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  1. #6651
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    Kurzer Einwand @ Davo: Die VRC ist keine kapitalistische Gesellschaft, aber Sie bedienen sich zum Teil kapitalistischer Methoden. Der Staat gibt immer noch in 5 Jahresplänen die Entwicklung der Wirtschaft vor. Staat und Gesellschaft sind noch immer offiziell eine Volksrepublik. Es gibt keine Rechtsstaatlichkeit und das allerwichtigste Merkmal des Kapitalismus fehlt: Unternehmen, die schlecht wirtschaften dürfen untergehen.

    Zumindest bei staatsnahen Betrieben ist das nicht der Fall. Bereits letztes Jahr sind eine Reihe von mittleren chinesischen Finanzinstituten in schwere Schieflage geraten, die aber von anderen staatsnahen und staatseigenen Instituten auf politische Order gerettet wurden. Insofern gibt es Ähnlichkeiten zu den USA, wo viele Marktbeobachter mittlerweile sagen, dass es sich bei den US ebenfalls eigentlich nicht mehr um ein kapitalistisches System im engeren Sinne handelt (seit mind. 2008, eigentlich bereits seit Anfang der frühen 2000 Jahre) und daher mittelfristig auf ein komplettes Desaster zusteuern wird.

    Aber das ist OT.



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  2. #6652
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    Es macht die Sachen aber auch einfacher : D Nicht so viele Leute, die durch Tweeten die Börsen dominieren. Abgesehen von der Spitzenleistung in der Pandemie: das ist echt beachtlich.

    https://www.youtube.com/watch?v=sMtI4Cf-CNI



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  3. #6653
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    @daCapo und Thomas:

    Schon klar. Es gab und gibt in keinem einzigen Land Kapitalismus in Reinform. Den gibt es nur in den Phantasien von Anarchokapitalisten.

    Dennoch ist meines Erachtens recht offensichtlich, dass jene Bereiche der chinesischen Wirtschaft, in denen kapitalistisches Denken und Handeln besonders ausgeprägt ist, besonders gut funktionieren, und jene Bereiche, in denen effizienzbehindernde staatliche Eingriffe besonders ausgeprägt sind, besonders schlecht funktionieren. Was ja eigentlich auch völlig logisch ist.

    Das ist ja kein Widerspruch zu meiner Argumentation, sondern unterstützt sie auf voller Linie. Und stützt somit auch die ursprüngliche Argumentation von GK, um die es ja eigentlich ging.

    Und das ist in den USA ja auch nicht anders. Natürlich gibt es auch dort zum Teil einen enormen Regulierungswahn, z.B. die Umweltgesetzgebung in Kalifornien, oder Bereiche mit enormem Wettbewerbsmangel, wie z.B. die Gefängnisindustrie. Und auch in den USA gilt, was eigentlich völlig logisch ist, dasselbe wie in China: jene Bereiche, in denen es viel Wettbewerb gibt, in die der Staat wenig eingreift, funktionieren besonders gut, und jene Bereiche, in denen effizienzbehindernde staatliche Eingriffe besonders ausgeprägt sind, besonders schlecht.

    QED.

    Aus meiner Sicht ist es eigentlich auch völlig unnötig, als Ärzte darüber zu diskutieren, ob der Staat zu Ineffizienzen führt. Das sehen wir doch im Berufsleben tagtäglich. Insofern hatte GK natürlich Recht.

    Interessant sind IMHO eher jene seltenen Ausnahmen, in denen der Staat sehr effizient gehandelt hat. Wie z.B. bei den Impfkampagnen in den USA, in Israel und in Großbritannien. Die sind wirklich faszinierend, da eben nicht dem Üblichen entsprechend.
    Geändert von davo (15.06.2021 um 18:17 Uhr)



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  4. #6654
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    @ Davo: schon klar. Wir können uns nicht vorstellen, wie weit beispielsweise China hätte sein können, wenn Sie nicht ihren ideologischen "great leap forward" in der Kulturrevolution gehabt hätten und nicht erst Deng Xiaoping in den 80 er Jahren erste marktwirtschaftliche Reformen angestoßen hätte.



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  5. #6655
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen

    Aus meiner Sicht ist es eigentlich auch völlig unnötig, als Ärzte darüber zu diskutieren, ob der Staat zu Ineffizienzen führt. Das sehen wir doch im Berufsleben tagtäglich. Insofern hatte GK natürlich Recht.
    Wie bereits ausgeführt, kann man das nicht so pauschal sagen.

    Weitere Negativbeispiele:
    1) Privatisierung der Eisenbahn in GB oder NZ, wo es Todesfälle durch schlampige Wartung der Netzes gab, während man mit der staatlichen Eisenbahn in Frankreich ein ordentlich ausgebautes Hochgeschwindigkeitnetz zu moderaten Preisen nutzen kann.
    2) Privatisierung der Wasserversorgung in GB oder in Potsdam: Resultat undichte Leitungen und teures Wasser
    3) Bundesdruckerei: Erst verkauft und dann kam man auf die Idee, das es doch besser ist die Mehrheit zu halten
    4) Privatisierung der Uniklinik Marburg&Gießen, die im Grunde als gescheitert gilt. Weitere Uniklinika wurden dann doch nicht Privatisiert.

    Die vom Staat geschaffene Pseudomarktwirtschaft in der DE-Medizin erscheint öfter mal als ineffizient, teuer und langsam. Tatsächlich ein negatives Beispiel, wobei mir auch kein Gesundheitssystem einfällt, wo die Leute sagen: hey das ist super effizient, günstig und schnell.
    DRG-Erlös&Zahlen stehen vor der Gesundheit: Jeder kennt die Geschichten möglichst viel DRG, OPS die sich lohnen, geringe Liegedauer usw. ; und die Pflege als "nerviger Kostenfaktor" in der Bilanz verabschiedet sich so langsam.
    Die Privatisierung von Krankenhäusern hat nicht die gewünschte Effizienz gebracht. Hier im Forum klagen besonders Angestellte von privaten Häusern über miese Arbeitsbedingungen. Immer wieder stehen die Häuser auch in den Medien in der Kritik, nicht nur wegen Arbeitsbedingungen, auch wegen kostensparender Hygiene. Leider öfters mal.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    @ Davo: schon klar. Wir können uns nicht vorstellen, wie weit beispielsweise China hätte sein können, wenn Sie nicht ihren ideologischen "great leap forward" in der Kulturrevolution gehabt hätten und nicht erst Deng Xiaoping in den 80 er Jahren erste marktwirtschaftliche Reformen angestoßen hätte.
    Das ist dieses was wäre wenn...was wäre aus DE geworden, wenn die Weimarer Republik fortbestanden hätte? Was wäre, wenn es den 1. Weltkrieg garnicht gegeben hätte?
    Auch Chinas Stern wird irgendwann wieder sinken mit zunehmender Vergreisung der Bevölkerung, möglicherweise ähnlich wie in Japan. Aber wer hat schon eine Glaskugel und kann in die Zukunft schauen?
    Geändert von daCapo (15.06.2021 um 20:05 Uhr)



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