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Wenn dort noch keine Expertise vorliegt spricht das nicht unbedingt dafür, dass du dort erfolgreiche Publikationen als Erstautor backen wirst. Eher wirst du dich zeitlich und nervlich in deiner Freizeit aufreiben für perspektivisch maue Zusatzaufgaben. Ohne bestehende Strukturen, vorhandene Datenbanken, bereits etablierte Studien zum Einklinken usw. würde ich meine Erwartungen zügeln.
Ich habe mal in so einem Umfeld gearbeitet. Habilitationswütiger Chef mit Missing-PD-Komplex. Es war die Hölle. Ständig kurzfristige Chefvorladungen zur Besprechung absurder Wahnvorstellungen von Sackgassenaufgaben. Wenn man ihm dann erkärt hat, dass man nicht übers Wochenende mal eben so einen Ethikantrag schreiben kann für ein Projekt, dessen Fragestellung noch nichtmal festgelegt wurde, und man in derselben Zeit außerdem noch zwei Mal zum Dienst antreten muss, gab es Gaslighting-Predigten zum Thema Leidenschaft und Eignung fürs Fach. Needless to say, der wissenschaftliche Output dieser Abteilung liegt bis heute bei 0.
Natürlich sage ich nicht, dass das überall so sein muss. Ich persönlich bin inzwischen froh, wenn man mich mit dem Zeug einfach in Ruhe lässt. Aber würde ich in einer Abteilung anfangen wollen, in der Forschungsambition beim Vorstellungsgespräch Thema war, dann würde ich vor Vertragsunterschrift sehr auf eine anständige Grundlage und gesunden Realismus beim Chef achten.
Forschung beschließt man nicht einfach mal so zu machen. Erstrecht nicht als 1-Man-Army.