1. Es kommt darauf an, was man statt dem Fleisch isst. Es gibt sicherlich auch so einige Veganer, die sich deutlich „klimafeindlicher“ (wenn man denn daran glaubt) ernähren als Fleischesser.
2. Die Begriffe „guter“ oder „schlechter Mensch“ ist in diesem Zusammenhang absolut unangebracht. Zum Glück kannst weder du noch sonst jemand entscheiden, wer ein guter Mensch ist und wer nicht.
Wie ist es denn wenn ich zB nur Fahrrad fahren würde statt Auto, dafür aber einmal die Woche Fleisch esse? Kann man das denn auf der „guter Mensch“ Skala gegeneinander aufrechnen?
Ist ein Dieb oder ein Bankräuber ein schlechter Mensch? Ja? Und wenn er in einem Elternhaus aufgewachsen ist, das ihm keine Schulbildung ermöglicht hat und er schon als Kind vom falschen Umfeld geprägt wurde? Trotzdem? Wenn er im Münchner Nobelviertel aufgewachsen wäre, wäre er vielleicht Bürgermeister oder Polizist geworden oder „sogar“ Veganer.
Was ist denn eigentlich mit dem Veganer, der jeden Tag eine Avocado isst und gar nicht weiß zu was für einem schlimmen Klimasünder ihn das macht? Wird ihm die „guter Mensch“-Karte dann entzogen?
Ich bin ja normalerweise nicht kleinlich was Begrifflichkeiten angeht. Aber „guter oder schlechter Mensch“ geht wirklich gar nicht. Und zu behaupten man wäre jetzt ein besserer Mensch als jemand anders, weil man kein Fleisch mehr isst, finde ich schon recht skurril.
Übrigens, ich habe nicht vor Kinder zu bekommen. Das ist für die Ökobilanz der Welt vermutlich wesentlich besser als dein Verzicht auf Fleisch. YES, doch noch Gutmenschenstatus gesichert.
Man kann das auch noch weiter spinnen: wenn das „guter Mensch sein“ neuerdings vom „klimafreundlichen Verhalten“ abhängig ist, dann wäre es eigentlich das beste, wenn man erst möglichst viele andere Menschen und dann sich selbst von der Erde tilgt. Ja, langsam wird es absurd. Ist diese Diskussion aber auch schon von Beginn an.