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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #91
    Registrierter Benutzer
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    Die Lebenshaltungskosten habe ich bei den Studenten aber auch weg gelassen. Von daher passt der Vergleich schon. Ansonsten wären wir aber immer noch bei ca. 250 bis 300 Tsd.



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  2. #92
    small but dangerous
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    Narkosefachzwerg
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    Welcher Lebensabschnitt der beste ist, ist aber sehr individuell. Ich bin mit 35 defintiv deutlich glücklicher als ich mit 25 war. Und im Studium ist man viel flexibler was Urlaube etc. angeht als wenn man im gleichen Alter schon arbeiten muss.
    Und ja, es gibt in jedem Job zufriedene und unzufriedene Leute. In der Medizin gibt es in meiner Erfahrung von beidem nicht ungewöhnlich viele. Wie viele andere schon erwähnt haben, ist Innere an der Uni oft das Paradebeispiel für grottenschlechte Arbeitsbedingungen. Aber (Überraschung!!!) man ist ja selbst für sein berufliches Glück verantwortlich. Neue Stelle, vielleicht neues Fach suchen. Das super einfach verdiente große Geld dürfte für die meisten Berufstätigen, egal ob in der Medizin oder nicht, sowieso eher utopisch sein.



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  3. #93
    Registrierter Benutzer
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    19
    Weil schon öfter die Frage aufkam, was mich an der Medizin gereizt hat: Begeisterung und Interesse fürs Fach. Die ist in Grundzügen auch immer noch da, auch wenn sich das etwas in den Bereich der Forschung verschoben hat. Deswegen habe ich auch die "Innere an der Uni" gewählt, weil mich meine Subspezialisierung fasziniert, und eigentlich nur an der Uni so tief in das Thema eintauchen konnte, wie ich das wollte (mit Forschung etc.).

    Nur: Ich verbringe 80% meiner Arbeitszeit mit dem Schreiben von Briefen, sonstiger Dokumentation, Sekretärsarbeit. Die Patientenversorgung steht hinten an, und ich habe das Gefühl, dass man selbst wesentlich besser fährt (auch in den Augen der Vorgesetzten), wenn man diese eher vernachlässigt. Frau Meier in Zimmer 10 ist nach dem Eingriff dauernd übel? Egal, MCP 10mg, ab nach Hause, wir brauchen das Bett, die Zahlen müssen passen!
    Mein Job ist so scheiße - auch explizit die damit verbundene Tätitgkeit - dass ich mittlerweile soweit bin, dass ich für das Geld, dass meine Freunde verdienen, euch auch den Rasen mähen würde. Es ist gar nicht mal das Geld als solches, das mich so stört (das einzige, was mich an Statussymbolen reizt, wäre eine schöne, große, gut gelegene Wohnung), sondern dass die miese Bezahlung einfach in Linie steht mit einer fehlenden Wertschätzung von eigentlich allen Seiten: Dass man uns in so katastrophale Arbeitsplätze pfercht, während in der Verwaltung jede Sachbearbeiterin ein Büro hat, das größer ist als das des eigenen Oberarztes. Dass einem von allen Seiten ein permanentes "Fuck you" entgegengeschleudert wird - von Vorgesetzten, von der Verwaltung, leider auch oft von den Patienten. Zu diesem Gefühl, irgendwie Leibsklave der Klinik zu sein, gehören auch die nicht-Vergütung unserer Arbeitszeit und die damit verbundene Ausbeutung.

    Ich habe kein Problem damit, prinzipiell viel zu arbeiten. Ich gehe selbst nach 12h-Tagen noch abends ins Labor (mein armer Doktorand, aber ich habe ihm im Vorfeld gesagt, dass es bei mir manchmal später werden kann). Aber auch wenn das dort nicht bezahlt wird, habe ich wenigstens das Gefühl, auch etwas "für mich" zu tun, und was von meinem PI auch wertgeschätzt wird.

    Und wer nun denkt, dass das doch quasi der Fast Track zum Chefarzt wäre: Blödsinn. Nach 11 Jahren Mühle kommt dann erst einmal der PD mit Funktionsoberarzt, wo man weiter für wenig Geld viel arbeiten darf. Nach ein paar Jahren Rumgeschleime beim Chef kommt der APL-Prof und vielleicht eine Oberarztstelle. Inzwischen verdient man brutto vielleicht 20% dessen, was sie in den Großkanzleien verdienen.

    Unternehmensberatung werde ich probieren, aber da sieht die Stellensituation dank Corona sehr mau aus (egal, was die Chefs in den Interviews sagen: Es wird kaum eingestellt. Ich kenne da ein paar Leute), vor allem für Fachfremde (die erfordern eine wesentlich höhere Anfangsinvestition für die Firma, weil man sie erst einarbeiten muss). Ich werde das in einem Jahr oder so probieren, aber auch dann werden die Chancen eher schlecht stehen, es wird ja nur ein Bruchteil der Bewerber einegstellt. Die guten BWLer haben dann noch andere Optionen, ich nicht.

