinn in Betten putzen und essen verteilen! Man wird einfach nur ausgenutzt und für Dinge, die man eigentlich gar nicht wissen kann, direkt angemault. Ich mache mein Praktikum seit einer Woche und halte es jetzt schon kaum noch aus. Ich muss meinen Vorrednern zustimmen: Respekt vor dem Pflegepersonal, wenn man Arzt ist? Nein, für mich wird eher das Gegenteil der Fall sein!

ehemaliger User_25062015
19.07.2013, 20:52
Respekt vor dem Pflegepersonal, wenn man Arzt ist? Nein, für mich wird eher das Gegenteil der Fall sein!

Ganz ehrlich? Dann wirst du dir vermutlich das Leben schwerer machen als es nötig wäre.