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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Große Umfrage III: Was wollt ihr einmal werden?



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Herzkasperl
23.02.2012, 09:35
:-)) Genug Anästhesisten zum Einschläfern der Patienten sind da, nur niemand, der die dann auch operiert...

Urologie? So wenige? Wäre für mich auch noch eine Alternative...

cicely
25.02.2012, 17:38
Die Diskrepanz zwischen Anästhesisten und Chirurgen ist tatsächlich amüsant. :-))

Wenn sich nicht noch ganz drastisch was ändert, werde ich wohl in der Neurologie landen...

Zwirne
26.02.2012, 19:53
Interessant finde ich v.a. auch, dass anteilig Anästhesie öfter favorisiert wurde als Innere Medizin... =D

Herzkasperl
26.02.2012, 21:46
Wenn das so weitergeht: Dir chirurgischen Fächer haben definitiv ein Riesenproblem. Ist ja auch kein Wunder, wenn man immer hört, dass die Leute Probleme haben, ihre Fallzahlen zusammenzubekommen.

Kackbratze
26.02.2012, 22:19
wenn man immer hört, dass die Leute Probleme haben, ihre Fallzahlen zusammenzubekommen

Sowas wird von Leuten behauptet, die keine Ahnung haben.
Die Fallzahlen sind Richtzahlen und ausserdem ist der aktuelle Weiterbildungskatalog erneut angepasst worden, so dass diese ominösen Fallzahlen, die die meisten garnicht kennen, garnicht so wild sind.

Herzkasperl
27.02.2012, 07:33
@Kackbratze: Und warum wehren sich dann in dem mir bekannten Klinikum die Chirurgen gegen neue Stellen mit dem Argument, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre OPs zusammenzubekommen. Die machen unbezahlte Überstunden... Also ich wundere mich doch sehr, was da bei denen los ist.

Kackbratze
27.02.2012, 07:47
Und warum wehren sich dann in dem mir bekannten Klinikum die Chirurgen gegen neue Stellen mit dem Argument, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre OPs zusammenzubekommen.

Vielleicht weil sie nicht regelmäßig die Grundlagen ihrer Weiterbildung kontrollieren?
Klar, man will als Chirurg gerne und oft in den OP und möglichst anspruchsvolle Eingriffe machen.
Ja, das bedeutet auch, dass man, wenn man Interesse hat, die Magenperforation, die erst um 16:30 ins Haus kommt noch am Abend operiert und deswegen länger bleibt.
Man MUSS es aber nicht und das ist der springende Punkt!

Gegen mehr Stellen gibt es auch gerne das Argument, dass man dann weniger Dienste machen muss, weswegen das Gehalt sinkt. Ich kenne Kliniken, da wird sich um die Dienste fast geprügelt, weil die Wohnung, das Auto und das Umfeld einen gewissen Standard erfüllen müssen, und das ist mit dem Grundgehalt und "nur" 6 Diensten nicht finanzierbar.
Sowas ist nicht ein Systemproblem, sondern beschixxene Lebensplanung der Assistenten, worunter dann andere Kollegen in der gleichen Klinik leiden müssen.

Herzkasperl
27.02.2012, 08:28
Ja, das könnten die Gründe sein... Im Endeffekt ist es dann aber leider so, dass die, die sich nicht an dieser Prügelei um Patienten, OPs und Diensten beteiligen, ein bisschen auf der Strecke bleiben. Da wäre dann sicher die Leitung gefragt, aber die Chefs finden "engagierte" Mitarbeiter häufig toller und sind so Teil des Problems, obwohl sie eigentlich für die Lösung verantwortlich wären. Am Ende fehlt halt dann der Nachwuchs, siehe Umfrage...

sommermensch
27.02.2012, 14:56
Mal ne dumme Frage: Was ist mit der Kinderchirurgie? Wo gehört die dazu?

Kackbratze
27.02.2012, 15:07
Chirurgie. Die meisten Kinderchirurgien suchen erfahrene Assistenten, d.h. meist schon jemanden mit einem Viszeral- oder altem Allgemein-Chirurgen in der Tasche.

