Lieber TS,
mir ging es im Studium ähnlich. Nach 5 Jahren und PJ habe ich keine einzige Freundschaft aus der Zeit. Es tat mir auch etwas weh, als ich immer mitgekriegt hatte, wie andere Mit-PJler quasi am ersten Tag schon Freundschaften geknüpft haben und ich stand oder saß einfach nur rum.
Ich bin ein Mensch, der sehr sehr viel Selbstreflexion betreibt, sodass ich zuerst immer überlege, bevor ich etwas sage. Und da meine Meinung zu vielen Themen einfach anders als "Mainstream" ist, wage ich es meist auch gar nicht die auszusprechen um nicht abgestempelt zu werden.
Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich habe gemerkt, dass ich mit den Medizinern freundschaftlich einfach nicht klar komme. All meine Freunde und auch mein Mann und meine Familie sind Nicht-Mediziner und ich fühle mich sehr wohl mit ihnen. Ich habe wahrscheinlich generell ein Problem mit der Mediziner-Mentalität.
Jedenfalls wollte ich dir einfach sagen, dass du nicht der einzige bist, der Schwierigkeiten hat sich anzupassen. Das PJ ist bald vorbei und es geht "richtig" los. Du musst keine Freundschaften auf der Arbeit knüpfen. Ich mache mir auch gar keine Hoffnungen in dieser Hinsicht und möchte es wahrscheinlich auch gar nicht. Auf der Arbeit brauche ich viel Konzentration und möchte einfach in Ruhe gelassen werden