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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von Osteosynthese Beitrag anzeigen
    Infrastruktur, Bürokratie, Energiepolitik insbesondere für die Industrie (Stichwort Strompreis), Hohe Steuerliche Abgabenlast (Ok, die hat die Schweiz auch, aber die Altersvorsorge soll ungleich besser sein), Reform des Gesundheitswesens.

    Das sind alles so viele Unwägbarkeiten, die man vielleicht mit in seine Entscheidung, ob man in die Schweiz gehen möchte, berücksichtigen sollte.
    Sie sind abhängig nicht nur von ausländischen Fachkräften, sondern auch ein Nettostromimporteur.
    https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home...ersorgung.html
    Also immer schön in Paris der Regierung den Bauch pinseln....

    Die Schweizer Gesundheitsversorgung ist zwar gut, aber ebenso sehr teuer. Insgesamt auch ein sehr kleines Land.



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  2. #7
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    Meine Erfahrungen bisher nach 2-3 Jahre Arbeit auf der Inneren in D-Land beim Schwerpunktversorger und jetzt mittlerweile im A-Spital in der Schweiz

    Ausbildung/Work-Life-Balance: Auf dem Papier sicherlich weniger Arbeit mit 6-8 Pat. pro Station, engere OA-Betreuung (tgl 2x ausführliches besprechen etc), jedoch nicht weniger Arbeit. Das liegt an den hohen Qualitätsstandards/-Anspruch, die es hier gibt. Viel genauere Diagnoselisten, Epikrise usw. Positiv ist, dass zu den meistents 48-50 Std. im Schnitt 3-5 Std. interne Pflichtfortbildungen gibt, die zur Arbeitszeit gilt (in D-land träumst du davon und machst wenn du motiviert bist alles in deiner Freizeit). Urlaub 23 Tage (sicherlich ein Nachteil, jedoch durch die niedrigere Dienstbelastung und Komepensation von Überstunden ausgeglichen). Daher empfinde ich die Arbeitsbelastung eher niedriger als in Dland. Nachteil für die Ausbildung ist dass verschiedene Interventionen (Aszites-,Pleurapunktion, Sono, Echos NUR von (angehende) Fachärzten durchgeführt werden. Dafür haben die Befunde eine ganz andere Qualität meiner Meinung nach. Also der praktische Anteil wird zwangsläufig in Dland mehr durchgeführt, wobei man dessen Qualität nicht unbedingt gut ist.

    Insgesamt hat sich der Wechsel für mich ausgezahlt, ausser der fehlende praktische Anteil (soll sich in den nächsten Jahren ändern) gibt es meiner Meinung nach keinen einzigen Punkt, der im Vgl zu Deutschland schlechter ist. Natürlich ist hier einfach mehr Geld im System, daher funktioniert z.B. die tägliche Arbeit mit der Pflege reibungslos (höhere Kompetenzen, nehmen Blut ab/legen Flexülen und Men-/Womenpower). Die theoretische Breite/Ausbildung habe ich in meiner alten Ausbildung total vermisst. Die OA-Betreuung ist sehr eng, mit 2-3 Jahren Erfahrung eher nicht unbedingt notwendig. Diese hätte ich mir aber gerne am Anfang gewünscht. Und natürlich das Thema Lebensqualität: deutlich höher als in D-Land, Gehalt je nach Kanton unterschiedlich, als singel am Monatsende locker 1500 euro/Franken mehr als in D-land (ist auch aber schnell wenn man viele Unternehmungen hier macht). Sicherlich ein netter Nebenaspekt, der für mich eher nachrangig ist, da die Ausbildung im Vordergrund steht. Alles in allem: ich könnte mir eine Arbeit im KH in Dland einfach nicht vorstellen. Manchmal stelle ich mir vor. Da wird mir wirlich schlecht. Daher ist es für mich ausgeschlossen jemals in der Klinik in Dland erneut zu arbeiten (ausser vlt als Honorararzt). Für den ambulanten Sektor kann ich das nicht beurteilen.



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  3. #8
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    Ja für Assis lohnt es sich noch in der Schweiz.
    Aber FA nicht unbedingt. Man hat die 50h Woche und weniger Urlaub, die höheren Lebenshaltungskosten.
    Hier wird AT ganz schön ordentlich gezahlt und das mehr als für OA (Uni-Spital) in der Schweiz. Daher lohnt es sich net mit der Schweiz. Wäre auf hohem Niveau weniger Gehalt und höhere Kosten.

    Mein ehemaliger Chef, noch mit Altvertrag Uniklinik (=Mio Gehalt), meinte schon vor Jahren dass es sich für Chefs mit der Schweiz nicht lohne.
    Der PayGap Assi vs FA kann in Deutschland sehr hoch sein. (2x-3x bis zum Praxisinhaber/Chef -5x), wenn man davon ausgeht der Standard Assi kriegt 80k im Krankenhaus.

    Generell ist in DE der ambulante Bereich auch interessanter, wo dann auch eher FA gesucht werden und höhere Gehälter raushandeln können.
    Geändert von Tramaldol (10.10.2023 um 18:56 Uhr)



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  4. #9
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    Ich wollte auch meine Meinung dazu geben, meine Antwort ist eindeutig ja.

    Wichtigster Punkt: bessere Umgangsformen, bessere Teaching-Kultur... Der AT-Vertrag bringt Dir ja auch nichts, wenn Du als gestandener OA noch vor versammelten Mannschaft wegen Lappalien zur Schnecke gemacht wirst, alles schon mal in Deutschland erlebt...

