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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
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    Es ist die naive Frage, ob die Standespolitik der Labormedizin sich die Butter vom Brot nehmen lässt in den nächsten 10-20 Jahren und bisher ärztliche Aufgaben einfach abtritt. Ich glaube nicht. Es ist auch nicht ganz korrekt zu glauben, die Labormedizin würde schon jetzt nicht in engen Kontakt mit Klinikern stehen. Ob sie in Deutschland jemals persönlich mit auf die internistische Visite gehen und bei jedem Patienten über Kreatinin-, Calcium, und CRP-Wert mitdiskutieren, ich glaube nicht.

    Hier ein Erfahrungsbericht zur Weiterbildung in der Labormedizin:
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/16...tomatenstrasse

    Wenn man so argumentiert, ist überhaupt die Frage, ob man noch soviele Ärzte braucht und zwar in allen Fächern:
    Eine speziell geschulte MTA könnte (mit KI) Radiologiebefunde erstellen und freigeben und müsste nur bei Unklarheiten sich an den Arzt wenden. Oder eine speziell geschulte OTA dürfte den VAC-Wechsel sowie kleinere OPs machen und ein Chirurg wäre in Bereitschaft. Die internistische Station würde von Arztassistenten und Pflege versorgt inkl. Tagesvisite, Aufnahmen, Medikamente, Untersuchungen, Eingriffe anordnen. Der Arzt würde nur bei Unklarheiten hinzugezogen. In der Psychiatrie gäbe es spezielles geschultes Pflegepersonal und Psychotherapeuten, die ebenso Untersuchungen, Therapien, Medikamente anordnen darf und sich dafür mit den Arzt bespricht. Der Orthoptist und Optiker mit Zusatzausbildung würde Aufgaben des Augenarztes übernehmen.

    Alles Zukunftsmusik, der so auf jeden Fall nicht kommen wird. Ich denke dort, wo es zu viel Belastung für Ärzte momentan gibt, könnten wieder "Ärztliche Aufgaben" von anderen Berufsgruppen übernommen werden z.B. Blutabnahmen/Zugang durch Pflege. Auf der anderen Seite wird das schon seit Jahren diskutiert und ist momentan nicht gewünscht.



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  2. #32
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    Bei der Frage nach "KI ersetzt Ärzte" muss man doch folgendes bedenken:

    KI kann ALLE ersetzen. Wenn die KI also alle Menschen ersetzt, dann ist jeder Mensch arbeitslos... entweder ist das eine Utopie oder eine Dystopie. Das sieht man dann wohl. "Arbeit" kann ja auch ganz unterschiedliches sein.

    Ich wundere mich allerdings immer wieder, wieso "Labormedizin" oder "Radiologie" durch KI ersetzt werden sollen und Internisten oder Chirurgen nicht. Natürlich ist die Automatisierung da etwas anderes, aber letztlich werden Anamnese, Differentialdiagnosen als Hypothese, angeforderte Diagnostik und wahrscheinlicher Befund sowie Therapie der Wahl auch jetzt schon anhand von diversen logischen Mustern durchgeführt. Nichts, was eine KI nicht auch erledigen kann. Mit entsprechender Motorik kann eine KI auch operieren. Vermutlich schneller und präziser als ein Mensch.

    Vermutlich freut sich der Patient weiterhin über einen menschlichen Ansprechpartner. Wie schon gesagt, ob man arbeitslos wird als Arzt oder einfach nur sehr viel schlechter bezahlt, weil man die Position irgendeiner Hilfsperson hat, nur eben besser qualifiziert ist (warum den schlechter Qualifizierten nehmen, wenn man auch den besser Qualifizierten zum gleichen Preis nehmen kann)... das liegt dann an einem selbst.

    Allerdings bezweifle ich, dass wir eine so weit durchautomatisierte Welt noch erleben werden. Es ist letztlich - momentan zumindest - ja auch noch eine menschliche Entscheidung, ob man das überhaupt will.
    Viel wahrscheinlicher ist es allerdings, dass wir durch KI sehr viel sehr gute Unterstützung bekommen werden, die wir noch eine ganz schön lange Zeit sinnvoll steuern müssen.



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  3. #33
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    Wer meint, eine ärztliche Anamnese könnte jemals durch KI ersetzt werden, hat erstere nicht verstanden.



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  4. #34
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    Zitat Zitat von rafiki Beitrag anzeigen
    Wer meint, eine ärztliche Anamnese könnte jemals durch KI ersetzt werden, hat erstere nicht verstanden.
    Wenn Du meinst.
    Aber ich halte das eher für romantisch verklärtes Geschwurbel.
    Sowas besonderes ist eine Anamnese nicht. Und auch ein Arzt ist nicht so etwas besonderes.

    Aber jetzt kommt "oh die Einfühlsamkeit eines Menschen und das fachliche Wissen und die Empathie eines Arztes, so etwas können Maschinen nicht leisten!"
    Sorry, aber ich war schon in genügend Anamnesesituationen...
    1. Kann dieser Grad an Empathie und Einfühlungsvermögen auch von Maschinen geleistet werden den man im Alltag so erlebt
    2. Schließt eine Anamnese durch KI nicht aus, dass da die Komponente Mensch beteiligt ist. Kann ja auch irgendein Mensch sein, der eine sehr viel schmalere Ausbildung hat. Dafür braucht es nicht zwangsläufig einen Arzt. Das Wissen wird durch die KI ersetzt und wenn die weit genug ist, dann ist die Anamnese dadurch zielgeführter und gründlicher.

    Aber ist mir auch egal, was Du meinst oder denkst oder diesbezüglich empfindest. Die Zeit wird es zeigen.
    Und bis die Technik so weit ist, bin ich selbst mehr Patient als Arzt.

    So platt zu suggerieren, dass Menschen die diesbezüglich Deine persönliche - m.M.n. romantisch verblendete - Meinung nicht teilen halt einfach "keine Ahnung haben", das ist allerdings "der Zenit eines guten Argumentes" würde ich sagen



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  5. #35
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    So sehr ich rafiki von seinem Auftreten her für einen arroganten Unsympathen halte (wahrscheinlich braucht er seine gesamte Empathie schon im professionellen Bereich auf und dann ist nichts mehr übrig), so hat er trotzdem Recht.
    Denn Deine Vorstellung von KI scheint romantisch verklärt zu sein, bzw. vielleicht hast Du sie auch nicht ganz verstanden, denn KI ist in erster Linie stochastisch trainiert. Das bedeutet, daß sie in Standardsituationen gegenüber Menschen unschlagbar ist, sobald sie lange genug trainiert wurde.
    Bei Ausnahmefällen versagt sie dagegen, teilweise sogar desaströs, und genau das ist ja der Knackpunkt.

    Eine Standardanamnese bei geplanten elektiven Aufnahmen, wo die Anamnese meist eh nur eine Formalität ist, die keiner nachliest, kann von KI problemlos erfüllt werden.
    In Notfallsituationen oder bei atypischem Auftreten von Erkrankungen wird es Probleme geben, da taugt die KI allenfalls zu Vorauswahl.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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