- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Zitat von
Jukka666
Ich bin zwar kein Nuki, habe aber meine Doktorarbeit in der NUK gemacht und viel Kontakt zur Abteilung, meinem Betreuer, Mitdoktoranden und dem Doktorvater gehabt.
(Bitte korrigiert mich, wenn ich Bull*** erzähle, das waren meine Erfahrungen von damals).
Letzten Endes sprechen meiner persönlichen Meinung folgende Punkte für oder gegen Nuk:
- du bist halt irgendwie kein „richtiger“ Arzt. Wurde von den Nukis selbst so formuliert . Ich sehe das nicht so eng, aber irgendwie stimmt es ja. Eher eine Art Mediziner oder Betreuer. Musst du wissen, ob der Sprung von der kurativen (?) Inneren zur rein bildgebenden Medizin nicht zu hart ist.
- Faszinierende Arbeit mit Radioaktivität. Erschöpft sich aber schnell.
- Viel Physik, die aber rein wissenstechnisch immer von den Physikern in der Abteilung getoppt wird. Dh der wahre Crack in der Klinik war gefühlt immer der Physiker, der aber oft sichtlich darunter litt, wesentlich schlechter bezahlt zu werden als die Ärzte…
- Strahlung, Laboratmosphäre. Muss man mögen.
- Kellerarbeit. Gefühlt noch weniger Licht als in der Radiologie.
- Kaum interdisziplinärer Kontakt wie zB bei den Radiologen. Als Nuki ruft dich echt keiner an.
- Keine bis kaum Patientenbetten.
Es gibt zwar schon Unikliniken mit Betten, die unterstehen aber meist den Strahlentherapeuten.
- Arbeitszeiten (siehe oben). Dafür macht man öfter mal Forschung, Papers oder rein theoretische Arbeiten wie Verbesserung und Entwicklung der Nuklide.
- ich fand, die Ärzte waren relativ „weit weg“ von praktischer Medizin. Sie kannten sich aus in bestimmten Tumorentitäten was die Diagnostik und Prognose angeht. Aber in den Patientengesprächen, die ich mitbekommen habe, wurde auch wirklich jede praktische Frage weitergeturft.
- Karriere: wieviele Stellen wird es in D geben? Kann / will ja nicht jeder Ordinarius werden. Orchideenfach.
Mein Fazit: work life balance vielleicht vordergründig besser, dafür viel Theorie/ggf Forschung, alles sehr trocken. Wenig echte Hands-on-Medizin, wenig Anerkennung, weniger Verdienst.
Aber spannende Materie an sich.
Sorry, ganz so ist es nicht
a) Klar, es ist schon was anderes als Innere. Es gibt aber durchaus therapeutische Verfahren in der Nuklearmedizin bei den Schilddrüsenkarzinomen oder Prostata-CA. Es ist allerdings wirklich ein kleines , spezielles Fach. Auch das Personal und die Prof-Riege gilt mancherorts als "Speziell". Muss man mögen.
b) Ausbildung sollte man eh an einem größeren Haus machen mit Betten (und die sind dann nicht Strahlentherapiebetten). Da kann man dann ins PET-CT und die Therapieverfahren mit den Betten verwalten. Allerdings sind die abgeschirmten Betten eher eine einsame Sache für den Patienten. Keine großen Pflegefälle. Keine Medikamentenanpassung.
c) Ja die Nuklearmedizin ist oft im Keller. Auch im Erdgeschoss ist es möglich, aber teurer zu bauen. Die Bilder sind oft Bunter als in der Radio, wenn man mag
d) es gibt durchaus interdis. Kontakt an großen Häusern via Tumorkonferenzen insbesondere bei Urologie, Lungenkarzinomen-HNO; da saßen bei uns immer Nuk-OA dabei. Es rufen auch mal Kollegen an oder kommen vorbei wegen Demo-Zwecken. Es gibt auch FET-PET in der Neuroonko zur Unterscheidung Radionekrose vs. Tumorprogress.
e) Die Ausbildung in der Nuk ist ganz klar an die Unis geturft worden, da werden gern Papers und Forschung gesehen und macht auch Sinn bei so einem kleinen Fach.
Es gibt einen Mangel an Nuklearmedizinern und insb. Doppel-FA Radio-Nuk. Gerade in größeren Maximalversorgern ist die Nuk ein Anhängsel der Radiologie mit ein paar diagnostischen Verfahren ohne den ganzen Uniklinik Fuhrpark. Fürs-PET-CT braucht man auch den Radiologen und Nuklearmediziner. Damit das so bleibt, wird da ziemlich gesucht. Kann man durchaus lukrative Gehälter in MVZs verhandeln auch ohne tausend Papers und Prof.-Titel.