teaser bild
Seite 122 von 197 ErsteErste ... 2272112118119120121122123124125126132172 ... LetzteLetzte
Ergebnis 606 bis 610 von 984
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #606
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Die ambulante Versorgung ist einfach nicht ausgelegt auf die Menge an Patienten..
    Ui, da hat jemand einen tiefen Schluck aus der Lauterbach-DKG-MB-Propagandasuppe genommen. Daß in Deutschland 9 von 10 Behandlungen ambulant gemacht werden, ist Dir bekannt? Auch während Corona? (Übrigens genau der Faktor, der uns im Vergleich zum Club Med den Axxxx bei Corona gerettet hat, weil die Patienten brav eine Praxis aufgesucht haben und stundenlange Superspreader-Events in überfüllten KH-Ambulanzen ausgeblieben sind).
    Überleg einfach, wieviele Arztkontakte in Deiner Stadt an einem x-beliebigen Tag stattfinden und was wäre, wenn die Patienten auch noch in Deinem KH aufschlagen. Wieviel könnt Ihr pro Stunde extra verkraften? Zwei? Drei? Fünf? Vom Facharzstandard ganz zu schweigen.
    Daß Lauterbach so etwas fordert, ist nachvollziehbar. Niedergelassene Ärzte sind schwer zu steuern, störrisch, stören die Klinikketten beim Geldverdienen und gehören als kapitalistische Kleinbürger sowieso eliminiert, was spätestens mit einem BK Habeck und Wirtschaftsminister Kühnert noch forciert wird. Die DKG hätte gerne noch mehr Patienten und Einfluß, warum der MB auch hier seinen Senf dazugibt und letztendlich die Erhöhung der Schlagzahlen in der Ambulanz auf Kosten und zum Leid seiner Mitglieder fordert, bleibt mir ein Rätsel.

    Aus meiner Fachrichtung:
    Für einen niedergelassenen Radiologen sind Fallzahlen von 40-50 Schnittbildgebungen am Tag (pro Arzt, nicht pro Praxis!) völlig normal. Im KH, selbst bei einem Maximalversorger, vielleicht die Hälfte. Oder noch weniger, wenn viele Unerfahrene da sind.

    Gäbe es keine niedergelassenen Radiologen mehr, dann wäre die Wartezeit auf ein MRT eben nicht drei Monate, sondern drei Jahre. Wobei in der Zeit sich viele Probleme erledigt hätten. Vermutlich gäbe es dann aber auch keine Fachärzte mehr, die zum MB-Tarif im KH roboten würden, wenn die Arbeit sich verzehnfacht hat.

    Übrigens will Jens Spahn die verpaßten Superspreader-Events noch nachholen und "Fieberambulanzen" einrichten. Damit dann die grippalen Infekte jetzt im Herbst dann schöööööön mit den Coronaspreadern vermischt werden. Bezahlt werden soll das ganze von der KV, also von den Niedergelassenen. Die man schon mehrfach als Ersatz-Gesundheitsamt mißbraucht hat. Und wie bei jedem Blödsinn aus dem BMG klatscht der MB Beifall (ich würde den MB überhaupt nicht erwähnen, wenn er sich nicht ständig mit eilfertigem Begrüßen fragwürdiger politischer Maßnahmen ins Bewußtsein rufen würde).
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #607
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902
    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Achtung, jetzt kommt wieder das "ja aaaaaber nur mit Diensten!!!" Gibt es Kreise mit definiertem Ende? Wäre hier ganz schön.
    Das sind genau die berühmten "Unterm-Stricher", die sich später als niedergelassener Facharzt ohne Meckern mit 15 EUR Pauschale für drei Monate unbegrenzten Patientenkontakt zufriedengeben, dafür aber gegen Geld upcoden, IGELN und Privatrechnungen tunen, was das Zeug hält, mittwoch und freitagnachmittag bis 20h noch Betriebsmedizin machen und jedes zweite Wochenende noch extra-KV-Dienste. Ins ZI-Panel geht man dann aber mit 150.000 EUR "Reinertrag" als vermeintlicher "Topverdiener" ein...
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #608
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902
    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Um es konkreter zu machen: es gibt momentan noch viele Nischenfächer, z. B. in der Inneren, wo man theoretisch viel ambulant machen kann (z. b. Rheuma, Angio, Endokrino usw.),.
    Der Mangel an Rheumatologen liegt an vielem, aber nicht an den Ärzten. Es ging los mit der Niederlassungssperre (einfach entsperren wie ein Handy geht halt nicht, wenn die FA-Ausbildung ein paar Jahre dauert), weiter mit Seehofer (heute noch in Amt und Würden) und dem von ihm eingeführten und für ein halbes Jahr angekündigten (!) Budgetdeckel mit den Nebenwirkungen wie Budgetferien, über Zumutungen der ÄK (so kann meines Wissens die WB nicht ambulant gemacht werden, und welcher niedergelassene FA geht nochmal zurück ins KH) bis zu den weltweit einzigartigen Regressen, wo der Arzt für zuviele oder zu teure Medikamente seiner Patienten persönlich haften muss. Speziell als Rheumatologe oder Neurologe steht man da immer mit einem Bein in der Privatinsolvenz. Rekordhalter dürfte übrigens der Berliner Neurologe sein, der 16 Millionen Strafe an die Krankenkassen zahlen muß, weil die verordneten und von den KK genehmigten (!) Therapien angeblich off-label gewesen wären.

