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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #26
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    long time ago
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    Ja: und die Feuerwehr wird auch nicht nur bezahlt, wenn es brennt. Stichwort: Vorhaltekosten.
    Wissen macht nichts.



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  2. #27
    Registrierter Benutzer
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    Was für mich in der letzten Zeit die Arbeit sehr erschwert, ist der Datenschutz. Ich finde, es wäre ausreichend, dass wir im Gesundheitswesen an Schweigepflicht wie auch schon früher gebunden sind. Aktuell wegen des Datenschutzes komme ich leider gar nicht oder sehr verzögert an die Vorbefunde, dadurch besteht die Gefahr für Behandlungsqualität und Gefahr für unnötige Doppeluntersichungen oder das wichtige Informationen untergehen.

    Klar, bei Aufhebung von aktuellen Datenschutzregularien besteht geringe Gefahr des Missbrauchs. Die Sicherheit der Patienten für zeitnahe gute Behandlung wäre jedoch höher. Und wenn jemand die Daten wirklich missbrauchen möchte, würde es ja trotzdem tun können. Zudem ist es ein enormer Papiermehrverbrauch.

    Außerdem würde ich mich wünschen, dass in den Schulen, Unis Gesundheitsförderung als Fach etabliert wird (gesunde Ernährung, Kochen gesunder Mahlzeiten, Stressmanagement, Selbstvertrauen, Glück etc.), wie bereits in Schweden der Fall ist. Und generell mehr Gesundheitsförderung seitens der Politik(gute Radwege, gesunde Schulmahlzeiten, mehr Sportaanlagen, ggf.kostenloses Obst in den Schulen).
    Dann hätten wir mehr gesunde glückliche fitte Beitragszahler und Steuerzahler und mehr Zeit und Geld für die Patienten.



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  3. #28
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    *schmunzel* Soso, man will die DRG in den nächsten Monaten abschaffen. Welches Konzept soll denn stattdessen verwendet werden? Steht das denn schon? Irgendwie habe ich davon noch nichts Belastbares gelesen.
    Ich habe gerade eine Zoom-Vortrag über die geplante Krankhausreform mit Prof. Karagiannidis und Prof Busse (beide in der Regierungskommission) gesehen:

    Der Plan sieht folgendermaßen aus:

    -aus den DRGs ohne Pflegepersonalkosten (=aDRGs) wird nochmal ein Vorhaltebudget ausgegliedert, das pauschal an Krankenhäuser je nach ihrem Vorhaltelevel gezahlt wird. Dieses Vorhaltebudget soll ca. 20% (?) der bisherigen aDRGs ausmachen. Es bleiben sogenannte "rDRGs" übrig, die die medizinischen Leistungen und Prozeduren abbilden.

    -Kernstück der Reform wird die Unterteilung von Eingriffen/Prozeduren in bestimmte Leistungsgruppen, und die Einteilung von Krankenhäuser in Level, gemäß ihrer Vorhaltestufe/ihrem Vorhaltelevel.

    -Geplant sind 3 Vorhaltelevel für KH:
    Level I: Grundversorgung (mindestens Abteilung Innere und Chirurgie)
    Level II:Fachkliniken
    Level III: Maximalversorger und Universitäten

    Level I soll sich dabei in level In: stationäre Notfallversorgung mit Notaufnahme (mind. Innere und Chirurgie) und Level Ii: praktisch eine tagesklinische Grundversorgung ohne Übernachtungen unterteilen.

    -Bestimmte Leistungen in einer bestimmten Gruppierung sollen dabei nur von Kliniken eines bestimmten Versorgungslevels erbracht werden dürfen.
    Beispiel: Hämodialyse dürfte von allen Kliniken Stufe I bis III erbracht werden, ECMO aber nur von Stufe III.

    Soweit zum System.