Zwirne
27.02.2012, 15:51
Ich muss Kackbratze Recht geben. Es geht meiner Meinung nach jedoch noch über das Problem der "beschixxenen Lebensplanung" - wie er es nennt - hinaus: Ich habe das Gefühl, dass die Zahl der Studenten und Assistenzärzte die mit der Einstellung "Das ist ein Job, bei dem ich morgens um 7 anfange und wehe ich bin um Punkt 15:00 Uhr nicht aus dem Haus" stetig steigt und sogar die Überhand gewinnt. Alles bekommt irgendwie diesen Beigeschmack und die Bereitschaft bzw. auch einfach das Verständnis dafür, dass gerade z.B. in der Chirurgie diese Einstellung fehl am Platz ist, bleibt aus...

dreamchaser
27.02.2012, 16:16
Ich muss Kackbratze Recht geben. Es geht meiner Meinung nach jedoch noch über das Problem der "beschixxenen Lebensplanung" - wie er es nennt - hinaus: Ich habe das Gefühl, dass die Zahl der Studenten und Assistenzärzte die mit der Einstellung "Das ist ein Job, bei dem ich morgens um 7 anfange und wehe ich bin um Punkt 15:00 Uhr nicht aus dem Haus" stetig steigt und sogar die Überhand gewinnt. Alles bekommt irgendwie diesen Beigeschmack und die Bereitschaft bzw. auch einfach das Verständnis dafür, dass gerade z.B. in der Chirurgie diese Einstellung fehl am Platz ist, bleibt aus...

Man muss es ja nicht ganz so militant sehen, dass man Punkt 15 Uhr heimgeht, aber ich finde einen pünktlichen Feierabend durchaus sehr erstrebenswert. Wieso habe ich, nur weil ich Arzt geworden bin, nicht Anspruch auf pünktlichen Feierabend, während jedes Geschäft und Amt pünktlichst schliesst? Jeder kann für sich entscheiden, ob er für etwas interessantes noch bleibt, aber ansonsten gibt es für die Zeit ausserhalb der Regelarbeitszeit die Dienste.

Zwirne
27.02.2012, 16:36
Man muss es ja nicht ganz so militant sehen, dass man Punkt 15 Uhr heimgeht, aber ich finde einen pünktlichen Feierabend durchaus sehr erstrebenswert. Wieso habe ich, nur weil ich Arzt geworden bin, nicht Anspruch auf pünktlichen Feierabend, während jedes Geschäft und Amt pünktlichst schliesst? Jeder kann für sich entscheiden, ob er für etwas interessantes noch bleibt, aber ansonsten gibt es für die Zeit ausserhalb der Regelarbeitszeit die Dienste.

Genau diese militanten Vorstellungen mein ich aber. Gut vielleicht ist es auch nur so in dem Haus welches ich jetzt hier gut kenne, aber ich finde gerade in den ersten Jahren der Weiterbildung ein gewisses Maß an Bereitschaft ein bisschen mehr zu machen - auch im eigenen Interesse - angebracht. Klar, es darf keine Überhand nehmen und sollte auch nicht reine Ausbeutung der "Ressource Assistent" sein, das steht nicht zur Debatte.

Zwirne
27.02.2012, 16:37
Man muss es ja nicht ganz so militant sehen, dass man Punkt 15 Uhr heimgeht, aber ich finde einen pünktlichen Feierabend durchaus sehr erstrebenswert. Wieso habe ich, nur weil ich Arzt geworden bin, nicht Anspruch auf pünktlichen Feierabend, während jedes Geschäft und Amt pünktlichst schliesst? Jeder kann für sich entscheiden, ob er für etwas interessantes noch bleibt, aber ansonsten gibt es für die Zeit ausserhalb der Regelarbeitszeit die Dienste.

