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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz wieso sich alle immer so an den Schockräumen aufhängen. Das ist eigentlich mit das was am einfachsten läuft. Da hat man die anderen Leute die man braucht ohne große Diskussionen sofort da, man muss sich keinen Raum oder irgendwelche Ressourcen erkämpfen und man kann sich an Algorithmus halten. Bei mir wars damals im Dienst nach ca 2,5 Monaten als einziger UCH im Haus sogar so dass ich dann Traumaleader war. Einen Sonokurs inkl FAST hatte ich da schon, fürs FAST war damals aber der VCH zuständig. (Damals regionales Traumazentrum). Am Anfang habe ich bei jeder Schockraumanmeldung den Hintergrund angerufen. Gekommen sind die in der Regel aber erst wenn feststand dass es was für den Op gibt. Und das ging auch als ziemlicher Anfänger. Es gibt ja nen Algorithmus an den man sich halten kann, dann vergisst man nichts wichtiges. Das Trauma-CT kriegt man live befundet. Die "eigentliche" Arbeit wenn es dem Patienten schlecht geht hat die Anästhesie. Man ist ja auch nicht allein im Schockraum. Man sollte in der Lage sein einen Beckengurt anzulegen und eine Thoraxdrainage zu legen. Alles andere geht mehr oder weniger sowieso in den Op und bis der Patient da war war der Hintergrund locker da.
Da fand ich am Anfang die Patienten die eigentlich nichts klares hatten schwieriger. Da hatte ich wesentlich mehr Schiss dass ich was übersehe.
Und es kommt auch einfach extrem drauf an wie man eingearbeitet wird. Bei mir wars tatsächlich so dass ich deutlich vor dem ersten Dienst, dh sicher noch im ersten Monat tagsüber das Diensttelefon bekommen habe mit einem erfahrenen Assistenten als Backup. Dazu gab's vor dem ersten Dienst viele (bezahlte) Mitlaufdienste. Und ich bin wann immer Zeit war in die Notaufnahme und habe mit Backup Patienten behandelt, bzw wurde angerufen wenn was interessantes war. Das war sicherlich anstrengend aber hat eine ziemlich gute Lernkurve gebracht.
Tage mit viel los gibt's immer wieder, bzw sind je nach Einrichtung die Regel. Da muss man aber primär priorisieren können. Und wenn es wirklich mal mehrere zeitkritische Patienten sind gibt es Hintergrund bzw jenachdem auch andere Fachrichtungen und die Pflege. Und irgendwann ist auch der beschissenste Dienst vorbei.