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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Liebe Mitstreiter,
    Ich habe meinen Common Trunk an einem universitären Maximalversorger in der UCH mit nur wenig OP Erfahrung abgeschlossen. Für die Zeit bin ich sehr dankbar, insbesondere die Intensiv und das Notarztfahren, trotzdem ist für mich klar, dass meine Zukunft nicht in der UCH liegt. Für mich stehen nun die VCH und die URO zur Auswahl, beides an großen Häusern. Bzgl. der Entscheidung tue ich mich jedoch sehr schwer und drehe mich im Kreis:

    Für die VCH spricht der abgeschlossene Common Trunk, das Notfallmedizin/Intensivspektrum, Spaß am Operieren (im Rahmen einer Rotation in eine sehr kleine VCH Abteilung im Rahmen des Common Trunk), die "Anerkennung" und der "Thrillfaktor". Negativ sind die ggf. später schlechten Niederlassungsmöglichkeiten und die langfristig anstrengenden Dienste und OP Arbeitsbedingungen.

    Für die Uro spricht das vielfältige therapeutische Spektrum (operativ, konservativ, endourologisch) und die später guten Niederlassungsmöglichkeiten. Negativ ist hier, dass Notfallmedizin/Intensivspektrum fehlen und mir das Spektrum ggf. doch zu eingeschränkt sein könnte, wenngleich die ausgesuchte Abteilung sehr viele Schwerpunkte und Spezialisierungen bietet.

    Insgesamt ist für mich die Niederlassung nicht primär angestrebt, langfristig ausschließen würde ich diese Option jedoch nicht.

    Nun bin ich sehr unentschlossen und würde mich über Erfahrungsberichte eurerseits freuen. Standet ihr vor derselben Entscheidung? Wie habt ihr euch entschieden und warum war es für euch die richtige oder falsche Entscheidung? Bin über Input sehr dankbar.

    Viele Grüße

    Infusomator



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    1.494
    Zumindest nebenberuflich könntest du immer noch weiter Notarzt fahren. Ich kenne mindestens einen Urologen, der das macht und der hatte glaub vorher nicht mal Erfahrung im anderen Fach.

    Und ich bin weder noch, aber auch Urologie kann viel unterschiedliches operieren! Rekonstruktionen bei Kindern, Unfällen, große Tumor-OPs mit folgender Intensivpflichtigkeit (auch wenn man wahrscheinlich nicht auf ITS eingesetzt wird, aber das sind Chirurgen ja auch eher selten)...
    In einer Schmerztherapie-Station hatten wir sogar mal nen Urologen zur Ausbildung für die ZB Schmerztherapie.

    Aber truba kann sicherlich mehr sagen,ich glaub, er hat auch gewechselt zwischen diesen Fächern



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Moin,

    ich habe meinen Common Trunk in einer größeren ACH/VCH Abteilung (70 Betten und das gesamte Spektrum excl. Transplantation) sowie mein erstes Uro Jahr in einer großen Abteilung (knapp 70 Betten mit rekonstruktiver, endo- sowie robotischer Urologie excl. Transplantation) absolviert. Insgesamt möchte ich, genau wie du, keine der Stationen missen auch wenn ich inzwischen an einer kleinen Klinik arbeite. Als Notarzt habe ich nie gearbeitet und habe auch kein Interesse daran.

    Was ich sagen kann ist, dass deine Beobachtungen insgesamt richtig sind. Allerdings muss man erwähnen, dass man als Viszeralchirurg seine Niederlassungsmöglichkeiten verbessern kann, wenn man sich Proktologie als "Hintertür" (ja, bewusstes Wortspiel ) offen hält. Allerdings können sich das die wenigsten vorstellen.

