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Vier offene Stellen, und trotzdem ein volles Jahr ohne Dienste? Da kenne ich Kliniken, denen es deutlich bessert geht, und die ihre Innere-Assis trotzdem nach kürzester Zeit in die Dienste schicken.
Mir verleiden die Dienste den Job auch am meisten. Dabei mag ich das selbstständige Arbeiten und auch Notfälle, aber die Rahmenbedingungen mit 24 Stunden am Stück bleiben mittelalterlich. Hätt ich die Wahl, könnte ich auf ein Gros der Dienste auch verzichten.
Dennoch halte ich nichts von solchen Extrawürsten. Ich habe mal in einer derartigen Abteilung gearbeitet. Drei Ärzte hatten sich da Sonderregelungen erstritten. Der Stellenschlüssel berücksichtigt so etwas aber nicht. Das hat dazu geführt, dass diese drei Ärzte dauerhaft quasi komplett aus dem Dienstsystem herausgenommen waren und der Rest je nach Urlaubs- und Krankenlage 8 bis 10 Dienste im Monat kloppen musste. Richtige 24h-Dienste. Und ohne Aussicht auf Besserung, denn das Personal war ja da.
So etwas ist die Hölle und als Chef kommt man aus solchen Zugeständnissen kaum wieder heraus. Als Vorgesetzter würde ich so etwas daher ablehnen, um mich nicht selbst mit meinem Team in eine Sackgasse zu manövrieren oder bestenfalls Unruhe und Neid unter den Assistenten zu schüren. Denn "Lust" auf Dienste dürften die wenigsten haben, erstrecht nicht bei zig offenen Stellen.
Du solltest außerdem klären, ob die Weiterbildung ohne Dienste von der Ärztekammer anerkannt wird. Bei uns muss m.W. explizit die Teilnahme am Dienstsystem im Zeugnis stehen. Mit Allgemeinmedizin kenn ich mich aber nicht aus.