    Man hat gute Chancen je nach Fachrichtung bereits im 4-5 Jahr Oberarzt (teil i.V.) zu werden, in Deutschland muss man je nach Region teils bis zu 10 Jahren als Facharzt auf die OA-Stelle "warten"...

    Hier gibt es auch AT-Verträge, gute Zuverdienstmöglichkeiten etc. Durch die Hyperinflation in Deutschland sind die Preise wirklich nicht mehr so unterschiedlich...

    Bessere Patientenversorgung: mehr Geld im System, hier wird niemand ohne Unterkunft und Anschluss auf die Strasse gestellt, in der Psychiatrie gibt es zum Bsp. Leute, die teils 6 Monate oder 1 Jahr da sind (ob das sinnvoll ist sei mal dahin gestellt), aber der Druck im System ist etwas weniger und man hat mehr Zeit für die Pat. Insgesamt ist hier die Arbeit "freier", ich habe nicht das Gefühl, dass zu viel kontrolliert wird oder so...Weniger Druck, etwas zu "müssen"...

    Aber der wichtigste Punkt wurde schon mal genannt: man muss mit der Mentalität zurechtkommen und die ist schon (Gott sei Dank) ganz anders als in Deutschland...Teilweise gibt es (meines Erachtens berechtigte) Bedenken zu deutschen Kollegen (natürlich nicht alle)...



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  5. #10
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    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Ich wollte auch meine Meinung dazu geben, meine Antwort ist eindeutig ja.

    Wichtigster Punkt: bessere Umgangsformen, bessere Teaching-Kultur... Der AT-Vertrag bringt Dir ja auch nichts, wenn Du als gestandener OA noch vor versammelten Mannschaft wegen Lappalien zur Schnecke gemacht wirst, alles schon mal in Deutschland erlebt...
    Ja das stimmt. Das ist wirklich unterste Kanone in der Regel. Darum gehen die ganzen Ausländer wieder weg bzw. hoher Personal-Turnover.
    Aber auch kein neues Phänomen. Einfach als unfreundlich bekannt und das sollte man nicht mit Direktheit verwechseln, die z.B. in NL auch üblich ist.

    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Man hat gute Chancen je nach Fachrichtung bereits im 4-5 Jahr Oberarzt (teil i.V.) zu werden, in Deutschland muss man je nach Region teils bis zu 10 Jahren als Facharzt auf die OA-Stelle "warten"...
    Ohje, wer macht das denn. Vllt Uniklinik Mio-Stadt und dann sicher nicht Jahre. Sofort nach dem FA kriegste ne OA Stelle + - AT hinterhergeworfen

    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Hier gibt es auch AT-Verträge, gute Zuverdienstmöglichkeiten etc. Durch die Hyperinflation in Deutschland sind die Preise wirklich nicht mehr so unterschiedlich...
    Nein, das ist falsch. Lebensmittel? In Deutschland viel günstiger. Mal drüber nachdenken, ob man da nicht ne extra Steuer von Schweizern nimmt, die die ganze Zeit rüberfahren zum Einkaufen. Hättens verdient.
    Wohnung, Auto, Bus&Bahn, allgemein Personal, Restaurants? Viel teurer in der Schweiz
    Hyperinflation ist etwas anderes. Mal nachlesen. Das war 1923. Da kostetete das Straßenbahnticket morgens 1 Milliarde und nächste Woche eine Billion. Papiergeld konnte man als billige Tapete nutzen. Kleistert hier jemand die Wohnung mit € Scheinen zu??

    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Bessere Patientenversorgung: mehr Geld im System, hier wird niemand ohne Unterkunft und Anschluss auf die Strasse gestellt, in der Psychiatrie gibt es zum Bsp. Leute, die teils 6 Monate oder 1 Jahr da sind (ob das sinnvoll ist sei mal dahin gestellt), aber der Druck im System ist etwas weniger und man hat mehr Zeit für die Pat. Insgesamt ist hier die Arbeit "freier", ich habe nicht das Gefühl, dass zu viel kontrolliert wird oder so...Weniger Druck, etwas zu "müssen"...
    Patienten mit 1 Jahr Aufenthalt hatte auch mein Kollege in der Psychiatrie im NHS. NHS...das System, wo möglichst viel wenig kosten soll.
    Und wir hatten in der Plastischen Uniklinik auch so einige Dauergäste (bis 1 Jahr und etwas mehr). Klar hat das die Bilanzen nicht verbessert, aber entlassen wurde "bis sie heile" sind, so der Chirurg.
    In der Psychiatrie gibts erfahrungsgemäß mehr Langzeitgäste. Es gibt in jeder Klinik Sozialdienst der sich um sowas kümmert.
    Gut im

    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Aber der wichtigste Punkt wurde schon mal genannt: man muss mit der Mentalität zurechtkommen und die ist schon (Gott sei Dank) ganz anders als in Deutschland...Teilweise gibt es (meines Erachtens berechtigte) Bedenken zu deutschen Kollegen (natürlich nicht alle)...
    [/QUOTE]

    Ja das ist der einzige Punkt, den ich hier auch nicht toll finde. Auch viele alte Leute in Führungspositionen, die nix mehr machen und stehen geblieben sind. Alles starr und hierarchisch. Aber Gehalt und Lebenshaltungskosten top.



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