teaser bild
Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 19
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    09.10.2022
    Beiträge
    21

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Vielen Dank für das ausführliche Feedback! Genau diese Zeit für die Patienten ist der Grund, weshalb ich erwäge die Psychosomatik auszuprobieren bevor ich mich der Inneren oder Allgemeinmedizin "verkaufe". Diese "Getriebenheit" kann ich absolut nachvollziehen, die fühle ich aktuell auch, wenn ich Terminpatienten abarbeite. Auch bei Visite würde ich gerne viel intensiver auf die Patienten eingehen können und habe das Gefühl, dass da immer sehr viel Dankbarkeit kommt, wenn man sich mehr Zeit nimmt als eigentlich angedacht ist.
    Ich habe leider echt wenig Ahnung von Psychotherapie (nicht mal selbst eine gemacht), lernt man die Gesprächsführung denn schnell oder kann sich da zumindest in der Theorie ein wenig einlesen?
    Wie sieht denn dein Arbeitsalltag aus abgesehen von den Therapiesitzungen?
    Was sind für dich die Nachteile an dem Fach, die man kennen sollte?



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #7
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    06.12.2017
    Ort
    ER
    Semester:
    Psychiatrie/Psychosomatik
    Beiträge
    868
    Zitat Zitat von Monstera Beitrag anzeigen
    Ich habe leider echt wenig Ahnung von Psychotherapie (nicht mal selbst eine gemacht), lernt man die Gesprächsführung denn schnell oder kann sich da zumindest in der Theorie ein wenig einlesen?
    Wie sieht denn dein Arbeitsalltag aus abgesehen von den Therapiesitzungen?
    Was sind für dich die Nachteile an dem Fach, die man kennen sollte?
    Vielleicht ein wenig zum Verständnis: Psychosomatische Medizin umfasst weit mehr als Psychotherapie. Man sollte sich gut auskennen zum einen mit psychiatrischen Störungen, zum anderen mit somatischen Krankheitsbildern, denn es kommt nicht selten vor, dass Pat. auf die psychosomatische Schiene gesetzt werden, obwohl sie somatisch krank sind oder aber beides parallel vorliegt bzw. sich gegenseitig überlagert. Von daher hat man eine extrem wichtige Funktion als Psychosomatiker.

    Das andere, was evtl. Erklärung braucht: Ärztliche bzw. psychosomatische "Gesprächsführung" ist etwas anderes als Psychotherapie. Leider wird das oft verwechselt. Wäre etwa so, als wenn ein Chirurg in der Ambulanz sein Tun als Op bezeichnen würde, nachdem er den Pat. anamnestiziert und untersucht hat. Psychotherapie ist ein invasiver Eingriff in die Psyche und erfordert eine jahrelange Ausbildung, und, was oft geringgeschätzt wird, eine intensive Selbsterfahrung, da anderenfalls Pat. geschädigt werden können.

    Nachteile am Fach gibt es in der real existierenden Psychosomatik: Als Assistent wird man oft weggehalten von Psychotherapie, da dafür ja "die Psychologen" da sind, als Arzt macht man das Körperliche. Es findet also häufig ein Auseinanderreißen von Körper und Psyche statt. Ansonsten kann ein Nachteil die Geringschätzung durch Somatiker und Psychiater sein, allerdings eigentlich nur, wenn man keinen weiteren Facharzttitel hat.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #8
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    29.01.2012
    Beiträge
    109
    Zitat Zitat von rafiki Beitrag anzeigen
    Vielleicht ein wenig zum Verständnis: Psychosomatische Medizin umfasst weit mehr als Psychotherapie. Man sollte sich gut auskennen zum einen mit psychiatrischen Störungen, zum anderen mit somatischen Krankheitsbildern, denn es kommt nicht selten vor, dass Pat. auf die psychosomatische Schiene gesetzt werden, obwohl sie somatisch krank sind oder aber beides parallel vorliegt bzw. sich gegenseitig überlagert. Von daher hat man eine extrem wichtige Funktion als Psychosomatiker.