    Aus meiner Sicht beinhaltet das System , so wie es präsentiert wurde, einiges an Sprengstoff:
    -Ca. 50% der kleinen Häuser mit nur Innere und Chirurgie, die aktuell wohl am ehesten eine Grundversorgung sichern (z.B. im ländlichen Raum) würden laut Schätzung der Vortragenden in das Level Ii fallen und damit keine vollstationären Behandlungen mit Übernachtung mehr anbieten (habe die genaue Zahl der KH die das betrifft nicht mehr im kopf, leider).
    Dort wird dann über Tagespauschalen abgerechnet, und der Fokus liegt auf pflegerischen Leistungen. Diese Krankenhäuser würden dann zum ambulanten Sektor umgewidmet, und erhalten keine Vorhaltepauschale (und so wie ich verstanden habe, kein Pflegebudget) sondern nur tagessätze.
    -Es ist eine stärkere Kooperation zwischen den Kliniken der einzelnen Level geplant: bedeutet aber auch: Das Haus der Maximalversorgung (Stufe III) verlegt Patienten irgendwann in die Stufe In oder Stufe Ii-Klinik. Diese wären dann "Zwischenkrankenhäuser" zur pflegerischen Weiterversorgung bis zur Entlassung.
    -Auch für die ärztliche Weiterbildung ist explizit eine Kooperation zwischen den Versorgungsstufen geplant. Das heißt jeder Weiterbildungsassistent muss einige Zeit an einer Stufe I Klinik gearbeitet haben und einige Zeit an einer Stufe III Klinik.
    Bedeutet: Maximalversorger soll Pflicht werden. Bedeutet auch: ggf. Standortwechsel in der Weiterbildung.
    -Für die Pflege sind geteilte Betten ohne Fachzuordnung geplant: Akutpflegebetten. (Zumindest für Innere und Chirurgie). Ich persönlich mache mir da etwas Sorgen um die fachspezifische Kompetenz
    -Während die Pflegekosten aus den DRGs ja schon ausgegliedert wurden, sollen die Arztkosten nicht ausgegliedert werden ("zu teuer") und in den rDRGS inkludiert bleiben. Ich befürchte, dass die KHs dann dort sparen werden zukünftig.

    Interessanter Vortrag. Ich finde die Pläne jedoch in Teilen nicht gut, bzw. sogar gruselig.
    Insbesondere die geplante Ambulantisierung, der gemeinsame Bettenpool, die Finanzierung der Arztstellen, aber auch die Pläne zur Weiterbildung haben es m.E. in sich.

    Es scheint so zu kommen, wie wir schon in anderen Threads diskutiert haben: zunehmende Zentralisierung und "Zwang" für das Personal an größere Kliniken zu gehen bzw. teilweise auch mobiler zu sein.

    Für mich nur erschreckend: wie schnell es jetzt doch geht! Vom Theoretisieren hier im Forum, hin zum Gesetzgebungsprozess, der schon 2023 starten soll.
    Für mich erstaunlich: Wie überzeugt die Experten waren, dass ihr Konzept alternativlos ist.


    Was haltet ihr davon?


    (Disclaimer: alle Darstellungen/Informationen so wie ich sie verstanden habe. Irrtümer vorbehalten. Keine Gewähr für Richtigkeit.)
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  4. #29
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
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    Klar, vieles ambulantisieren ist eine hervorragende Idee, weil MFAs/MTAs gibt es ja im Überschuss.... Ach ne halt...ääh...oh...

    Unsere Ambulanz platzt aus allen Nähten und wenn dann da jetzt noch Patienten dazu kommen, die jetzt noch stationär liefen und in Zukunft plötzlich ambulant operiert werden sollen, dann Gute Nacht...



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  5. #30
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Naja, ein System, bei dem man in der Weiterbildung zwingend das Haus wechseln muss, gibt es in der Schweiz ja schon. Finde ich persönlich sogar gut. Natürlich immer vorausgesetzt, man bekommt dann auch eine Stelle in einem „großen“ Haus.

    Prinzipiell ist es sicher auch nicht falsch, vieles zu ambulantisieren (seltsame Wortschöpfung). Viele Dinge werden ja nur deshalb stationär gemacht, weil sie sich ambulant nicht rechnen.
    Auch wäre es durchaus sinnig, dass manche Dinge eben nur in Zentren angeboten werden. Wenn man manchmal sieht, wie kleine Häuser Patienten mit allen Vieren festhalten, die Therapie aber jenseits aller Leitlinien und Standards ist… Und dass Omma Erna dann halt nicht jeden Tag Besuch bekommen kann - nun ja, es gibt Länder, da überleben die Ommas das auch.

    Und ob nun MFA fehlen oder Pflegekräfte ist dann auch Jacke wie Hose. Vielleicht ringt man sich durch und macht den Job attraktiver, dann kommt auch Nachwuchs.

    Ansonsten lehne ich mich entspannt zurück. In diesem System sind so viele einzelne Spieler, die alle gern ihre Schäfchen im Trockenen haben möchten, dass ich da mit keiner schnellen Lösung rechne. Die Neuordnung ambulanter Operationen im Krankenhaus dauert demnächst auch schon zwei Jahre ohne dass sie auch nur in Teilen abgeschlossen wäre. Und die müsste man dann ja auch nochmal überarbeiten. Da fließt noch viel Wasser über diverse Flüsse ins Meer, bis das alles sortiert ist.

    Die feuchten Träume von Kalle und Konsorten müssen unter Garantie noch warten. Oder… und das möge wer auch immer verhüten, es gibt eine mit heißer Nadel gestrickte Lösung, die dann zwangsläufig floppt.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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