Das ist sicher Fachanhängig. Wenn man z.B. qualitativ gute Augenheilkunde nach dem aktuellen Stand der Diagnostik machen möchtest, kommst du mit den gesetzlichen EBM Vorgaben nicht weit. Ganze Bereiche sind da gar nicht adäquat abgebildet- Stichwort Glaukomvorsorge. Das IQWIG bewertet die Augeninnendruckmessung zum Erfassen des Glaukom Erkrankungsrisikos als negativ (keine Evidenz aus der Studienlage, dass Tonometrien helfen, Glaukome zu erkennen), und so wird das auch von der schlecht informierten Presse, Verbraucherschützern etc. teils verkürzt, teils bewusst inhaltlich falsch weitergetragen.
Das neben der Tonometrie, aber auch zwingend der Kontext gehört, sprich die Papillenbeurteilung, die Beurteilung des Kammerwinkels etc.- und wohl
niemand auf die Idee käme,
alleine aus der Tonometrie ohne den sonstigen Kontext eine Diagnose zu stellen,
das erwähnen die Damen und Herren ach so schlauen Verbraucherschützer natürlich nirgendwo. Um beim Durchschnittsverbraucher bleibt dann hängen: Glaukomscreening ab 40 als Igel? Ne, das ist bestimmt so eine dubiose Abzocke...
Und die doofe Presse treibt die bösen 'IGEL' alle Jahre neu durchs Dorf