    Das andere, was evtl. Erklärung braucht: Ärztliche bzw. psychosomatische "Gesprächsführung" ist etwas anderes als Psychotherapie. Leider wird das oft verwechselt. Wäre etwa so, als wenn ein Chirurg in der Ambulanz sein Tun als Op bezeichnen würde, nachdem er den Pat. anamnestiziert und untersucht hat. Psychotherapie ist ein invasiver Eingriff in die Psyche und erfordert eine jahrelange Ausbildung, und, was oft geringgeschätzt wird, eine intensive Selbsterfahrung, da anderenfalls Pat. geschädigt werden können.

    Nachteile am Fach gibt es in der real existierenden Psychosomatik: Als Assistent wird man oft weggehalten von Psychotherapie, da dafür ja "die Psychologen" da sind, als Arzt macht man das Körperliche. Es findet also häufig ein Auseinanderreißen von Körper und Psyche statt. Ansonsten kann ein Nachteil die Geringschätzung durch Somatiker und Psychiater sein, allerdings eigentlich nur, wenn man keinen weiteren Facharzttitel hat.
    Da wuerde ich mitgehen, auch wenn ich als Allgemeinmediziner natuerlich viel Erfahrung in Gespraechsfuehrung mitgebracht habe, ist systematische PT doch nochmal ganz was anderes; gott sei dank wird man bei uns als Arzt nicht aufs somatische Abstellgleis gestellt, sondern behandelt immer auch eigene PT-Pat unter enger Supervision!
    Den Nachteil mit dem fehlenden Respekt somatischer Kollegen haette ich auch genannt, durch meinen vorhandenen FA gehts mir da sicher besser als anderen ohne, trotzdem kommt das immer wieder vor; manchmal kann einen auch anstrengen, dass sich in der psych halt auch viele auffaelige persoenlichkeiten tummeln, ich nehm mich da auch gar nicht raus 🤪... Fuer MICH ist auch ein weiterer Nachteil, dass ich schon viel von meinem somatisch Erlernten aufgeben musste, weil doch viel ueber Konsile der entsprechenden Fachrichtungen laeuft; andererseits mach ich auch noch viel allgemeinmedizinisches Zeug, behandel so die kleinen Sachen und mach auch mal n Abdomensono odeer so; radiologische Bildgebung, aufwaendigeres Labor und solche Dinge sind aber eher schwierig, da nicht extra verguetet....

    Sonst waere so ein typischer Tag: Fruehbesprechung, teils anschliessend super-/ intervision Gruppentherapien leiten, Aufnahmen, med Sprechstunde, die Einzelsitzungen plant man selbst zwischenrein/ am nachmittag; dazwischen viel emails lebsen/schreiben, briefe, krisenintervention, etc.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #9
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    09.10.2022
    Beiträge
    21
    Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, meine Wissenslücken zu füllen, was die Psychosomatik angeht ;) Ich hätte da wirklich mal famulieren sollen. Ich hatte immer den Eindruck, dass man beim Einschlagen des Weges in Richtung Psychiatrie/Psychosomatik den klassischen Fächern ein Stück weit den Rücken kehrt, was mir schwer fiel, da ich die im Studiums schon sehr faszinierend fand. Möglicherweise würde mir die Arbeit in diesem Bereich aber doch sehr viel Spaß machen.
    Mein derzeitiger Plan ist, erstmal mind. ein Jahr Innere zu machen, da man das so oder so benötigt. Im Verlauf werde ich mir die Psychosomatik in einer Hospitation mal anschauen. Dann bin ich vielleicht ein bisschen schlauer, ob mir das liegt.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    29.01.2012
    Beiträge
    109

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Mindestens 1 Jahr Innere als Grundlage fuer die Psychosomatik sehr sinnvoll!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook