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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Per aspera ad astra Avatar von SkYSkYSkY
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    25.11.2006
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    Im Land zwischen Wald und Meer :-)
    Semester:
    feddich
    Beiträge
    228
    Hallo,

    ich habe mal wieder ein aktuelles Fallbeispiel, welches ich gerne zur Diskussion stellen würde.

    Ihr werdet Nachts um 3 Uhr nachgefordert. Auf dem Melder steht "Nachforderung Analgesie/ Sturz". Nach etwa 10 Minuten Anfahrt steht ihr vor einem Hochhaus. Die Wohnung befindet sich im 5. Stock und ist mit einem sehr langsamen Fahrstuhl zu erreichen.

    Nach Betreten der Wohnung findet ihr im sehr engen Schlafzimmer eine 82-jährige Patientin. Diese ist deutlich adipös und liegt bäuchlings etwas nach rechts verdreht vor dem Bett auf dem Boden. Die Notfallsanitäter berichten, dass die Patientin entweder im Flur, oder im Schlafzimmer gestürzt sei. Sie hätten schon versucht einen Zugang zu legen, dies sei bei deutlicher Adipositas aber leider frustran gewesen.

    Die Patientin ist wach und ansprechbar und gibt an, bereits seit etwa 1 Stunde dort zu liegen. Sie gibt Schmerzen im rechten Oberschenkel an. Euch fällt eine Fehlstellung des rechten Beines im Oberschenkelbereich, sowie ein großes Hämatom mittig des Oberschenkels auf. Außerdem bemerkt ihr ein Monokelhämatom rechts. Die Patientin nimmt Blutdruckmedikamente und Eliquis. Aufgrund der Schmerzen ist eine Umlagerung so nicht möglich. Die initiale SpO2 unter 2l Sauerstoff via Nasenbrille (durch die NFS angelegt) beträgt 85%, RR 90/45 mmHg, HF 101/min., die Patientin zeigt eine angestrengte Atmung mit leichter Tachypnoe.

    So, jetzt ihr
    Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da...
    Franz Kafka (1883 - 1924)



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    27.09.2006
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    4.Wbj-Anästhesie
    Beiträge
    3.666
    Hallo,
    toll das mal wieder ein Fall kommt.

    Mein Vorgehen:
    1) Welche Optionen der Schmerztherapie haben wir an Bord des NEF? Entweder Versuch eines neuen Zuganges oder nasale Gabe von Fentanyl
    2) Nach Wirkeintritt umlagern, vorher ausreichend Platz schaffen
    3) spätestens nach umlagern Zugang etablieren
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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  3. #3
    SOS H20 Tatütata Avatar von Dooly
    Mitglied seit
    14.12.2019
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    1.578
    Cool, will auch wieder mitmachen. Find das gut, was vorgeschlagen wurde. Um ABC in den Griff zu bekommen muss man sie wohl umlagern, also Schmerzen zuerst, solange sie bei Bewusstsein ist.
    Kann man sie danach transportieren durch den Aufzug?



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  4. #4
    Per aspera ad astra Avatar von SkYSkYSkY
    Mitglied seit
    25.11.2006
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    Im Land zwischen Wald und Meer :-)
    Semester:
    feddich
    Beiträge
    228
    Zitat Zitat von Matzexc1 Beitrag anzeigen
    Hallo,
    Mein Vorgehen:
    1) Welche Optionen der Schmerztherapie haben wir an Bord des NEF? Entweder Versuch eines neuen Zuganges oder nasale Gabe von Fentanyl
    2) Nach Wirkeintritt umlagern, vorher ausreichend Platz schaffen
    3) spätestens nach umlagern Zugang etablieren
    Du hast alle Möglichkeiten, die du möchtest. Ich habe auch über die nasale Gabe via MAD nachgedacht, mich dann aber aufgrund der nicht ganz optimalen Vitalparameter für den erneuten Versuch eines i.v.-Zugangs entschieden. Dieser konnte dann am linken Handrücken in Form eines 20G-Zugangs etabliert werden. Daraufhin habe ich 7,5 mg Piritramid fraktioniert verabreicht. Die Patientin war damit zwar nicht schmerzfrei, aber ausreichend analgesiert. Im Anschluss erfolgte die Umlagerung auf die Vakuummatratze. Direkt nach Umlagerung entwickelt die Patientin eine Schnappatmung. Beim Versuch den Puls an der A. carotis zu tasten, bemerken wir ein deutliches "Knistern" unter der Haut. Weiterhin fällt jetzt ein asymmetrischer Thorax auf. Rechts ist der Thorax deutlich hervorstehend und es sind keine Atemgeräusche auskultierbar, links hört man ein vesikuläres Atemgeräusch.

    Zitat Zitat von Dooly Beitrag anzeigen
    Cool, will auch wieder mitmachen. Find das gut, was vorgeschlagen wurde. Um ABC in den Griff zu bekommen muss man sie wohl umlagern, also Schmerzen zuerst, solange sie bei Bewusstsein ist.
    Kann man sie danach transportieren durch den Aufzug?
    Der Transport durch den Aufzug ist natürlich möglich. Allerdings ist uns die akute Verschlechterung dazwischen gekommen. Bedenkt zudem bei den nächsten Schritten, dass bei allen Utensilien die benötigt werden und die nicht im normalen Gepäck vorhanden sind, ein Gang zum Auto erforderlich ist. Dieser dauert aufgrund der Wohnsituation zwischen 5 und 10 Minuten pro Gang (Fahrstuhl etc.).
    Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da...
    Franz Kafka (1883 - 1924)



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  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
    Mitglied seit
    27.09.2006
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    Heim zu Wein und Wald
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    4.Wbj-Anästhesie
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    Zusammengefasst:

    Sturz mit SHT( schliesse ich aus dem Monokelhämatom), klassische proximale Femurfraktur und Spannungspneumothorax durch Rippenfraktur.

    Halsvenen wahrscheinlich nicht sichtbar aufgrund der Adipositas, da der Thoraxdrain noch im Auto liegt würde ich nun in monaldi Position mindestens eine großlumige PVk zur Entlastung einbringen.
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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