    Sowas tut sich natürlich irgendwann keiner mehr an und dann ist das Geschrei groß.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #609
    DE-Systemprofiteur!
    Mitglied seit
    04.07.2002
    Ort
    München
    Semester:
    as horsemen pass by
    Beiträge
    3.807
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Du musst Sozialismus erstmal definieren, bevor du diskutierst. Sozialismus ist nicht gleich DDR, auch wenn die Leitung der DDR von sich und dem Land DDR behauptet hat demokratisch und sozialistisch gewesen zu sein, mag das nicht unbedingt stimmen. Bevor man über Sozialismus diskutiert muss man es definieren. Check!
    Die Kliniken und Praxen in NL und Dänemarke haben garnix mit den Polikliniken der DDR zu tun von der Ausstattung, Qualität bis zur Organisation. Die DDR ist lange untergegangen, ich kenne sie nur von den Geschichtsbüchern, bitte aktuellere Beispiele nehmen und nicht mit irgendwelchen Beispielen aus dem Museum. Check!

    Im Rahmen der Krankenhausplanung der Bundesländer werden Krankenhäuser in den Landeskrankenhausplan aufgenommen werden. Betriebskosten werden durch die Kassen ersetzt und die Länder sind (eigentlich) für den Unterhalt/Investitionen in ihren Kliniken zuständig, nicht der Bund. Funktionieren tut das bedauerlicherweise nicht. Umso wichtiger, dass man sich Länder von ähnlicher Größe wie den Bundesländern anschaut und schaut wie es dort läuft.
    NL ist mit 17 Mio Einwohnern kein Mini-Staat wie Liechtenstein oder Monaco und bevölkerungreicher als z.B. Bayern (nur 13 Mio) oder BW. Es heißt auch nicht, dass alles eins zu eins kopiert werden soll. Das ist ein Denkanstoß: Es geht auch anders. Möglicherweise möchtest du einfach keine Veränderung aus unten genannten Grund? Verständlich. Check!

    Doppelstrukturen sind blödsinn, kannste überall nachlesen, dass OPs und Eingriffe schlechter verlaufen, wenn sie nicht regelmäßig durchgeführt werden im Großen und Ganzen. Es gibt zahlreiche Leitlinien/Studien zu diversen Erkrankungsbildern. Check!

    Qualitätskontrollen an Krankenhäusern sind ein weiteres Problem: Sie gibt es zwar und grobe Fahrlässigkeiten werden vllt noch entdeckt, sie sind aber insgesamt eher ein Farce/Theater. Mein alter Chef hat einige MTAs in Arztzimmer und ins CA-Sekretariat gesetzt, damit der Personalmangel nicht auffällt, die Akten zum Durchschauen waren vorher alle ausgesucht. Die Station hat die externe Qualitätskontrolle sich garnicht angeschaut.