    Inzwischen bin ich fast so weit zu sagen: Scheiß drauf. Werde ich halt Allgemeinmediziner und lebe mein Leben in der Mittelschicht. Habe ich halt dumme Fehler gemacht (dazu gehört das Medizinstudium). Hätte ich besser Informatik an der FH studiert oder BWL oder irgendetwas anderes. Schlechter als Ärzte trifft es die wenigsten Akademiker (die nicht gerade irgendein Orchideenfach studieren).



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  4. #94
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ich versteh es nicht... du findest deinen Arbeitsplatz scheisse und fühlst dich unterbezahlt. Letzteres wäre dir (du würdest sogar das minderprivilegierte Leben in der Mittelschicht akzeptieren... ernsthaft...wenn ich das schon lese...) ja offenbar noch eher egal. Warum zum Geier wechselst du nicht Stelle und ggf. auch das Fach, wenn alles so schrecklich ist? Das meinte ich mit Jammermentalität. Man jammert und jammert, wie furchtbar alles ist und wie toll die Jobs der anderen... aber den Hintern hochbekommen und was ändern, das will ja wieder keiner. Kündige, geh an eine andere Uni, an eine andere Klinik, in eine andere Stadt oder in ein anderes Fach. Oder, wenn dir Prestige und Kohle so wichtig sind, beiß die Zähne zusammen und box dich an eine Position, von der du meinst, dass sie dir zusteht. Aber hör auf zu jammern über das grünere Gras auf der anderen Seite des Zauns. Das ändert nämlich nix.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #95
    Platin Mitglied Avatar von Cor_magna
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    Ah , der letzte Beitrag ist sehr erhellend. Du bist also in die Medizin gegangen, um ziemlich reich zu werden. Also nicht wohlhabend wie viele Ärzte (sagen wir mal alles ab 5 Netto im Monat), sondern schon gut wohlhabend, also eher so ab 10 bis 20 netto im Monat und deutlich mehr.

    Und das Problem: Du lebst was deine Freunden anbelangt anscheinend in einer sehr privilegierten Blase. Zumindest von dem Standpunkt her, dass die deutlich mehr als du als Arzt verdienen.

    Jetzt mach dich auf die Wirklichkeit gefasst: Ärzte stehen zusammen mit guten BWLern und guten Juristen und Informatikern und Ingenieuren (die üblichen Fächer halt) an der Spitze der Akademikereinkommenspyramide. Ja wirklich. Rede mal mit den unzähligen anderen Akademikern aus den Naturwissenschaften (Bio und so) die erschlagen dich wenn sie an der Uni die gerade ihren PHD machen oder dort als Postdoc arbeiten und du jammerst über dein arztgehalt. Oder noch krasser: Geisteswissenschaflter. Hast du dort Freunde? Ich schon. Uncool da Also so Job und Gehaltsmässig.

    Nochmal zurück zum Arztdasein: Als Arzt wird man nur selten richtig reich. Wohlhabend ja, reich ist möglich, aber selten.
    Die alten Labortmediziner von früher oder die Radiologen die sich große Praxen aufgebaut haben. Auch mancher Orthopäde der hobbymässig Knie TEps reinhaut bis zum umfallen. Als Arzt im Krankenhaus wirds aber sehr schwer bis unmöglich Ein Vorstand im Unternehmen lacht auch über Chefarztgehälter (Als Chefarzt ca. so 200 bis 400k im Jahr Brutto), und leider siehst du dich als jemand der es bis zum Vorstand schaffen würde (jenseits der Millionen Brutto im Jahr).
    In der BWL Welt (da zahle ich jetzt auch ITler und Ingenieure dazu, können alle bei großen Konzernen etc arbeiten) ist es auch schwierig so hoch zu kommen, aber dort ist eben die Spanne nach oben viel größer als bei uns. Dafür ist bei uns wirklich jeder irgendwann obere Mittelschicht.

    Darüber hätte man sich aber vorher informieren müssen. Mir persönlich geht diese reine Gelddenke auf den Sack. Gehöre auch eher zu den finanziell interessierten Menschen (ich sag nur ETFs und Aktien etc.) aber dieses reine von Geld gelenkt sein.... damit hättest du echt gut in die BWL Welt gepasst. Wie bereits bemerkt gehts da um nix anderes. Wers mag.

    Ergänzung: Dir passt auch die fehlende Wertschätzung nicht:
    1. Du bist als Assi das unterste Glied der Kette - arbeite dich hoch.
    2. Geh woanders hin wo man dich wertschätzt.

    my 2 Cents.



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