Wie weiter verfahren?

[RussianAngel]

https://www.aerzteblatt.de/archiv/18...alleingelassen

[anignu]

@Feuerblick: genau das hatte ich geschrieben oder zumindest gemeint. Dass die Einstellung "jeder der mich nach meiner Herkunft fragt ist ein Rassist" ein Problem ist.
Aus meiner Sicht ist die Frage nach der Herkunft eben nicht prinzipiell Alltagsrassismus. Ein Kollege hatte mich das letztens auch gefragt. Ich komme halt aus einem Ort einige Kilometer entfernt. Darf man jetzt nicht mal mehr die Frage stellen wo jemand her kommt? Habt ihr alle einen Schuss im Ofen?
Ja, es mag Leute geben die das rassistisch meinen. Und gefühlt noch mehr Leute die das rassistisch auffassen. Aber lasst doch bitte endlich mal die Kirche im Dorf.

[jijichu]

Ja, es mag Leute geben die das rassistisch meinen. Und gefühlt noch mehr Leute die das rassistisch auffassen. Aber lasst doch bitte endlich mal die Kirche im Dorf.

Und wenn einem im Alltag mehr Leute begegnen, die das rassistisch meinen als umgekehrt? Was dann? Dann liegt das Problem bei einem selbst?

Nochmal: ich bin nicht der Meinung, dass die Frage nach der Herkunft per se rassistisch ist. Aber sie kann (und wird auch) aus rassistischen Motiven gefragt werden. In wie weit belästigt es Dich im Deinem Leben, wenn genau dies dem TE oder mir oder sonst wem widerfährt? Ich hab nicht gelesen, dass er geschrieben hatte, das deswegen alle oder die meisten Rassisten sind, falls ich es überlesen habe, bitte ich um Korrektur.
Ich finde es im Verlauf der Diskussion sehr befremdlich, von jemandem über meine Erfahrungen und darüber, ob mit jemand rassistisch gegenüber auftritt oder nicht und wie ich anscheinend damit umzugehen habe, belehrt zu werden. Anscheinend trifft diese Diskussion bei Euch einen Nerv, ich vermute (ich bitte erneut um Korrektur, falls das nicht stimmt) weil Ihr ebenfalls zu oft über einen Kamm geschert wurdet/werdet.

[Feuerblick]

Da muss ich korrigieren. Mich trifft diese Diskussion, weil ich fürchte, dass wir uns irgendwann aus politischer Korrektheit und Rücksichtnahme auf mögliche Befindlichkeiten des Gegenübers nur noch anschweigen werden. Der eine fühlt sich rassistisch angegriffen, wenn man nach seiner Herkunft fragt, der nächste fühlt sich benachteiligt, weil man nicht gendergerecht spricht und der übernächste fühlt sich herabgewürdigt, weil man nach seinem Beruf fragt. Echt jetz?
Ich gehöre ja zu diesen Menschen, die mit „nett“ wirklich „nett“ meinen. Und wenn am Ende nur noch Smalltalk übers Wetter bleibt, weil alles andere irgendwie problembehaftet ist, dann werden Parties, Kongresse etc. wohl irgendwann sehr stille Ereignisse. Ich persönlich verzichte dann lieber dankend...

[jijichu]

Da muss ich korrigieren. Mich trifft diese Diskussion, weil ich fürchte, dass wir uns irgendwann aus politischer Korrektheit und Rücksichtnahme auf mögliche Befindlichkeiten des Gegenübers nur noch anschweigen werden. Der eine fühlt sich rassistisch angegriffen, wenn man nach seiner Herkunft fragt, der nächste fühlt sich benachteiligt, weil man nicht gendergerecht spricht und der übernächste fühlt sich herabgewürdigt, weil man nach seinem Beruf fragt. Echt jetz?
Ich gehöre ja zu diesen Menschen, die mit „nett“ wirklich „nett“ meinen. Und wenn am Ende nur noch Smalltalk übers Wetter bleibt, weil alles andere irgendwie problembehaftet ist, dann werden Parties, Kongresse etc. wohl irgendwann sehr stille Ereignisse. Ich persönlich verzichte dann lieber dankend...

Danke die die Korrektur, darum hatte ich ja gebeten.
Ich hab jetzt mehrfach betont, dass ich ja nur für mich sprechen kann, und wenn jemand mich einfach fragt, "ach, wo kommst Du denn her?", dann ist das für mich persönlich kein rassistischer Hintergedanke sondern eine interessierte Frage, aus der sich ein Gespräch entwickeln kann. Wenn ich aber von oben bis unten gemustert werde, das Gesicht abfällig verzogen wird und gefragt wird "wo kommst DU denn WIRKLICH her?!", dann kann es durchaus passieren, dass ich es als rassistisch empfinde. Tonfall und Mimik sind schriftlich in einem Forum schlecht rüber zu bringen, aber genau das macht nun mal bei einer Begegnung imho den kleinen aber feinen Unterschied. Das daraus die Furcht vor einer übertriebenen political correctness entsteht spricht leider dafür, dass häufig viel zu schnell die Rassismus-/Nazi-Keule geschwungen und das Gegenüber mundtot gemacht wird. Umgekehrt wird genauso häufig die "sei doch nicht so empfindlich" Axt herangezogen, wie teilweise innerhalb dieses Threads geschehen ist. Da können wir nur alle verlieren.