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Verantwortungsdiffusion, Verantwortung und Arbeit wegschieben wollen, Personalknappheit - all das ist normal an deutschen Kliniken. Bin dagegen mittlerweile überwiegend abgestumpft. ITS Betten gibt es auch grundsätzlich so gut wie nie sofern jemand nicht intubiert und beatmet oder hoch katecholaminpflichtig ist. Dass irgendein Internist je nachts eine ERCP gemacht hätte hab ich auch glaub ich noch nie erlebt, kann mich jedenfalls an kein solches Ereignis erinnern. NSTEMI? Kathetern im Verlauf, das heißt irgendwann nächste Woche; aber Hauptsache mit Blaulicht und Notarzt in die Klinik gebracht. STEMI? Auch Blaulicht und Notarzt - und sobald der Patient in der Klinik ist wird der Hintergrund angerufen der sich dann in sein Auto setzt und - wohlgemerkt ohne Blaulicht - erstmal ne dreiviertel Stunde Anfahrtszeit hat; alles schon erlebt.
Bitterböse zynisch werden hilft manchen. Andere kriegen einen Burnout und fallen lange aus. Aber es stimmt: In der Inneren Medizin gibt es in fast jeder Stadt Stellenausschreibungen. Im Vergleich zur Chirurgie hat das Fach auch den entscheidenden Vorteil, dass man es sich auf so gut wie jede andere FA-Ausbildung anrechnen lassen kann. Wenn du ein Jahr Innere überlebt hast steht dir fast alles offen - viele theoretische Fächer, aber auch Betriebsmedizin oder Allgemeinmedizin. Das heißt keine Dienste mehr, keine Klinik mehr von innen sehen müssen - und immerhin hast du nur noch knapp ein halbes Jahr bis du das geschafft hast, also schon mehr als Halbzeit.