Genau diese militanten Vorstellungen mein ich aber. Gut vielleicht ist es auch nur so in dem Haus welches ich jetzt hier gut kenne, aber ich finde gerade in den ersten Jahren der Weiterbildung ein gewisses Maß an Bereitschaft ein bisschen mehr zu machen - auch im eigenen Interesse - angebracht. Klar, es darf keine Überhand nehmen und sollte auch nicht reine Ausbeutung der "Ressource Assistent" sein, das steht nicht zur Debatte.

dreamchaser
27.02.2012, 16:44
Genau diese militanten Vorstellungen mein ich aber. Gut vielleicht ist es auch nur so in dem Haus welches ich jetzt hier gut kenne, aber ich finde gerade in den ersten Jahren der Weiterbildung ein gewisses Maß an Bereitschaft ein bisschen mehr zu machen - auch im eigenen Interesse - angebracht. Klar, es darf keine Überhand nehmen und sollte auch nicht reine Ausbeutung der "Ressource Assistent" sein, das steht nicht zur Debatte.

Militante Vorstellung? Bezeichnest du die lieben Menschen in den Ämtern, die immer dann zuhaben, wenn wir Feierabend haben, auch so, weil sie pünktlich gehen? Ich bin jemand, der sehr lernbereit ist und auch zur Aus- und Weiterbildung von Kollegen schon viele Überstunden gemacht hat - trotzdem habe ich einen Vertrag, in dem meine Arbeitszeiten geregelt sind (ich hatte letztes Jahr übrigens 350 Überstunden - die meisten durch Weiterbildung und Anleitung von jungen Kollegen). Ich denke, du solltest erstmal mit arbeiten anfangen und dann deine Vorstellungen überdenken.

Kandra
27.02.2012, 16:48
Ich denke, dass niemand hier gegen Überstunden in Ausnahmefällen oder bei interessanten OPs/Fällen ist. Wenn das allerdings zur Regel wird und erkennbar ist, dass Überstunden mehr oder weniger fest eingeplant sind, dann finde ich es schon legitim auf sein offizielles Dienstende zu beharren. Ist ja auch in "normalen" Jobs so.
Und es ist nunmal schon häufig so, dass gerade in den chirurgischen und inneren Fächern die "Gefahr" von Überstunden eher höher ist, wie in planbareren Fächern. Als ich zuletzt im Krankenhaus war, hatten wir da auch Assistenzärzte, die hab ich in der früh beim wiegen getroffen und verabschiedet habe ich mich, wenn ich Abends ins Bett gegangen bin. Und sowas verstehe ich nicht unter einem familien- und freizeitfreundlichen Arbeitszeitkonzept.

wjsl
27.02.2012, 23:56
Bei der Teilnehmerzahl und angesichts der mehrfachen Antwortmöglichkeiten ist die Umfrage wohl nicht wirklich repräsentativ...daraus auf Probleme rückzuschließen halte ich für übertrieben.

Auch denke ich, dass sich die Bedingen doch bessern werden, insgesamt. Verglichen mit dem, was noch vor ein paar Jahren lief, hat es doch Verbesserungen gegeben, und es gibt noch immer Leute die sich weiter einsetzen. Man wird irgendwann schon was finden, mit dem man zufrieden ist, heute gibt es ja auch meist sowieso nur befristete Verträge, so dass ein Wechsel gut möglich ist.

Btw: Warum habt ihr euch jeden Morgen gewogen?

Kandra
28.02.2012, 04:20
Ist wohl in der Inneren Standard....die IG und IK Patienten die atm wegen überfülltem Haus auf meiner chirurgischen KPP-Station landen sollen sich theoretisch auch jeden Tag einmal wiegen.
Prinzipiell ist das auch ganz sinnig wenn das Krankenhausessen ******** ist ;) So kann man dem abmagern rechtzeitig per Fremdversorgung entgegen steuern.

Herzkasperl
28.02.2012, 08:07
, heute gibt es ja auch meist sowieso nur befristete Verträge, so dass ein Wechsel gut möglich ist.



Das ist leider nicht richtig. Tatsächlich sind die Kündigungsfristen bei unbefristeten Verträgen i.d.R. kürzer als bei befristeten.

Kackbratze
28.02.2012, 09:36
heute gibt es ja auch meist sowieso nur befristete Verträge, so dass ein Wechsel gut möglich ist.

Nö, der Trend geht zu unbefristeten Verträgen, damit die wenigen Arbeitnehmer möglichst lange an einer Klinik bleiben.