    Insgesamt gehe ich sonst einfach mal auf deine Punkte ein. Dein Common Trunk spricht nicht nur für die ACH/VCH sondern auch die Urologie. Spaß am operieren passt auch auf beide Fachrichtungen. Gerade wenn du größere Abteilungen ins Auge fasst, kann man auch in der Urologie Zystektomien, Prostatektomien, (Teil)Nephrektomien oder Transplantationen (kommt auf die Abteilung an) durchführen. Z.T Robotisch. Man brauch jedoch einen sehr langen Atem um dort ran zu kommen. Allerdings muss man auch erwähnen, dass die operativen Skills meiner Oberärzte und des Chefs aus der ACH/VCH weit über denen lagen, die meine urologischen Kollegen aufwiesen/aufweisen. Urologie ist eben doch schon sehr spezialisiert und z.T. standardisiert. Die ACH/VCH operieren deutlich mehr offen und müssen dort auch deutlich öfter mal "improvisieren" bei sehr alten und kranken Patienten (die in der Urologie ja dann nicht mehr elektiv operiert werden). Da hat man dann auch mehr Thrillfaktor. Anerkennung ist deutlich höher bei "richtigen" Chirurgen (dafür haben Urologen oft die witzigeren Storys ). Muss man wissen, ob es einem die langen und anstrengenden Dienste wert sind. Allerdings hatte ich in der großen urologischen Abteilung deutlich schlechtere und anstrengendere Dienste mit weniger OP Zeit als in der Allgemeinchirurgie.

    Operative Spektrum ist in der Urologie meines Erachtens deutlich kleiner als in der ACH/VCH. Dort kannst du ja von einer Emmert- Plastik bis zur Transplantation alles machen. In der Urologie gibt es viele verschiedene Teilbereiche (rekonstruktive Uro, endourologisch, offen/robotisch, konservativ) aber das Spektrum ist dann eben doch nur Nieren und ableitende Harnwege, Prostata, Genital. Würde also mMn eher für die ACH/VCH sprechen. Niederlassungsmöglichkeit ist in der Urologie definitiv deutlich besser (z.T. mit Belegmöglichkeit und damit ziemlich guten Einkommensmöglichkeiten).

    Zur Notfallmedizin denke ich, ist es unabhängig von der Fachrichtung. Wenn du da Bock drauf hast (wonach es aussieht) und bereits einen guten Erfahrugnsschatz in der UCH hast, kommt es drauf an dass du dich eben auch außerhalb der Urologie weiterbildest. Denn urologische Notfälle sind deutlich seltener als ACH Notfälle. Aber auch dort sind eben die meisten Dinge internistisch und da ist es wichtig immer über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und kein eingeschränktes Sichtfeld zu haben.

    Das ist meine Sicht. Letztlich kommts drauf an wie deine Lebensplanung mittelfristig aussieht und worauf du mehr Bock hast.
    Doubt kills more dreams than failure ever will.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    218
    Ich kann lediglich meine Erfahrungen aus der Urologie teilen, da ich in der VCH nie war. Ich war sowohl bei einem universitären Maximalversorger als auch in zwei mittelgroßen städtischen Abteilungen tätig. Die Breite des Spektrums unterschied sich hierbei deutlich. In allen Häusern galt jedoch, dass es relativ schwierig war, operativ ausgebildet zu werden. Für einen Großteil ging es damit erst nach dem Facharzt wirklich los. Man muss sich vor Augen führen, dass die chirurgischen Ausbildungskapazitäten doch begrenzt sind. In meiner Uniklinik führte das dazu, dass primär bzw. ausnahmslos die zwei frisch habilitierten Jung-Oberärzte operativ ausgebildet wurden. Davon auch nur eine am DaVinci - da es eben nur einen Roboter gab. Die anderen frischen Fachärzte guckten da weitestgehend in die Röhre und das ist auch das, was ich an allen Kliniken beobachtet habe: Ein Großteil der UrologInnen ist am Ende des Tages doch primär konservativ tätig - auch in der Klinik. Klar stehen da auch mal eine kleine OP, eine große OP-Assistenz oder ein endourologischer Eingriff auf dem Tagesplan. Die großen Eingriffe bleiben am Ende des Tages aber in jeder Klinik ein paar Wenigen vorbehalten.

    Zur Niederlassung: Das Spektrum der Praxen unterscheidet sich ebenso wie jenes der Kliniken deutlich. Von der Praxis mit Belegbetten bis zur rein konservativ tätigen Praxis gibt es alles. Letztere ist aber deutlich in der Überzahl und meiner Ansicht nach wird das Spektrum dann schon sehr eingeschränkt: Viele HWIs, viel Tamsulosin, viel Viagra, viel Nachsorge, ggf. Zystoskopien und Stanzen.



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  5. #5
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Man kann auch nach einer universitären oder maximalversorgenden VCH Ausbildung in ein kleineres Haus wechseln mit ruhigeren Diensten. Die Niederlassung mag vielleicht mit reiner VCH schwieriger sein, aber man kann mit Prokto eine Menge machen oder auch in einem MVZ arbeiten.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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