    Warum du gegen bessere Arbeitsbedingungen für Krankenhausärzte sein könntest? Bereits gesagt. Verbesserungen kosten natürlich. Und du priviligierte derzeitige Situation im ambulanten Bereich möchte niemand dort verändern. Was wäre, wenn Ärzte aus dem ambulanten Sektor z.B. für Dienste genutzt werden in den Krankenhäusern in ihrer Stadt? Oder sogar Einnahmen im ambulanten Bereich wegfallen. Diese Bedenken sind berechtigt.
    Ich denke nicht, daß ich für Dich Sozialismus definieren muß, kannst aber gerne den kleinen Kevin fragen, ob er das für Dich übernimmt, ansonsten empfehle ich ein Proseminar Politologie.
    Die Polikliniken sind schon was Struktur und Aufstellung (verschiedene FA unter einem Dach, zentralisiert, fast keine Einzelpraxen) angeht den historischen Vorbildern im ehemaligen Ostblock nicht ganz unähnlich, soviel mal zu Beispielen aus dem Museum, check!
    Die Niederlande zeigen ja grade in der Coronakrise eindrucksvoll, wie überlegen ihr medizinisches System dem deutschen ist, besonders an den Todeszahlen pro 100000 Einwohner, hups, die sind ja im miserablen deutschen Gesundheitssystem deutlich niedriger, wie kommts, check?
    Was haben Leitlinien jetzt mit Doppelstrukturen zu tun, ich bin verwirrt, klär mich unwissenden doch bitte über diese Koinzidenz auf!
    Was die Fallzahlen angeht, haste per se Recht, allerdings darf man nicht vergessen, daß gerade in der Peripherie (Notfall) Eingriffe/OPs oft von einigen sehr erfahrenen OAs/CAs mit Hintergründen aus großen Häusern gemacht werden, da ist die Qualität auch bei geringerer absoluter Fallzahl oft nicht schlechter als anderswo, auch ein Grund, warum die Mindesteingriffzahlen fragwürdig sind. Wenn, dann sollte man die pro Untersucher und nicht pro Haus ansetzen, aber die Diskussion hat ja schon nen Rauschebart.l
    Stell Dir vor, es gibt längst Situationen, daß Niedergelassene zu Diensten in Krankenhäusern herangezogen werden, siehe Portalkliniken/KV Bereitschaftspraxen, welche an Notaufnahmen größerer Krankenhäuser angebunden sind. Teilweise wurde da sogar der Versuch einiger Kliniken unternommen, eine Pseudoweisungsbefungnis dem KV Arzt gegenüber geltend zu machen.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #610
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    1) Doch man muss das vor einer Diskussion definieren, aber es besteht kein ernhaftes Interesse daran deinerseits. (siehe dein Beitrag)
    2) nicht ganz unähnlich trifft es leider nicht. Es fängt bei der schlechten Bezahlung in DDR-Mark an (im Gegensatz zu gut bezahlten MVZ Jobs) und hört bei der Ausstattung (die DDR hatte keine Devisen für eine moderne Ausstattung auf 80er Jahre Niveau). Insgesamt ist es lächerlich das Gesundheitssystem der NL oder von Dänemark mit dem der DDR zu vergleichen, auch weil die DDR seit 40 Jahren nicht mehr existiert.
    3) z.B. Leitlinie Prostata-CA: Da steht klar drin, wieviel ein Chirurg bzw. eine Einrichtung operieren sollte. Wenn 3 -4 Kliniken Prostata-CA in einer Region operieren, ist es nicht für jede Klinik möglich die nötigen Fallzahlen zu erreichen.
    4) Auf dein Gefühl verlässt sich die Leitlinie (bzw. die Studien auf die sie begründet ist) aus guten Gründen nicht.
    5) KV-Praxen, das ist die Einrichtung, wo die Patienten weniger gerne hingehen, sondern die Notaufnahme direkt bevorzugen, stimmts? KV Dienste geben die Niedergelassenen gerne ab z.B. an Ärzte in Weiterbildung (also garnicht FA-Standard). Der KV-Arzt kann auch mal ein Gynäkologe sein, der rheumatische Beschwerden beurteilen soll. Ganz toll organisiert. Hatte an die Dienste n den Abteilungen des Krankenhaus gedacht z.B. in der Inneren gedacht, das will bestimmt keiner machen.

    Insgesamt muss man berücksichtigen, wie bei der Diskussion um die PKV, dass hier monetäre Interessen im Vordergrund stehen. Praxisinhaber zu sein ist lukrativer als MVZ, da holt man auch gern mal die DDR aus der Versenkung zur "Argumentation".
    OPs und Eingriffe sind lukrativ, auch bei kleinen Fallzahlen und mäßiger Qualität, da setzt man sich über die Leitlinie mal hinweg und deklariert es als individuelles wohnortnahes Therapiekonzept.
    Dienste im Krankenhaus möchte niemand langfristig machen.
    Geändert von daCapo (25.09.2020 um 18:35 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook