- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Da auch in Norwegen zuerst Altenheimbewohner geimpft werden sollen, ist es naheliegend, dass die 25000 bisher Geimpften überwiegend aus dieser Gruppe stammen. Evils Zahlen könnten aus einem Artikel in der Taz stammen, der vermutlich auf einen Beitrag im NRK (Norwegischer Rundfunk) über Todesfälle nach Impfungen in Pflegeheimen zurückgeht. Der NRK bezieht sich darin auf das FHI (Folkehelseinstituttet - vergleichbar dem RKI?) in und das Legemiddelverket ("Arzbeimittelbehörde") ?)
Laut dieser Mitteilung der norwegischen Arzneimittelbehörde zu Impfungen bei über 85-Jährigen mit mRNA-Impfstoffen sterben in norwegischen Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen wöchentlich durchschnittlich 400 Menschen.
Zu den Todesfällen nach Impfungen mit mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 in norwegischen Pflegeheimen steht dort:
An den Impfstoffstudien hatten keine Probanden mit instabiler oder akuter Erkrankung und nur wenige über 85-Jährige teilgenommen. Man könne daher nur vermuten, dass die Nebenwirkungen bei über 85-Jährigen ähnlich seien wie bei den Älteren aus der Gruppe der über 65jährigen Probanden, aber man könne nicht ausschließen, dass für sehr schwer erkrankte über 85-Jährige die eigentlich leichten Nebenwirkungen gefährlicher seie als für jüngere und/oder weniger schwer erkrankte Impflinge.
Deshalb veröffentlichte das FHI am 11.1.2021 folgende Ergänzung seiner Impfempfehlungen:
Für die allermeisten älteren und gebrechlichen Impfkandidaten würde das reduzierte Risiko eines schweren Verlaufs von Covid-19 gegenüber dem möglichen Nachteil von Nebenwirkungen der Impfung überwiegen, aber bei einigen besonders schwer Kranken könnten auch moderate Nebenwirkungen der Impfung ernsthafte Konsequenzen haben. Für Impfkandidaten mit nur noch geringer Lebenserwartung könnte der Nutzen nur maginal oder irrelevant sein. Deshalb wird empfohlen, bei einem Clinical Frailty Scale von 8 oder höher und bei terminal Erkrankten besonders sorgfältig zwischen dem möglichem Nutzen und einem potentiellen Schaden abzuwägen:
For svært skrøpelige pasienter (f.eks. svarende til Clinical Frailty Scale 8 eller høyere) og terminalt syke pasienter, anbefales derfor en nøye avveiing av nytte versus ulempe ved vaksinering».
Geändert von habichnicht (15.01.2021 um 18:44 Uhr)
Die Anwendung eines solchen Scores finde ich sehr sinnvoll. Falls eine Person, die diesen Score erreicht und man eher nicht impfen würde, die Impfung dennoch haben möchte, sollte man natürlich impfen.
Ich verstehe die Argumente von "DieCaro", sehr gebrechliche Prsonen (Endstrecke palliative Behandlung; massivst vorerkrankt und dem Tod sehr nahe) ungerne impfen zu wollen, sehr gut.
Aber ich verstehe auch die Argumente, die besagen, dass es schwierig sein kann, wirklich diejenigen Personen rauszusuchen, die man besser nicht mehr impft und man in der Pandemiesituation dann einfach sagt "Impfen wir diese gebrechlichen Personen eben doch, weil es 1. zu lange dauern würde, sich bei jedem einzelnen lange mit der Vorgeschichte auseinanderzusetzen und man 2. eben doch nicht genau sagen kann, für wen sich die Impfung noch lohnt. Obwohl ich schon denke, dass man mit einer gewissen Berufserfahrung schon häufig richtig liegen würde. Aber "Berufserfahrung" als Entscheidungsgrundlage "pro/ contra Impfung eines alten Menschen" ist letzlich ja nicht wirklich evidenzbasiert und somit auch anfechtbar.
- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
So wird das offensichtlich auch gemacht:
https://www.nrk.no/norge/anbefaler-noye-vurdering-for-vaksinasjon-av-alvorlig-skropelige-personer-1.15322391
Wie ich das verstehe, berät der Heimarzt die Patienten und rät nur selten von einer Impfung ab. Die Entscheidung trifft aber der Patient/Heimbewohner und keinem, der es will, wird die Impfung verweigert.
Darüber habe ich letzte Woche mit gleichaltrigen Freunden telefonisch diskutiert.
Wir waren uns einig darin, dass es sehr schwer wäre zu entscheidenn, wer in einer solchen Situation von der Impfung wahrscheinlich profitieren würde und dass deshalb jeder - natürlich nur nach Zustimmung! - geimpft werden sollte, da ja die Impfung, auch wenn sie keinen Nutzen mehr brächte, doch sehr wahrscheinlich auch nicht schaden würde.
Dann kam allerdings das Argument auf, dass dem schwerkranken Patienten in dem Stadium, um das hier geht, möglicherweise durch die Nebenwirkungen der Impfung zusätzliche Schmerzen und Leiden zugefügt werden könnten, denen kein Benefit gegenüber stünde.
In diesem Sinne verstehe ich auch die Empfehlung des "Folkehelseinstituttet". Es scheint nicht um ökonomische Aspekte zu gehen, sondern um das Vermeiden unnötiger Beschwerden.
Geändert von habichnicht (15.01.2021 um 22:23 Uhr)