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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    ADHS gibt es beim Erwachsenen. Hyperaktivitätssymptome nehmen eher ab, Aufmerksamkeitsdefizit und innere Unruhe sind eher im Vordergrund.
    das was da steht. wer denkt ADHS gibt es nur bei Kindern ist im letzten Jahrtausend hängengeblieben



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  2. #7
    Unregistriert
    Guest
    Ich bin selber Psychologin und mache gerade M2 im Zweitstudium. Super bescheuerte Frage - ohne mehr Infos nicht klar zu beantworten 😤😡😡😡! ADHS kann man nur diagnostizieren, wenn es in der Kindheit schon Probleme gab (siehe ICD) - was in diesem Fall ja nicht vorhanden war. Ich habe Autismus angekreuzt, weil das noch am ehesten gepasst hat, wenn auch eigentlich nicht wirklich (aber er selber sieht kein Problem und scheint nicht zu verstehen, was los ist. Bei adhs leiden die Leute auch selber drunter). Impulsiv oder borderline auf keinen Fall, dazu gibt es keine Anhaltspunkte. Ich finde, diese Frage muss man anfechten. Als ob man aus zwei Sätzen Anamnese so ne Psych-Diagnose raushauen könnte, was für eine Verarsche 🤬!



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    Ich möchte diesen Fall hier noch mal detailliert darstellen:

    "Auf der Psychotherapiestation wurde ein 25-jähriger Mann aufgenommen. Er leide vor allem darunter, dass er wiederholt seinen Arbeitsplatz verloren habe und seine Eltern nun Druck machen würden. Er könne es sich auch nicht erklären, eigentlich arbeite er gerne und komme auch gut mit den Kollegen aus. Er habe den Realschulabschluss gut geschafft, lernen habe er nicht viel müssen, eigentlich hätte er aufs Gymnasium gehen sollen.
    Auf Station fällt auf, dass er häufig zu spät zu den Therapieterminen erscheint oder diese ganz vergisst. In den Gruppentherapien wirkt er innerlich unruhig. Oft fällt er den anderen Patienten ins Wort. Trotz Rückmeldung durch das Pflegepersonal ändert sich das Verhalten des Patienten nicht.

    Welche Störung liegt am wahrscheinlichsten vor?

    - Autismus-Spektrum-Störung
    - manische Episode
    - ADHS
    - impulsive Persönlichkeitsstörung
    - antisoziale Persönlichkeitsstörung"

    Dazu der Auszug aus dem ICD 10 zur emotional instabilen Persönlichkeitsstörung - impulsiver Typ (F60.30):
    "
    "Persönlichkeitsstörungen" erfassen für das Individuum typische stabile und beherrschende (pervasive) Verhaltensweisen, die sich als rigide Reaktionsmuster in unterschiedlichsten Lebenssituationen manifestieren und mit persönlichen Funktionseinbußen und/oder sozialem Leid einhergehen.
    Diese Definition beinhaltet, dass die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung in der Adoleszenz aufgrund der noch vorhandenen Entwicklungspotenziale zurückhaltend gestellt werden sollte. Andererseits lässt sich bei einigen Persönlichkeitsstörungen ein eindeutiges Kontinuum zwischen den Verhaltensmustern in Kindheit und Jugend und denen des Erwachsenenalters nachweisen, sodass auch aus klinisch-praktischen Erwägungen die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung in der späten Adoleszenz sinnvoll sein kann.
    [...]
    Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen."

    Es wird definiert:
    "Für den impulsiven Subtyp müssen mindestens drei der folgenden Verhaltensweisen vorliegen (darunter 2.):

    - deutliche Tendenz, unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln,
    - deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden,
    - Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens,
    - Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden, unbeständige und launische Stimmung."

    Das Verhalten zieht sich seit seiner Jugend durch (Gymnasium nicht geschafft, obwohl ihm das Lernen leicht fiele). Es entsteht ihm dadurch soziales Leid, da er wiederholt seinen Arbeitsplatz verlor. Dies deutet weiterhin auf eine mangelnde Impulskontrolle hin. Das Alter von 25 Jahren passt auch gut zur Einordnung der Diagnose in der späten Adolszens. Die Tatsache, dass er teilweise zu spät zu den Therapieterminen erscheint oder diese sogar ganz vergisst, deutet auch auf einen Impulskontrollverlust hin. Gegen eine ADHS würde hier sprechen, dass er die Schule gut geschafft habe, das Gymnasium aber wegen mangelnder Impulskontrolle nicht schaffen konnte. Er fällt den Patienten andauernd ins Wort, kann also sein explosives Verhalten nicht kontrollieren. Er hört nicht auf das Pflegepersonal, das ihm Rückmeldung gibt, und kann sein Verhalten nicht ändern.

    Quellen: https://www.icd-code.de/icd/code/F60.3-.html und https://www.awmf.org/uploads/tx_szle...11-2011_01.pdf



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  4. #9
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Es ist aber nichts von Wutausbrüchen oder explosivem Verhalten beschrieben. Von Streitigkeiten steht auch nichts in der Fallbeschreibung. Er berichtet von sich, dass er mit den Kollegen gut auskommt.
    Das was da beschrieben ist, ist typisch für ADHS. Offenbar war er intelligent genug, die Realschule gut abzuschließen. vermutlich WEIL er nicht so viel lernen musste.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  5. #10
    Diamanten Mitglied
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    @Bntzrnm:

    Äh... nein Ein Patient mit einer impulsiven Persönlichkeitsstörung würde sich ganz anders präsentieren. In diesem Fall ist die "Impulsivität" ja nur extrem schwach ausgeprägt und in Wahrheit einfach eine Folge der Konzentrationsstörung.

    Die Frage ist völlig eindeutig zu beantworten. Da hat eine Anfechtung keine Chance.



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