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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen,

    Ich bin Assistenzärztin, die im 1. Weiterbildungsjahr ist. Ich habe seit fast 4 Jahren eine statistische Doktorarbeit, die eine Katastrophe ist... Mein aktueller Job ist in derselben Stadt meiner Uni, bietet aber nur max. 2 Jahre Weiterbildungsermächtigung, d.h. spätestens Dezember 2022 muss ich irgendwo anders anfangen. Ich überlege, umzuziehen, eine neue DA am neuen Ort zu finden, die alte DA abzubrechen. Wie realistisch wäre das?

    Ein bisschen Hintergrundinfo:

    Die aktuelle DA habe ich seit 2017. Leider hatte der Doktorvater schon am Anfang keine klare Idee und Vorstellung wie, was, warum passieren wird. Er hat mir einfach Aufgaben gegeben, die ich alle erledigt habe. So viel Zeit und Ressourcen verloren, um Daten zu sammeln, die im Endeffekt als nutzlos bezeichnet wurden. Dieses Jahr habe ich versucht mit den restlichen Daten eine Auswertung durchzuführen. Keine konkreten Anweisungen wie genau das gemacht wird. Ich habe sogar die zuständige Beratung für Auswertungen unserer Uni kontaktiert, die hatten Null Ahnung was genau mein Doktorvater will. Dann vor 2 Monaten hat der Betreuer gesagt, ich muss noch mehr Daten sammeln, weil momentan die Patientenzahl bei 40 lächerlich ist (früher waren die 170, aber laut DV nutzlos).

    Ich arbeite als Assistenzärztin, Vollzeit in einer Praxis von 8 bis 18, fahre 1 Stunde zur Arbeit und 1 Stunde zurück jeden Tag und habe unter der Woche keine Möglichkeit, in die Uniklinik zu gehen und Daten zu sammeln. Am WE habe ich keine Energie und, ehrlich gesagt, kein Bock.

    Mein Wunsch wäre, die DA abzubrechen. Es ist mir klar, dass meine Betreuer blind vorgehen. Die Kommunikation ist auch sehr erschwert, ich habe mehrmals darum gebeten, das Thema zu wrchseln, ohne Erfolg. Auch Mangel an Respekt zu mir im Allgemeinen ist etwas, was mich extrem stört.

    Ich würde sofort die DA abbrechen, aber es gibt auch das Problem, dass ich mich um neue Arztstelle an Kliniken bald bewerben werde (aktueller Job max 2. Weiterbildungsjahre). Ich weiß nicht ob ich beim Bewerben erwähnen muss, dass ich eine abgebrochene DA habe. Und noch schlimmer - dass ich die DA nicht abbreche und über sie beim Vorstellungsgespräch erzählen muss. Einmal beim Berufseinstieg-Vorstellungsgespräch ist es mir passiert, dass die Oberärzte Fragen über die DA gestellt haben, die ich nicht gut beantworten konnte. Ich habe mich blamiert, obwohl ich eigentlich soweit möglich, zum Thema vorbereitet war. Was kann ich sagen, wenn selbst der DV keine Ahnung hat, in welche Richtung wir gehen?

    Es wäre toll, wenn ich Chance für eine Uniklinik hätte. Aber entweder werde ich dumm aussehen, weil ich die DA nicht gut vorstellen kann, oder ich sehe unmotiviert aus, weil ich Abbruch im Lebenslauf habe.

    Ich will einfach eine Stelle finden, wo ich auch parallel eine Doktorarbeit machen kann, mit besserem Thema und Betreuung...

    Ich wäre dankbar, wenn ihr kurz eure Meinung dazu äußert. (:



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Ich habe vergessen noch zu schreiben, dass ich auch überlege, beim Vorstellungsgespräch ehrlich zu sein. Einfach erklären, dass die aktuelle Doktorarbeit nicht gut funktioniert und dass ich an der neuen Klinik neue Promotion beginnen möchte. Wie kann man aber so was sagen und gleichzeitig guten Eindruck lassen, weiß ich nicht...



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Wenn du dich an einer Uniklinik bewirbst, wird ein maßgebliches Einstellungskriterium sein, dass du forschen willst. Bewerber, die sich mit dem ausdrücklichen Wunsch vorstellen, eine Doktorarbeit anzufangen, sind beliebt. Warum du deine vorherige Doktorarbeit abbrechen willst, ist deine Privatsache. Wenn du danach gefragt wirst, dann würde ich sagen, dass dir Forschung wichtig ist, die Rahmenbedingungen aber nicht gepasst haben.

    Von all dem abgesehen weißt du aber hoffentlich, dass du in Deutschland keine Promotion benötigst um praktizieren zu dürfen?!



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Danke für deine Antwort!

    Ja, ich weiß über die Promotion. Ich bin der Meinung, dass man in meiner Fachrichtung - Augenheilkunde - viel mehr Respekt bekommt, wenn man Doktortitel hat, leider. Es ist mir während meiner Arbeit passiert, dass Apotheken von mir ausgestellte Rezepte ablehnen, weil ich 'nicht sicherlich Ärztin bin'. Und das ist Blödsinn, ich habe deutsche Approbation und bin in der Ärztekammer registriert. Und es ist mir auch passiert, dass die Patienten fragen, ob ich Doktor bin, oder nicht und warum nicht.

    Na ja. Es geht um die Ehre, das wollte ich sagen.



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  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    1. Auf einem Rezept muss außer deinem Namen selbstverständlich auch stehen, dass du Ärztin bist. Dann gibt es auch keine Nachfragen.
    2. Nein, du bekommst in der Augenheilkunde nicht mehr Respekt, weil ein Dr. vor deinem Namen steht. Du bekommst Respekt, wenn du gut bist, wenn du vielleicht gut operierst etc. Die beiden Buchstaben sind nur interessant, wenn du eine Uni-Karriere anstrebst. Also, nach dem Facharzt.
    Woher ich das weiß? Facharztweiterbildung Augenheilkunde an zwei Unikliniken, kein Dr.Titel. Hat weder beim Arbeiten in der Klinik noch beim Arbeiten in einer Praxis irgendwen gestört. Gefragt hat mich auch so gut wie niemand (obwohl ich sogar den Patienten immer erklärt habe, dass sie das „Dr“ bei mir weglassen können) und wenn, dann habe ich den Leuten einfach erklärt, dass ich lieber gute Arbeit mache als mich mit einem Titel zu schmücken, der nichts über meine Kompetenz aussagt.

    Kurz: Wenn du keine Unikarriere machen sondern nur Augenärztin werden willst, überleg dir gut, ob du eine Doktorarbeit schreiben willst. Das ist nämlich während der Assistenzzeit extrem fordernd.
    Beim Bewerbungsgespräch würde ich von selbst die abgebrochene Arbeit genauso wenig erwähnen wie im Lebenslauf. Stattdessen würde ich sagen, dass ich durchaus an Forschung interessiert bin und mir vorstellen kann, noch eine Doktorarbeit zu machen, wenn sich etwas passendes ergibt. Das zieht bei Uni-Vorstellungsgesprächen. Die meisten Unikliniken können sich ihre Bewerber auch nicht mehr aus Stapeln aussuchen sondern müssen nehmen, was sich bietet. Da macht man auch Abstriche bei der Doktorarbeit. Ausnahmen gibts, aber ob ich da jetzt arbeiten wollen würde…
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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