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Ich denke, dass man sich nicht zu sehr danach orientieren soll, was einem gesagt wird. Gesagt wird zu Rotationen viel. Gesagt wird zur Habil viel. Aber wird das dann auch tatsächlich so gemacht? Da würde ich mich eher bei den derzeitigen Assistenzärzten erkundigen. Auch solche Mentorensysteme sind sehr oft eher Alibihandlungen. Wieviel steckt dahinter? Wieviel bringt es wirklich? Das können dir nur die derzeitigen Assistenzärzte sagen.
Auch die Frage, wie sehr man dir schmeichelt, wie sympathisch die leitenden Oberärzte sind, ist eigentlich relativ egal. Beides ist angenehm, klar. Aber im Arbeitsalltag hat man mit Forschung und leitenden Oberärzten wahrscheinlich nur wenig zu tun.
Und dass die Assistenzärzte "nett" sind, ist zwar sicher wichtig und angenehm, aber noch wichtiger ist IMHO, was sie dir über den Arbeitsalltag erzählen. Gerade in der Neurologie wird man ja oft maximal ausgepresst. Wieviele Dienste? Wann geht man am Abend heim? Etc. Das sind meines Erachtens die wirklich relevanten Dinge. Denn wenn du so viel arbeitest, dass du weder Zeit noch Energie für jegliche Form von Privatleben hast, und das ist an Neuro-Unikliniken leider nicht so selten, ist es auch völlig egal, ob die Stadt wunderbar oder absolut entsetzlich ist
Ich würde, nur basierend auf deinen bisher gemachten Angaben, Uniklinik 3 nehmen. Du kennst sie am besten, die Arbeitsbelastung ist am geringsten, die Stadt ist nach deinen Angaben deutlich lebenswerter als bei Uniklinik 1, es ist realistisch, den FA in Mindestzeit zu machen.
Aber es kommt natürlich auf deine Karriereziele und auf deine Leidensbereitschaft an, darauf, wie sehr du die Habil willst, wie sehr du in einem bestimmten Bereich forschen willst, etc. Trotzdem denke ich, dass du formalen Dingen (wie z.B. Rotationen oder gar Mentorensystem) weniger Aufmerksamkeit schenken solltest, und mehr Infos einholen solltest, wo die Arbeitsbelastung so ist, dass man sie auch langfristig erträgt, dass sie auch langfristig mit einem nennenswerten Privatleben vereinbar ist.