Wie schon erwähnt: Ich glaub, dass du die Welt zu simpel siehst.
Wenn die Allgemeinmedizin im Studium, und auch unter anderen Fachärzten, in den Krankenhäusern, bei den Maximalversorgern, einen anderen Stellenwert hätte, wäre alles anders.
Den soziokulturellen Trend, dass junge, gebildete Deutsche Stadt für toll und Land für altbacken halten, wird man weder mit mehr Geld noch mit einem höheren Stellenwert der Allgemeinmedizin im Studium anpacken können. Klar. Aber man könnte IMHO dennoch viel bewegen.
Man könnte auch einfach dafür sorgen, dass ein höherer Anteil an Medizinstudenten vom Land kommt. Wer am Land aufgewachsen ist, hat im Durchschnitt auch eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, später mal am Land arbeiten zu wollen, als ein Stadtkind. Da bräuchte es dann gar keine Quotenregelung - das würde sich ganz von alleine ergeben. Und man hätte so viel eher zufriedene Absolventen und Ärzte, als mit einer starren Quote.
Aber das ist eben alles Landarztquote, und somit eigentlich nicht Teil dieses Threads. Die Landarztquote hat meines Erachtens, so viele Nachteile sie auch mit sich bringt, durchaus das Potenzial, zur Erfolgsgeschichte zu werden.
Bei der ÖGD-Quote sieht das ganz anders aus. Vor allem auch aus dem einfachen Grund, weil es ein winziges Fach ist, das fast keinem Studienanfänger bekannt ist, das auch genug Absolventen nicht bekannt ist - die Gefahr, dann am Ende enttäuscht zu werden, ist also viel, viel größer als bei der Landarztquote. Deshalb werden sich, denke ich, nur sehr wenige finden, die bereit sind, sich auf eine so winzige und doch sehr spezielle Nische festzulegen.