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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
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    Beiträge
    2
    Ich erstelle gerade eine Fallvorstellung zur akuten benignen Myositis im Kindesalter und habe irgendwie einen Denkfehler.
    Laut Literatur kommt es bei einer postinfektiösen Myositis zu Muskelschmerzen und deutlicher CK-Erhöhung, aber nicht zu einer Myoglobinurie und zu keiner Kreatinin-Erhöhung.

    Meine Frage:
    Liegt nicht bei jeder Myositis eine Rhabdomyolyse zu Grunde? Ohne Zerfall von Muskulatur wäre die CK ja nicht erhöht. Und warum kommt es trotz massiver CK-Erhöhung nicht zu einer Myoglobinurie?

    Ich stehe trotz intensiver Recherche auf dem Schlauch... Wer kann mir bitte helfen?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    1.451
    Das Problem ist, dass bereits die Rhabdomyolyse schwamming definiert ist. Die meisten Autoren setzen eine 5-fache Erhöhung der Plasma-CK an, da dies auch die Schwelle für mögliche Nierenschäden ist. Die 'klassische' Trias aus Myoglobinämie, Myalgie und Muskelschwäche hat zudem eine sehr variable Ausprägung. CK Erhöhungen können auch im Rahmen von anderen Grunderkrankungen auftreten (exemplarisch: malignes neuroleptisches Syndrom, Epilepsie, rheumatoider Formenkreis, CKD).

    Wieso eine Myoglobinurie trotz massiver CK Erhöhung im Rahmen einer Rhabdomyolyse nicht obligat ist, kann ich dir nicht beantworten. Es ist aber allgemeiner Konsens, dass die CK Erhöhung sehr gut mit dem Risiko eines ANVs korreliert.
    "This sentence contains ten words, eighteen syllables, and sixty-four letters."
    - Wolfram|Alpha



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.735
    Ich hab jetzt mal ein wenig recherchiert... man soll ja auch mal über den Tellerrand blicken

    Folgende Papers hab ich u.a. gefunden:

    https://boris.unibe.ch/32280/1/15010...ticle_4003.pdf

    https://ppm.edu.pl/docstore/download...C3B6ED7BE0.pdf

    https://ijponline.biomedcentral.com/...52-021-01002-x

    https://www.sciencedirect.com/scienc...29693X22001774

    https://europepmc.org/article/med/36291377

    Mein Eindruck war, dass es einfach eine empirische Beobachtung ist, dass Myoglobinurie und Kreatinin-Erhöhung nicht oder zumindest nur sehr selten vorkommen.

    Im ersten Paper der obigen Liste wurde Rhabdomyolyse übrigens einfach definiert als Vorhandensein einer Myoglobinurie. Sie war selten (in jenem Paper 3% aller Fälle), führte aber dann in 80% dieser Teilmenge zu einem Nierenversagen.



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