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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von Züschata Beitrag anzeigen
    I
    @rafiki: Was wären denn deiner Meinung nach wertvolle Erfahrungen bzw. Zusatzqualifikationen, die sich in einer Höhervergütung übersetzen? Man kann ja doch recht viel machen, und so eine Privatklinik möchte sich sicher auch offiziell etwas auf die Fahne schreiben können. Bei vielen Zusatzqualifikationen hat man jedoch das Gefühl, dass die Anforderungen total den Rahmen sprengen, z.B. zertifizierter DBT-Trainer zu werden oder das ein oder andere Traumacurriculum zu absolvieren. Was würdest du vielleicht auch konkret empfehlen, das man als fortgeschrittener Assistent oder FA sinnvollerweise verfolgen könnte?
    Erfahrung bedeutet schlicht und einfach Berufserfahrung, möglichst breit aufgestellt, d. h. öffentliche und private Medizin, stationäre, teilstationäre und ambulante Medizin, möglichst viel davon in verantwortlicher/leitender Position.
    Beispiele für Zusatzqualifikationen: Doppelfacharzt jeglicher Art, mehrere abgeschlossene Psychotherapieverfahren zusätzlich zum Grundverfahren, z. B. Traumatherapie, Hypnotherapie, Logotherapie. Außerdem Weiterbildungen in Ernährungsmedizin, Schlafmedizin, Sportmedizin, Naturheilverfahren. Eine wirtschaftswissenschaftliche Qualifikation ist auch nicht schlecht.
    Das sind natürlich enorme Investitionen und es braucht viel Zeit zum Erlernen. Das heißt also, dass man nicht sofort ab Facharzt sehr große Summen verlangen kann. Wenn man zu früh in solche Bereiche geht, dann ist die Gefahr, Schaden anzurichten, groß; ebenso auch, schnell "entsorgt" zu werden, wenn man es nicht packt. Von solchen Unternehmen, die einen Frischfacharzt zur Leitung machen wollen, sollte man tunlichst die Finger lassen.
    Selbstbewusst auftreten und fordern gegenüber Geschäftsführern kann man eben erst wirklich, wenn man richtig was zu bieten hat.
    Vorsicht vor: "das ein oder andere Traumacurriculum". Eine qualifizierte Traumaweiterbildung, anerkannt von der DeGPT ist sehr umfangreich und aufwendig. Mit ein paar EMDR-Kursen kann man Pat. nicht adäquat behandeln.
    Als fortgeschrittener Assistent habe ich mich damals erstmal umgeschaut, was es alles so gibt (z. B. auf einem der großen PT-Kongresse, z. B. Lindau) und nebenher ein Aufbaustudium begonnen. Ansonsten ist man ja als Assistenzarzt ganz gut beschäftigt. Ab FA hat man gute Möglichkeiten: Sich dort anstellen lassen, wo man seine Fortbildungen gut ausleben kann, örtlich und geistig flexibel bleiben. Und das Wichtigste: immer für gute Supervision und Selbsterfahrung sorgen, das beginnt erst richtig ab Facharzt.



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  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    @rafiki: Du hast natürlich Recht, dass es für eine gute Ausbildung und zur guten Behandlung der Patienten nicht ausreicht "mal den einen oder anderen Kurs" zu belegen.

    Dennoch glaube ich, dass man in Verhandlungen nicht unbedingt tief stapeln muss nur weil man noch keine 10+ Jahre Arbeitserfahrung nach dem FA hat.

    Ich finde auch, dass es unheimlich demotivierend sein kann, zu hören, dass es so lange dauern kann, bis man etwas richtig kann.
    Und ich frage mich, ob es wirklich so sein muss, oder ob es zum Teil nur deine persönlichen Ansprüche sind (die dir natürlich zustehen-keine Wertung).

    Du solltest aber auch bedenken: Gerade in den sprechenden Fächern gibt es eine massive Versorgungslücke. Die Leute finden einfach keinen Psychiater, zeitnah, obwohl sie einen bräuchten. Das nehme ich hier zumindest so wahr.
    Dann ist es immer noch besser, jemand hat ein paar Kurse belegt, als gar keine, auch wenn es dann vielleicht zu einem voll zertifizierten Therapeuten (für Traumatherapie oder was auch immer) noch fehlt.
    Meine Meinung
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    07.02.2015
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    26
    Vielen Dank für eure Antworten!
    rafiki du machst mir einen sehr engagierten Eindruck und scheinst bereit zu sein viel Input für deine berufliche Qualifikation zu leisten (keine Wertung, nur meine Feststellung aufgrund deines Beitrages).
    Aus meiner Erfahrung ist die Stellensituation im Bereich Psychiatrie/Psychosomatik so angespannt (zumindest regional) , dass die ganzen genannten Qualifikationen gar nicht nötig sind, um eine gute Verhandlungsposition zu haben. Ich sage nicht, dass das gut ist, aber es ist aus meiner Erfahrung einfach die Realität. Wenn man also einen FA hat und im persönlichen Kontakt nicht völlig Banane rüberkommt und die deutsche Sprache gut beherrscht, habe ich den Eindruck, dass man sich vor Oberarztstellen schon kaum retten kann, auch wenn man das nicht Mal unbedingt anstrebt (Stichwort: mehr Erfahrung sammeln).
    Ob das jetzt inhaltlich sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Sicher kann man noch mehr rausschlagen, wenn man über die genannten Zusatzkompetenzen verfügt, aber für eine OA Stelle (auch mit übertariflicher Bezahlung) brauchts das meiner Einschätzung nach aktuell nicht.



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  4. #9
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    26
    Btw. bevor wir hier völlig abdriften, falls noch jemand Antworten auf meine Fragen aus dem Eröffnungspost bzgl. wann ist mit den neuen Tarifverträgen zu rechnen und welchen würdet ihr als Grundlage für die Verhandlung wählen? hat: gerne her damit .



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  5. #10
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    @rafiki: War ungelenk formuliert. Ich habe tatsächlich explizit an dieses Curriculum gedacht. Das kann man aber eben nicht nebenher machen, sondern braucht eigentlich einen Zugang zu vielen Traumapatienten. Ich stelle mir vor, dass man damit aber einen riesigen Teil seiner beruflichen Ressourcen darauf verengt, wodurch es für mich schon kaum machbar (und sinnvoll) erscheint. Wie bei der DBT Ausbildung hat es für mich auch einen leicht kommerziell-bindenden Duft.

    Ich würde mich was das Tiefstapeln anbelangt auch den beiden anderen anschließen wollen, wenngleich ich natürlich (noch) nicht die Erfahrung einer Verhandlung machen konnte. Gefühlt gibt es kaum noch psychiatrische WBAs. In unserer Klinik halten wir uns mit Neurologen über Wasser. Angestellte Fachärzte gibt es bis auf in der Ambulanz keine. Ob das so sein soll? Oberarztstellen werden hingegen schnell besetzt. Attraktiv finde ich das jedoch nicht. Warum sollte ich als frischer FA, der nicht als Oberarzt arbeitet, aufgrund der Mangellange nicht mindestens mal die höchste FA Stufe (also nach 12 Jahren) fordern können?



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