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Zu Gyn: Gyn ist ein supertolles Fach, aber es ist kein Kompromiss. Das muss man wollen. Die Dienstlast ist sehr hoch, unterscheidet sich natürlich je nach Größe der Abteilung und Dienstsystem, aber grade nachts wirst du öfter wach sein als die meisten anderen Fachrichtungen, weil Geburten (und somit ein Ereignis, was dich inkl Doku mindestens 45 Minuten beschäftigt) halt mindestens genauso oft nachts wie tags stattfinden, plus die vorherige Aufnahme der Patientin, die ja genauso nachts stattfinden kann) - und dann eben je nach Haus und Nacht mehrere Geburten. Wir haben um die 1000 Geburten im Jahr, sind im Dienst allein, OA ist zuhause und innerhalb von 10 Minuten da.
Ich persönlich liebe es sehr, aber denk mir oft "wenn ich das nicht wirklich wollen würde, würde ich wegen der Dienstbelastung Fach wechseln". Das ist aber mein einziger Negativpunkt. Ich find deine anderen Ansprüche erfüllt es.
Das mit den Hebammen kann ich gar nicht nachvollziehen, ich hatte in keinem Haus generell Probleme mit den Hebammen und kenn auch niemanden der die hat. Klar kommt man mit manchen besser klar als mit anderen, aber bei Hebammen ist es wie mit den meisten anderen Menschen auch: Bist du nett, sind sie nett. Erkennst du als Anfänger offen an, dass sie einfach mehr können, was einfach so ist, kommen sie besser damit klar, wenn du später Ansagen machst. Bei uns gibts viele enge Freundschaften zwischen Hebammen und Ärzten. Auch hierarchisch ist doch in der Gyn nicht mehr als anderswo. Gerade das Arbeitsklima find ich so toll in meinem Fach, die Nächte sind stressig, aber ich bin ein Team mit meiner Hebamme und kein Einzelkämpfer - wenn wir mal, selten genug, nen ruhigen Abend haben, kuscheln wir uns aufs Sofa und schauen nen Film und quatschen, wenn viel los ist wird die Musik aufgedreht und wir kriegen bestenfalls ein paar Glückshormone bei den schönen Geburten mit den vor Glück heulenden Vätern ab.
Im Vergleich zur Derma ist es aber wohl unverhältnismäßig stressiger.