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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Sealwolf
    Mitglied seit
    16.04.2004
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    229
    Guten Morgen liebe Foristen!

    Wir (Familie mit 2 Kindern..) spielen mit dem Gedanken, einige Zeit (3 Jahre) ins Ausland zu gehen, bevor die Kinder (5+7) in die weiterführende Schule kommen. Wir interessieren uns besonders für Kanada.

    Ich bin FA (Allgemeinmedizin und Neurologie..). Wir haben versucht, einiges zu dem Thema anzulesen, es bleiben aber Fragen (z.B. ob der FA dort anerkannt wird..)

    Gibt es rund um dieses Thema Erfahrungen o. Tipps? Ist sowas überhaupt sinnvoll durchführbar? Gibt es dort Nachfrage nach den og. FÄ?

    Danke und schönen Sonntag noch!
    S.



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von jijichu
    Mitglied seit
    26.09.2007
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    Beiträge
    2.890
    Schau mal nach Beiträgen von THwak, der war einige Zeit in Kanada (British Columbia, wenn ich mich recht erinnere)



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  3. #3
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
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    38.371
    Eine Bekannte von mir lebt in British Columbia und hat mir gerade die Tage darüber berichtet, dass man auf Facharzttermine bei denen bis zu zwei Jahre warten muss - es sei denn, man hat etwas wirklich Gravierendes. Da geht man dann zum Heilpraktiker. Der Ärztemangel liegt aber offenbar eher daran, dass Ärzte da besch**** bezahlt werden. Von der Anerkennung von Studium und Facharzt mal abgesehen, was wohl auch nicht so einfach geht. In Ontario sei die Bezahlung etwas besser, aber auch da sei es mit Facharztterminen schwierig.
    Ich gehe davon aus, dass der Facharzt dort auch nicht einfach so akzeptiert wird (meinte sie zumindest). Da sind drei Jahre vermutlich etwas kurz für den ganzen Aufwand.
    Sie selbst ist keine Ärztin, hat aber auch einen akademischen Beruf, der in Kanada nur mit zusätzlichen Prüfungen anerkannt würde.
    In ihrem Bereich ist die Arbeitseinstellung der Kanadier wohl auch gewöhnungsbedürftig (ungenau, komm ich heut nicht, komm ich morgen... vielleicht). Sie hat schon mehrfach den Job gewechselt und auch ihr Mann hatte bereits mehrere Jobs.
    Nicht falsch verstehen: Sie lebt seit bald 10 Jahren dort, ist eingebürgert und fühlt sich an sich wohl. Aber es gibt wohl so einiges an Nachteilen und Problemen.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  4. #4
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    da wo die Sonne aufgeht
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    Die Bezahlung der Ärzte ist in Kanada (nach Abschluss des fellowships) deutlich höher als in Deutschland. Das Gesundheitssystem ist generell anders aufgebaut und Vergleiche zu D schwierig, eine Verknappung der Ressourcen im Ggs. zu Deutschland liegt aber schon vor. Große Herausforderung für das Land ist die Weite mit der sehr ausgedünnten Bevölkerung in den nördlichen Gebieten. Das kann man sich schon merken - je weiter oben, umso einfacher ist es, Stellen zu finden. Die großen Zentren (Toronto, Edmonton, Calgary, Vancouver) sind recht kompetitiv.

    Ich bin von 2015-2017 nach meinem deutschen FA (Kinder- und Jugendmedizin) in Ontario gewesen und habe dort ein Fellowship gemacht (offiziell Clinical fellowship, aber mehr research als normal). Ich habe von Neuro und erst recht von Allgemeinmedizin dort wenig Ahnung. Du wirst als deutscher FA dort keine unrestricted licence bekommen, die dir eine 'klassische' Niederlassung ermöglichen würde - das wäre aber auch aufgrund der System-Unterschiede für deine 3 Jahre eine krasse Herausforderung.
    Was viel besser gehen wird, ist ein Fellowship (also der deutschen Subspezialisierung entsprechend). Da hast du eine fellowship licence und bist an einem fellowship program angebunden. Diese sind an den großen Universitäten zu finden, du bist aber halt wieder in der Weiterbildung. Du wirst Gehalt einbüßen (ich hatte im ersten Jahr 65T CAN$ + calls), wirst viel evaluiert, musst Vorträge halten, Dienste abdecken. Du bekommst eine sehr strukturierte Ausbildung mit dem Schwerpunkt wissenschaftlich/theoretischen Wissens, wirst ein kleines wissenschaftliches Projekt haben und durch die Zentralisierung eine hohe Exposition gegenüber Krankheitsbildern haben. Die kanadischen Ärzte profilieren sich weniger durch ihre praktische Fähigkeiten, sondern durch Wissen etc. (musst dir mal die CanMED-Roles anschauen).

    Für die unrestricted licence müsstest du die kanadische residency wiederholen - dafür einen Platz zu bekommen ist sehr schwer (die meisten erfolgreichen internationalen Bewerber haben davor schon ein fellowship in Kanada gemacht, entsprechende Empfehlungsschreiben, teils einen PhD erworben). Ob es als Allgemeinmediziner für entsprechende unterversorgte Bereiche im Norden andere Regeln gibt, weiß ich allerdings nicht. Aber Achtung: Der GP in Kanada sieht auch Kinder (Pediatricians werden nur auf deine Überweisung hin Kinder annehmen).

    Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben.

    Generell war meine Zeit in Kanada super schön, ich habe fachlich und persönlich davon profitiert. Die Arbeitsbedingungen waren zeitweise anstrengend, der Umgang mit den Kanadiern sehr nett, es ist insgesamt ein sehr höfliches, multikulturelles Volk, das allerdings auf dem Land schon ganz schön konservativ / rechts sein kann.

    Viel Erfolg! Lars
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Sealwolf
    Mitglied seit
    16.04.2004
    Beiträge
    229
    Danke für die Antworten! Das klingt für mich leider nicht so gut. Ehrlich gesagt hab ich mich mittlerweile schon ein wenig an eine "ruhigere" Arbeitsweise in der Praxis gewöhnt. Nochmal einen FA machen möchte ich nicht, bin froh das ich mit dem "schrubben" durch bin. Dann schauen wir uns eben eher im europäischen Ausland um; meine Frau votiert für Spanien. Vielen Dank trotzdem und frohes Schaffen!



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